BAD AACHEN 03-2019
8 | B AD A ACHEN 03/19 N ein, Margareta Ritter ist keine Quotenfrau. Obwohl sie eine Quote notwendig findet, „um ein zeitgemäßes Rollenverständ- nis herbeizuführen“. Sie selbst dagegen hat mit „Erfahrung und Fleiß“ ihre politische Karriere gestaltet, leitet seit 2009 als hauptamt- liche Bürgermeisterin die Stadt Monschau. Im Verbund der zehn Städte und Gemeinden der Städteregion Aachen ist sie die einzige Frau. Für Margareta Ritter kein Problem: Sie fühlt sich akzeptiert und kollegial geachtet. Und auch wenn männliche Vorurteile auf dieser Ebene nicht vorhanden seien, ist Frau Bürgermeisterin „erfahren und stark genug, weibliche Interessen zu vertreten“. Dass ihr Geburtstag am 8. März auf den Weltfrauentag fällt, ist für sie ein willkommener Zufall: „Es macht mir bewusst, wie wichtig ein gesellschaftliches und politisches Engagement für Frauen und Mütter auch heute ist.“ Dass gerade in der eher konservativen Eifel eine Frau ein Spitzen- amt bekleidet, sieht sie dagegen „als normalen und zeitgemäßen Vorgang“. Schließlich dürfe die dortige Werteorientierung keinesfalls im Gegensatz zu modernen Entwicklungen gesehen werden. Rund 12000 Menschen leben in Monschau. Und ebenso wie sie schätzt Margareta Ritter „den Reiz und Charme einer lebendigen, historischen Kleinstadt mit einer wertvollen Geschichte in Grenzlage zu Ostbelgien mit länderübergreifenden Verbindungen und Freund- schaften“. Die sympathische CDU-Politikerin ist dankbar, hier Zukunft gestalten zu können. Und hat da noch so einiges vor: zügiger Glasfaserausbau, weitere Verbesserungen des ÖPNV und der Pendlerbeziehungen nach Aachen. Denn auch wenn Margareta Ritter jedem Öcher Monschau und seine „nicht auf den ersten Blick erkennbare Offenheit der Menschen“ ans Herz legt, zieht es sie wie so viele Eifeler häufig ins Oberzentrum. Während sie jedoch Mode und Kultur nach Aachen locken, sind es bei anderen berufliche Gründe. Für sie würde Monschaus erste Bürgerin liebend gern den Ausbau der B 258 auf der Monschauer Straße vorantreiben. Dass Margareta Ritter sich stark für ihre Heimat engagiert, dafür steht die Quote mit Sicherheit weiter gut! cf Seit genau zehn Jahren sind Sie Bürgermeisterin von Monschau. Was gefällt Ihnen besonders gut an diesem Amt? Die Bürgernähe und die damit verbundenen zeitnahen, für unsere Bürger spürbaren Gestaltungsmöglichkeiten. Was sind die wichtigsten Ziele, die Sie bisher erreichen konnten? Eine durch alle Parteien getragene Haushaltssanierung unserer Stadt Monschau, die uns trotzdem ermöglicht, zukunftsweisende Themen zu realisieren. Trotz aller Sparzwänge ein lebendiges, lebenswertes Umfeld für alle Bürger von Monschau zu erhalten und auszubauen. Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit in der Städteregion? Wir wachsen mehr und mehr in unseren Aufgaben zusammen. Wo sehen Sie den Verbund in zehn Jahren? Als starken Partner mit der Stadt Aachen in zusätzlichen grenzüber- schreitenden Aufgaben in der Euregio Maas-Rhein und in der Metro- pol-Region Rheinland. Der Strukturwandel, bedingt durch eine geänderte Energie- und Umweltpolitik, erfordert neue Lösungen. Wo steht dann die Stadt Monschau? Dem Leitbild der Stadt entsprechend, Kunst – Kultur und Natur , wird Monschau ein lebendiger Mittelpunkt für Freizeit, Tourismus und Kultur im Nationalpark Eifel sein. Gute digitale Anbindungen eröff- nen innovativen Unternehmen mit neuen Beschäftigungsmodellen in einer intakten Umwelt mit hohen Freizeitwerten Marktchancen. Und wie steht’s zwischen Monschauern und Aachenern? Man fühlt sich miteinander verbunden und schaut mit Stolz auf die Kaiserstadt. Man freut sich über kulturellen und wirtschaftlichen Aus- tausch, die Belebung des Tourismus und wünscht sich eine bessere Verkehrsanbindung, die für Pendler und Handwerker notwendig ist. Eine Lösung würde hier eine wirklich innige Beziehung schaffen… VORGESTELLT Foto: Stadt Monschau FRAGE BOGEN Geburtsdatum: 8. 3. 1962 Geburtsort: Simmerath Familienstand: glückliche Mutter eines 20-jährigen Sohnes Beruf: Bürgermeisterin Stadt Monschau Hobbys: Lesen, Joggen und mein Garten Margareta Ritter Monschaus Zukunft gestalten Die einzige hauptamtliche Bürgermeisterin in der Städteregion
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