Rückenwind 03/2024

12 RAD IM ALLTAG kurze Streckenabschnitte beschränkt werden, auf denen die Busse maximal 30 km/h fahren. Objektiv gesehen stellen Busse, ebenso wie Lkw, eine größere Gefahr für Radfahrer dar als Pkw: Sie haben eine größere Masse, manövrieren langsamer, haben einen größeren Wendekreis, längere Bremswege und die Fahrer können Radfahrer im toten Winkel schlechter sehen. Daher machen gemeinsame Bus-/Fahrradspuren Radfahrern eventuell auch Angst, insbesondere wenn es sich um weniger erfahrene Radfahrer handelt. Erfahrenere Radfahrer berücksichtigen den Unterschied zwischen dem Verhalten von Autos und Bussen und lassen besondere Vorsicht walten: Sie überholen weniger, halten mehr Abstand. Aber auch auf diese Art bedeuten Busse eine zusätzliche Belastung und weniger Komfort. Die SWB wollen in Zukunft den ADFC in einem Modul bei der Ausbildung der Busfahrer*innen beteiligen. Was versprechen sie sich davon? Was können Dialoge zwischen Busfahrer*innen und Radfahrenden bewirken? Özdemir: Als leidenschaftlicher Verfechter eines sicheren und harmonischen Straßenverkehrs möchten wir dazu beitragen, dass Miteinander auf unseren Straßen zu stärken. Wir alle sind täglich einer Vielzahl von Verkehrssituationen ausgesetzt, bei denen es zu Missverständnissen und Konflikten kommen kann. Sei es zwischen Autofahrern, Fahrradfahrern oder Busfahrern – oft fehlt es an Empathie und Verständnis für die Perspektive des anderen. Doch genau hier setzen wir an. Unser Ziel ist es, einen Dialog zu schaffen, der beiden Seiten mehr Empathie ermöglicht. Wir möchten durch den Austausch von Erfahrungen und Meinungen das Verständnis für andere Verkehrsteilnehmer stärken. Wie sähe die Welt wohl aus der Sicht eines Busfahrers aus? Welches Verhalten nehmen Fahrradfahrer wahr und wie könnten wir es verbessern? Wie groß ist eigentlich der „tote Winkel“ bei einem Bus? Indem wir uns die Brille der anderen Verkehrsteilnehmer aufsetzen und deren Perspektive einnehmen, können wir Missverständnisse aus dem Weg räumen und das Miteinander im Straßenverkehr stärken. Dafür brauchen wir einen Raum, in dem wir unsere Erfahrungen teilen, Fragen stellen und voneinander lernen können. Jeder kann seinen Beitrag leisten, indem wir uns auf Augenhöhe begegnen und versuchen, die Sichtweise des anderen zu verstehen. Je mehr Menschen sich beteiligen, desto größer ist der Einfluss, den wir auf das Miteinander im Straßenverkehr nehmen können. Frank Begemann Impressum Rückenwind Ausgabe 3/2024, Erscheinungstermin 15. Juni 2024, gültig bis September 2024 Der Rückenwind wird klimaneutral auf FSC-Papier gedruckt! Gründungsjahr 1979 Herausgeber ADFC Bonn/Rhein-Sieg e. V., Breite Straße 71, 53111 Bonn Redaktion Gert Heimbold, Bernhard Meier, Axel Mörer, Annette Quaedvlieg, Gondula Radtke, Gisela Zimmermann, Verena Zintgraf Layout Axel Mörer, Gert Heimbold, Herbert Uebel Anzeigen Axel Mörer Es gilt die Anzeigenpreisliste für 2024. Druck DCM, Druck Center Meckenheim Auflage 11.000 Erscheinen vierteljährlich Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine Gewähr. Gezeichnete Artikel müssen nicht die Meinung der Redaktion oder des ADFC wiedergeben.

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