BAD AACHEN 07-2018

6 | B AD A ACHEN 07/18 CHIO AACHEN 2018 Wie das Weltfest wuchs Die Bilanz des sportlichen Großevents in der Aachener Soers ist gespickt mit Superlativen. Das ist auf die Arbeit des ALRV zurückzuführen, dessen Gründung 120 Jahre zurückliegt. E t Tschio , wie d’r Öcher sät, lenkt diesen Monat wieder die Blicke aller Kontinente auf die Aachener Soers. Das Turnier trägt mit gutem Grund den Beinamen Weltfest des Pferdesports . Schließlich hat es einen Stellenwert und Dimensionen, die über Landesgrenzen hinweg Freunde der Reiterei faszinieren. Von Freitag, 13., bis Sonn- tag, 22. Juli, messen sich die besten Voltigierer, Dressur-, Spring- und Vielseitigkeitsreiter sowie Vierspännerfahrer – teilweise auch, um in der Aachener Soers quasi noch ein Ticket zu den Weltreiterspielen in Tryon (USA) vom 11. bis zum 23. September zu ergattern. Beglei- tend begeistern kulturelle Highlights wie Pferd & Sinfonie (s. S. 14). Gut 350 000 Besucher aus nah und fern erleben das Turnier jedes Jahr live vor Ort, viele Millionen zudem Teile davon dank der vielen TV-Übertragungen vor dem heimischen Fernseher. International ist auch das Großevent selbst – was das diesjährige Partnerland China (s. S. 20) und zwei- sowie vierbeinige Teilnehmern aus mehr als zwei Dutzend Nationen (2017: 27) gewährleisten. B AD A ACHEN hat zum CHIO Aachen eine umfangreiche Sonderaus- gabe herausgebracht (s. Kasten S. 7) – und schaut hier auf Zahlen, Daten und Fakten von heute und anno dazumal. Immerhin hat der Gastgeber dieses Jahr 120. Geburtstag. Die Historie beleuchtet auch eine Ausstellung in der ElisenGalerie (s. S. 42). CHIO CHIO steht für Concours Hippique International Officiel . Das Officiel unterstreicht, dass es laut FEI-Reglement das einzige Turnier in Deutschland ist, das in den jeweiligen Disziplinen Nationenpreise ausloben darf. Es heißt übrigens der und nicht das CHIO. Diesen Namen trägt das Reitsport-Treffen seit dem Debüt eines disziplin- übergreifenden internationalen Turniers im Jahr 1927, wobei bereits am 13. Juli 1924 ein erstes Reit- und Fahrturnier mit Flach- und Hürden- rennen stattfand, das als Wegbereiter gilt. Der Titel CHIO selbst wurde erstmals 1933 – also vor genau 85 Jahren – kommuniziert. Komfort & Genuss Anno dazumal campierten die meisten CHIO-Besucher mit Picknick- decke auf den Hügeln und Wällen rund um den Turnierplatz. Echten Komfort genossen nur die anfangs 1000 Zuschauer, die auf der über- dachten Holztribüne Platz nehmen durften. Heute haben alle Stadien und Tribünen des CHIO-Geländes zusammengenommen 48 Mal so viele Plätze, die sich auf 40000 im Hauptstadion, 6300 im Dressur- stadion, 1100 in der Albert-Vahle-Halle und weitere im Fahrstadion verteilen. Zum Essen, Trinken und Shoppen lädt das 200 internatio- nale Aussteller riesige CHIO Village ein, dessen Zelte eine Gesamt- fläche von 22 000 qm haben. 50 Köche, 161 Servicekräfte, 46 000 Teller, Schalen, Schüsseln hat allein Caterer Do&Co im Gepäck. Zu den beliebtesten Gerichten in der Fool Mall gehören Wok mit durchschnittlich 4300 verspeisten Portionen – und Kaiserschmarren mit 1400. Dass der Zulauf auf asiatische Köstlichkeiten sich dieses Jahr dank Partnerland China noch verstärkt, ist zu erwarten… CHIO Village , besonders der Soerser Winkel, mausert sich abends übrigens zum In-Treffpunkt: Nach sportlichen Prüfungen ist der Zutritt frei. Hauptstadion 1958: Die ersten großen Tribünen begeisterten Tausende. Foto: ALRV ALRV Das steht für Aachen-Laurensberger Rennver- ein. Die Gründung des CHIO-Organisators liegt genau 120 Jahre zurück, unter dem heutigen Namen ist er exakt 95 Jahre bekannt.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTM5Mjg=