BAD AACHEN 09-2018
09/18 B AD A ACHEN | 19 PREMIEREN, KONZERTE & THEATERFEST Vier Premieren und eine Wiederaufnahme halten nach der Som- merpause alle Theaterfans auf Trab. Den Anfang macht am Sonntag, 9. September, 18 Uhr, auf der großen Bühne die Oper La forza del destino von Giuseppe Verdi. Es schließen sich die Uraufführung von Zur Hölle mit den anderen von Nicole Armbruster am Freitag, 14. September, 20 Uhr, in der Kammer sowie Lenz nach Georg Büchner am Donnerstag, 20. Septem- ber, 20 Uhr, im Mörgens an. Für den Kaufmann von Venedig hebt sich der Premien-Vorhang am Sonntag, 23. September, 18 Uhr, auf der Bühne. Ebenda feiert La Traviata am Mittwoch, 26. September, 19.30 Uhr, mit einer Theater für alle -Vorstellung Wiederaufnahme. Wer noch eine Portion mehr Musik braucht, besucht das erste Sinfoniekonzert im Eurogress am Sonntag, 16. September, 18 Uhr, und Montag, 17. September, 20 Uhr. Das Theaterfest rundet am Samstag, 29. September, ab 14 Uhr bei freiem Eintritt unter dem Motto Leinen los! mit maritimen Aktionen und einem Querbeet-Abend den Auftaktmonat ab. Telefon 02 41/47 84-244 · www.theateraachen.de In allen kommt das Thema Macht auf unterschiedliche Art und Weise zum Tragen. Da ist die in der unmittelbaren Gegenwart ver- ankerte Fassade von Vorzeige-Familien, die zu bröckeln beginnt, als zwei Freundinnen sich einige Zeit nach ihrer Studienfreundschaft wiedersehen und in den Alltag der anderen eintauchen. Zur Hölle mit den anderen war schon als ARD-Verfilmung ein Erfolg und bietet mit bitterbösem Blick auf heutige Lebensmodelle – und hinter deren schönen Schein – viel Stoff für eine gelungene Bühnenkomödie. Nach dem mit Hürden gepflasterten Lebensweg des verkannten Literaturgenies Lenz präsentieren dann Ewa Teilmans und Michael Schmitz-Aufterbeck selbst als Regie-Dramaturgie-Team mit Shake- speares Kaufmann einen Thriller, der durchaus das Potenzial eines Hollywood-Blockbusters besitzt. Schließlich geht es ums liebe Geld, und das war im 17. Jahrhundert ebenso Anlass für Intrigen und Mord wie das heute überall auf der Welt der Fall ist. Der Jude Shylock ist darin Opfer und Übeltäter zugleich, verhöhnt, geschnitten, aber auch monströs, weil er eine Leihgabe an eine makabre Bedingung knüpft: Schafft Antonio, der vor seiner Geldnot nie ein gutes Wort für Shylock übrig hatte, es nicht, ihm den Betrag zurückzuzahlen, schneidet er ihm ein Pfund Fleisch aus dem Körper – blutige Rache! „Ein Symbol für Abhängigkeiten, in die sich jene begeben, die auf einen Kredit angewiesen sind“, stellt Schmitz-Aufterbeck den Rea- litätsbezug her. Dass nicht nur diese Stücke trotz ihrer fiktiven Inhalte ganz nah dran am Leben jedes Öchers bleiben, ist gewisser- maßen die Mission des Theaters. Und sicher auch eine Chance. pak KULTUR Nicht alles Gold, was glänzt: „Zur Hölle mit den ande- ren“ in der Kammer.
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