BAD AACHEN 01-2018

01/18 B AD A ACHEN | 19 KARNEVAL Wie der Opa, so der Julius Eigentlich kann der 6 x 11. Märchenprinz der Stadt Aachen gar nicht anders als jeck sein. Schließlich ist die ganze Familie Philipp dem Fastelovvend treu. Auf die Proklamation folgen noch Kinderkostümfest und Zug. S ein Herz schlägt für den Fastelovvend: Unter dem Motto Vür sprenge met Kleng än Jrueß – öm Mönster än Stadthuus regiert Julius I. (Philipp) ab diesem Monat die Öcher Kinder. Er ist der närrische 6 x 11. Prinz für junge Jecke in der 68-jährigen Chronik des AKiKa. Zwischen 1938 und 1950 hieß er noch Kinderprinz, seit 1951 trägt er offiziell den verheißungsvollen Namen Märchenprinz – bundesweit einzigartig. Die junge Tollität freut sich, mit der Proklamation am Sonntag, 14. Januar (s. Kasten), einen Traum zu verwirklichen und die karnevalistischen Kenger der Kaiserstadt zu regieren. Julius Philipp erblickte am 20. August 2007 das Licht der Welt – natürlich in Oche. Er besucht derzeit die fünfte Klasse im Bischöflichen Pius- Gymnasium. In seiner Freizeit widmet er sich neben dem Karneval auch Fechten, Golf und dem Domchor. Der jetzt Zehnjährige bringt stolze vier Jahre Hofstaat-Erfahrung mit. „Er hat bereits die Figuren des Jägers, Teufels, Schatzmeisters und Tills verkörpert und so die jeweiligen Märchenprinzen tatkräftig unterstützt“, freut sich Wolfgang Radermacher, der nach dieser Session scheidende Leiter des AKiKa, dass ein versierter Nachwuchskarnevalist den Narrenthron besteigt. Im Wohnzimmer kräftig geübt Den Karnevalsvirus hat Julius buchstäblich geerbt. Sein Opa Dieter Philipp, heute Präsident der Handwerkskammer Aachen, war 1956 Märchenprinz. Dessen Sohn und Julius‘ Vater Marcel Philipp, seit 2009 Oberbürgermeister der Stadt Aachen, hat seine Wurzeln ebenfalls im Kinderkarneval, stand von 1979 bis 1982 als Noppeney und Schneider im Hofstaat auf den Bühnen, war später Ehrenhut im AKV. Der andere Opa Josef Cosler ist seit 60 Jahren aktiver Penn-Soldat. Mutter Gabriele war in der Tanzgruppe Öcher Mäddchere, Öcher Jonge aktiv, Schwester Luisa tanzte von 2011 bis 2017 in der Kinderprinzengarde und als Tanzpaar. Seinen großen Einstand hatte der designierte Narrenherrscher der Öcher Kenger schon am Elften im Elften. Der Empfang der künftigen Tollitäten im Aachener Rathaus war für den Gymnasiasten gewissermaßen ein Heimspiel, schließlich ist sein Vater dort der Hausherr. „Ich habe die Vorbereitungen auf die Session dies- mal hautnah mitbekommen“, erzählt der Ober- bürgermeister. „Am Vorabend des 11. Novem- bers hat Julius noch mit einem Schneebesen als Mikrofon im Wohnzimmer geübt!“ Tags darauf präsentierte der Junge sich am Holzgraben mit seinem großen prinz- lichen Bruder Mike Foellmer, um die Öcher Jecken zu wecken . Jetzt, da endlich seine Proklamation ansteht, scharrt der Zehnjährige schon sprichwörtlich mit den Hufen. „Ich kann’s kaum erwarten“, lässt Julius durchblicken, wie sehr ihm der Karneval am Herzen liegt. nik Foto: Nina Krüsmann TOLLE TERMINE FÜR JUNGE JECKEN Die Proklamation des Märchenprinzen im Eurogress beginnt am Sonntag, 14. Januar, um 15 Uhr. Umrahmt wird die Inthro- nisierung von einem Theaterstück mit Prinzenspiel unter Betei- ligung der Kindershowtanzgruppen Aachener Karnevalsvereine und der Kinder der Grundschule Passstraße. Sie stellen alters- gerecht eine Geschichte dar, in der die AKiKa-Maskottchen Miez und Anton zentrale Rollen spielen. Mitglieder des K.K. Oecher Storm bringen Julius I. mit einer Sänfte auf die Bühne. Das Kinderkostümfest im Eurogress mit einer Wiederholung des Prinzenspiels sowie Spiel und Spaß im Foyer findet am Mitt- woch, 7. Februar, ab 15.30 Uhr statt. Der Kinderkostümzug schlängelt sich am Tulpensonntag, 11. Februar, ab 11.11 Uhr durch die Innenstadt. AKV-Maskottchen Barki lädt nach dem Zug ein zur Kaffeevisite im Ballsaal des Alten Kurhauses. Einlass ist um 13.30 Uhr, Beginn um 14.30 Uhr. www.aak-akika.de · www.akv.de

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