BAD AACHEN 09-2018

6 | B AD A ACHEN 09/18 MARCEL PHILIPP Oberbürgermeister der Stadt Aachen …er markant für zwölf Jahrhunderte gebaute Welt- geschichte steht. Ich sehe den Dom von meinem Büro aus – und das ist imposant! Ich staune stets über die Architektur, über die Bedeutung dieses Gotteshauses. Es ist die Kirche Karls des Großen, die Kirche für Aachen und zugleich ein Ort des Glaubens für die Welt. Ich freue mich sehr auf die Festwoche. Für uns ist der Platz auf der Welt- erbeliste Auszeichnung und Verpflichtung zugleich. Aber wir kümmern uns sehr gerne darum. So wie es die Aachener seit zwölf Jahrhunderten getan haben. Der Dom ist eine Herzensangelegenheit. Am 8. September 1978 zeichnete die UNESCO den Aachener Dom als erstes Bauwerk in Deutschland als Weltkulturerbe aus. 40 Jahre später blicken Aachen und die Welt erneut auf die Kirche Karls des Großen, die seit mehr als 1200 Jahren Europa geprägt hat. Prägend war und ist der Dom aber vor allem für die Aachener selbst. Und so befragt B AD A ACHEN bekannte Bürger der Stadt zu ihrer ganz persönlichen Beziehung zum Öcher Mönster: Der Aachener Dom ist mein persönliches Weltkulturerbe, weil… SABINE VERHEYEN Mitglied des Europäischen Parlaments …mich seine Spiritualität und die Erfahrungen, die ich in seinen ehrwürdigen Gemäuern machen durfte, menschlich und religiös sehr geprägt haben. Mein Bruder war Dommessdiener. Ich bin daher schon als Jugendliche oft in den Dom gegangen und habe viele Predigten des damali- gen Bischofs Klaus Hemmerle miterleben dürfen. Der Dom ist für mich ein äußerst bedeutsames europäisches Kulturerbe, das Menschen aus ganz Europa über Jahr- hunderte hinweg eint und ihnen Pilgerstätte ist. Er ist ein Ort des Glaubens, der Besinnung und des Krafttankens. Er ist ein Stück Heimat. Der Dom ist für mich das Herz der Stadt Aachen. NEWS / DES MONATS STADT GEFLÜSTER Foto: Stadt Aachen Foto: FKPH HELMUT MAINTZ Dombaumeister und Welterbe-Manager …er im Laufe von über 1200 Jahren durch viele Handwerker in verschiedenen Baustilen erbaut worden und damit unheimlich vielfältig ist. In den vergangenen 31 Jahren haben wir den Aachener Dom im Rahmen der Grundsanierung für die nächsten Jahrhunderte fit gemacht. Auch in Zukunft werden wir ihn mit der Dombauhütte als pflegende Hand in seiner Substanz und Schönheit erhalten, und dazu hoffe ich weiter auf die Unterstützung vieler kleiner und großer Spender. Denn letztendlich ist der Aachener Dom zwar ein „Meer aus Steinen, aber er ist mehr als Stein“, er ist vor allem ein Gotteshaus. Foto: Domkapitel/Schmitter DR. ANDREAS FRICK Generalvikar im Bistum Aachen …der Aachener Dom viele Facetten hat. Besonders erstrahlt er in den feierlichen Ponti- fikalämtern und mit der großartigen Dommusik. Als Domkapitular genieße ich unseren wunder- baren Dom aber auch in der Stille der frühen Morgenstunden, noch bevor sich die vielen Touristen von dem geschichtsträchtigen Bauwerk begeistern lassen. Wenn ich morgens um 7 Uhr dort die Messe feiern darf, ist für mich persönlich dann die ganze spirituelle Kraft dieses beeindruckenden Ortes spürbar, der aufgrund seiner langen Geschichte – verwoben mit der Idee eines friedlichen Europas – zu Recht Weltkulturerbe ist. Foto: Domkapitel/Schmitter ARMIN LASCHET Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen …er beeindruckend zeigt, welch schöne und überwältigende Dinge geschaffen werden, wenn Menschen, Baumeister aus ganz Europa zusam- menwirken. Der Aachener Dom war das erste deutsche Bauwerk 1978 auf der UNESCO-Welt- erbeliste. Zu Recht: Nirgendwo sonst auf der Welt kann man alle Baustile Europas in ihrer Vielfalt in nur einem einzigen Bauwerk erleben. Und wer den Aachener Dom betritt, erlebt nicht die Unterschiede, sondern empfindet eine große Einheit. Und genau dieses Empfinden ist für mich meine Heimat. Foto: L. Chaperon HUBERT HERPERS Vorsitzender im Karlsverein-Dombauverein Aachen …kein anderes Gebäude mich so zu inspirieren weiß wie eben unser Aachener Dom. Auf jeder Reise besichtige ich gerne andere Gotteshäuser, aber kaum eines kann sich mit unserem Dom wirklich messen. Zurück in Aachen, ist es immer wieder eine besondere Freude, in unseren Dom zu gehen und innezuhalten. Das Gebäudeensemble mit seiner Geschichte, der lichtdurchflutete Innen- raum und die bedeutenden Kunstschätze sind absolut einzigartig, nicht nur in Deutschland… Und wenn man wie ich die große Freude hat, sich eben für dieses erste Weltkulturerbe ehrenamtlich engagie- ren zu dürfen, erfüllt das mit einer besonderen Genugtuung. Foto: Sparkasse Aachen WELTERBEJAHR 2018

RkJQdWJsaXNoZXIy MTM5Mjg=