BAD AACHEN 02-2018

6 | B AD A ACHEN 02/18 Juwelier Horn Theaterstr. 51 // Aachen // 02 41-3 88 72 Mo. – Fr. 10.00 – 18.30, Sa. 10.00 – 14.00 Uhr Das passende Geschenk für den Valentinstag am 14. Februar KULTUR Liebe, Lust & Leidenschaft Don Giovanni scherzt, verführt, intrigiert, mordet: Die immense Bandbreite von gut zu böse macht die Titelfigur in Wolfgang Amadeus Mozarts Oper so reizvoll. Auch für Joan Anton Rechi, der sie in Aachen inszeniert. Von Marc Wahnemühl W as für ein Opernstoff, was für ein merkwürdiger Titelheld: Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Don Giovanni ist in vielerlei Hinsicht bemer- kenswert. Der Protagonist ist alles andere als liebenswert: Er ist ein Frauenheld, der größte aller Zeiten, dem es nur um die erfolgreiche Jagd, den Kick des Augen- blicks geht. Und dabei sind ihm alle Mittel recht, von der sinnlichen Ver- führung bis zur brutalen Gewalt. Er ist mal die Motte, mal das Licht: Er umschwirrt die Frauen, um bei ihnen zu landen, und zugleich ist er das Zentrum der Oper, weil sich alle anderen Figuren quasi durch ihn definieren. Am Karnevalssonntag, 11. Februar, feiert das Theater Aachen Premiere des Werkes, das E.T.A. Hoffmann als „Oper aller Opern“ bezeichnete. Regie führt Joan Anton Rechi, die musikalische Leitung übernimmt Justus Thorau, in der Rolle des Don Giovanni ist der Isländer Hrólfur Sæmundsson zu erleben. Librettist Lorenzo Da Ponte hat aus dem Vollen geschöpft und Themen wie Liebe, Leidenschaft, Verführung, innere Einsamkeit, Rache, Mord, Männlichkeit, die Rolle der Frau in der Gesellschaft sowie etliche verschiedene Beziehungsebenen im Stück unter- gebracht. „Ich kann gar nicht sagen, welcher Aspekt der Oper mich am meisten fasziniert“, überlegt Rechi. „Großartig ist die Kombina- tion aus all dem in dieser hervorragenden Art. Man kommt auf eine unglaubliche Weise von einer dramatischen Szene, etwa dem Mord am Komtur, zu einer extrem komischen Szene mit der Register-Arie. Da ist es schwierig, sich einen einzelnen Aspekt herauszupicken.“ Der gebürtige Andorraner überlegt noch einen Augenblick: „Ich mag den Liebes-, aber auch den Mord- und Racheaspekt. Das macht aus der Oper so etwas wie einen modernen Thriller.“ Im Rausch der Eroberung Rechi inszeniert Don Giovanni zum ersten Mal selbst, hat aber zahlreiche Produktionen gesehen und kennt das Stück daher in- und auswendig: „Es fühlt sich nicht wie meine erste Inszenierung an.“ Dem Klassiker nähert er sich, indem er sich nicht an den vielen Vor- bildern orientiert, sondern die für ihn interessanten Punkte heraus- arbeitet. „Es ist schwierig, etwas komplett Neues aus Don Giovanni zu machen“, weiß er. Auch für den Bariton Sæmundsson ist es eine Premiere. „Ich habe den Don Giovanni natürlich im Studium etwas erarbeitet. Ich freue mich darauf, ihn zu singen. Es ist interessant, einen Charakter zu verkörpern, der völlig tabulos ist, ein Chauvinist, sogar ein Mörder.“ Der Regisseur ergänzt: „In meinen Augen versucht Don Ausschweifender Edelmann: Don Giovanni Verlassene Geliebte: Donna Elvira

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