BAD AACHEN 04-2018

6 | B AD A ACHEN 04/18 REWISTO: Ihre Fachanwaltskanzlei in Aachen Viktoriastr. 73-75 · 52066 Aachen Tel.: 0241/94919-0 · www.rewisto.de KULTUR Und das gleich dreifach, denn die Ausstellung Flashes of the Future ist Headliner einer thematischen Trias, in der drei Aachener Museen ihre Kompetenzen vereinen. Während die Hauptschau mit Positio- nen aus der modernen Kunst, die um 1968 herum entstanden sind oder darauf Bezug nehmen, als Zugpferd am Donnerstag, 19. April, 19 Uhr, im LUFO eröffnet, gibt das Internationale Zeitungsmuseum einen Vorgeschmack: „In der Ausstellung Flashes of the Past, die am Freitag, 13. April, 19 Uhr, Vernissage feiert, nehmen wir das Zeit- geschehen und wie es in Medien abgebildet wurde, in den Fokus“, beschreibt IZM-Leiter Andreas Düspohl. Die (Geistes-)Blitze der Vergangenheit, wie der Titel sich frei übersetzen ließe, haben durch- aus Relevanz für die Gegenwart: „Die Medienlandschaft hat sich stark verändert, klar. Aber den Lügenpresse- Vorwurf zum Beispiel hat es damals schon gegeben.“ Und die USA seien auch vor 50 Jahren ein „Land der Zerrissenheit“ gewesen – mit Extremen, die sich in Publikationen von Ku-Klux-Clan bis Black Panther widerspiegeln. 280 Werke auf 4000 Quadratmetern Während das IZM sich auf die Lebenswirklichkeit der damaligen Gesellschaft insbesondere in Deutschland und den USA konzentriert, setzt die ergänzende Schau Teenage Kicks – Kindheit und Jugend im Dreiländereck im Centre Charlemagne unter Leitung von Professor Frank Pohle, die am 9. Juni eröffnet, in der Nachkriegszeit an. Sie beleuchtet euregionale Facetten, wohingegen das LUFO globale Aspekte im Blick hat. Und sich dafür Platz nimmt: „Wir bespielen fast das ganze Museum, auf 4000 qm zeigen wir rund 280 Werke quer durch alle Genres von Fotos und Videos bis zu Installationen, Skulp- turen und Gemälden“, sagt Beitin. Zu den „unzähligen Highlights“, die ihm am Herzen liegen, gehöre ein großformatiges Kollektiv- gemälde, das eine Reaktion auf die Folter im 1962 geendeten Algerien-Krieg zeigt „und bei uns sechs Wochen zu sehen ist, bevor es in eine Ausstellung im Pariser Centre Pompidou wandert – eine große Ehre“, freut sich Foto: Michael Ruetz (Meinungs)bildende Kunst Fliegende Pflastersteine, Protest gegen Krieg, Prüderie, Rassismus, aber auch utopische Visionen von einer konstruktiveren Gesellschaft: Das Jahr 1968 steht jetzt im Fokus dreier Ausstellungen. 50 Jahre ist es her, dass junge Menschen auf die Straße gingen, um gegen Unruhen, Kriegsnachwehen und Prüderie Gesicht zu zeigen (Foto: 3. Februar 1968, Demo auf dem Kurfürstendamm, von Michael Ruetz). Künstler verließen ihre Ateliers, um dem Volk kreativ zu begegnen, aufzurütteln, Position zu beziehen. 1968 über- schlugen sich die Ereignisse und die Reaktionen darauf. Das hat viel verändert und bleibende Zeichen gesetzt. „Ich hätte offengestanden nicht damit gerechnet, dass wir das einzige Museum landesweit sind, das sich anlässlich dieses Jubiläums des Themas annimmt“, sagt Dr. Andreas Beitin. Gleichsam ist der Direktor des Ludwig Forums stolz darauf, „dass wir dieses Alleinstellungsmerkmal haben“. Zeitung L’Essor du Limousin aus Limoges, Frankreich: Titelseite vom 22. Juni 1968. Foto: IZM

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