BAD AACHEN 12-2017

12/17 B AD A ACHEN | 7 KULTUR verbindet – und was zudem eine Veränderung in der weiblichen Protagonistin anstößt.“ Violetta (Solen Mainguené) verliebt sich nämlich doch in Alfredo (Alexey Sayapin, schafft mit ihm den Ausbruch aus ihren Zwängen, indem sie auf dem Land die Vergnügungen der Stadt-Society hinter sich lässt. Bis sein Vater sich einmischt und ihr vor Augen hält, was laut Teilmans weltweit und jederzeit universell gültig ist: „Wer wünscht sich schon eine Prostituierte als Frau für den Sohn?“ PREMIEREN DES MONATS Neben La Traviata auf der Bühne am Sonntag, 10. Dezember, 18 Uhr, steht diesen Monat eine weitere Premiere auf dem Spiel- plan des Theaters Aachen: das Puppenspiel Der kleine Wasser- mann für Menschen ab vier Jahren am Freitag, 1. Dezember, 11 Uhr, in der Kammer. Auf S. 62 gibt’s Tickets für La Traviata . Telefon 02 41/47 84-244 · www.theateraachen.de · s. auch S. 40 Violetta stößt Alfredo also vor den Kopf, um ihm Grund zu geben, sie fallen zu lassen. Letztlich kehrt er aber doch zu ihr zurück – nur um sie sterben zu sehen. „Die Musik ist überwältigend schön“, schwärmt der musikalische Leiter Karl Shymanovitz. „Viele Ebenen finden klanglich zueinander, wie die Protagonisten sich noch einmal finden und gegen den Tod aufbäumen: Angedeuteter Tanz, der von weither zu ihnen dringt, der sich dann aber doch als Trauermarsch abzeichnet, um das kommende Unheil vorwegzunehmen, die Sing- Melodien der Solisten, die dichte Begleitung: fantastisch.“ Das gilt laut dem Dirigenten freilich für das ganze Werk, „das aus äußerst reizvollen Kontrasten zwischen riesigen Szenen mit Chören und mehr als 60 Agierenden auf der Bühne sowie kammerspielartigen, ganz leisen Arien und Duetten besteht“. Ob laut oder leise: La Traviata , für die Ewa Teilmans übrigens die Übersetzung die vom Weg Abgekommene bevorzugt, berührt das Publikum. Visuell mit starker Symbolik und eleganten Kostümen, die zur Gegenwart passen, ohne verkrampft modern zu wirken, und akustisch mit herausragenden Sängern und einer vom Sinfonie- orchester dargebotenen Musik, die unvergänglich ist. Singt Violetta: Solen Mainguené. Foto: E. Teilmanns Inszeniert: Ewa Teilmans. Foto: Privat Dirigiert: Karl Shymanovitz. Foto: Manthei

RkJQdWJsaXNoZXIy MTM5Mjg=