BAD AACHEN 04-2019

8 | B AD A ACHEN 04/19 A meisenbären. Die wünscht sich Wolfram Graf-Rudolf (Foto mit Rotem Panda) noch für seinen Euregiozoo. Seit 19 Jahren leitet er die Aachener Tierpark Gemeinnützige AG. Zwei Jahrzehnte, in denen sich der Öcher Zoo völlig verändert hat. „Wir haben fast alles umgebaut“, weiß der Direktor. Zum Wohle der Besucher, vor allem aber zum Besten der Tiere. Denn beides gehöre unbedingt zusammen. So heimst der Tierpark viel Lob für artgerechte Gehege und entspannte Tiere ein. Dass die Anlage mit Liebe gestaltet und gepflegt ist, Plätze zum Spielen und Nähe zu Tieren bietet, sind Plus- punkte, die zu moderaten Preisen jährlich 370 000 Besucher nach Drimborn locken. Der Zuspruch freut den Tierpark-Chef, wichtig ist ihm aber auch fachliche Anerkennung: 20 Gehege benotete Zoo- papst Anthony Sheridan mit besten Punktzahlen. „Darauf sind wir stolz“, sagt Graf-Rudolf, der seine Anlage zugleich unter den von Greenpeace auserwählten 22 besten Zoos in Deutschland, der Schweiz und Österreich weiß. 8,9 ha Fläche bietet das Gelände, auf dem sich 800 Tiere tummeln. „Wir hinterfragen uns ständig und lassen neueste Erkenntnisse in die Arbeit einfließen. Das ist ein stetiger Prozess“, erklärt der Direktor. Und was würde er sich wünschen? „Eine satte Finanzspritze, um viele kleine Verbesserungen in kurzer Zeit erledigen zu können.“ Erst einmal verändert sich im Tierpark aber von selbst viel: Schafe und Ziegen erwarten Nachwuchs, Küken schlüpfen. Hochsaison für die Besucher, die Pinguine, Erdmännchen, Geparden und Kapuziner- äffchen zu ihren Favoriten zählen. Einmalig in Deutschland ist der Kinderbauernhof – als pädagogische Einrichtung mit zahlreichen Projekten. Apropos: Auch Ostern locken Aktionen, darunter das Frühlingsfest am Samstag, 27. April . Viel zu tun für die 30 Mit- arbeiter und ihren gut gelaunten Chef. Der Afrika-Fan lebt übri- gens direkt im Tierpark mit Blick auf seine – Hand aufs Herz – Lieblinge, die Pinguine. „Ein Traum“, findet er. Aus dem zuweilen ein Albtraum wird: „In der Paarungszeit machen sie die Nacht zum Tag.“ Fragt sich, was Ameisenbären anstellenwürden... cf Ostern im Tierpark: Was verbinden Sie mit dieser Zeit? Der Hausputz muss erledigt sein, denn der Saisonstart steht vor der Tür. Die Küken schlüpfen dann und jede Menge junge Ziegen und Schafe hüpfen spielend voller Lebensfreude durch ihre Anlagen. Seit 19 Jahren sind Sie Tierpark-Chef in Aachen: Welche Ereignisse sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben? Zum Beispiel, als das Moorhuhngehege in der London Times erwähnt wurde, die Ankunft der Pinguine und das spätere Fuchsmassaker an ihnen, unsere Luchsaufzucht im Wohnzimmer und so vieles mehr… Was sind die wichtigsten Ziele, die Sie erreichen konnten? Die Besucherzahlen haben sich annähernd verdoppelt, wir sind voll- wertiges Mitglied im Verband der Zoologischen Gärten und fördern ein Tierschutzprojekt in Südafrika. Und es sind zwei große Projekte für die nächsten Jahre geplant. Das ist aber noch geheim ☺. Wie würden Sie die Verbundenheit der Öcher zu ihrem Zoo auf den Punkt bringen? Tief und herzlich über Generationen. Wo sehen Sie den Tierpark in zehn Jahren? Immer noch in unveränderter Größe an seiner jetzigen Stelle. Und wo sehen Sie sich 2029 selbst? Das entscheidet das Schicksal. Wenn ich mitreden darf, mit meiner Frau Martina acht Monate in Aachen und vier Monate auf Reisen. Der Aachener Tierpark Euregiozoo, Obere Drimbornstraße 44, hat bis Mitte Oktober täglich von 9 bis 18.30 Uhr (letzter Einlass 18 Uhr) geöffnet. Parkplätze sind in der Nähe vorhanden, die Anreise per Bus empfiehlt sich jedoch. Alle Infos auch zu den Aktionen in den Oster- ferien unter www.euregiozoo.de. Auf S. 57 sind Karten zu gewinnen. VORGESTELLT Foto: Andreas Steindl FRAGE BOGEN Geburtsdatum: 20. 5. 1961 Geburtsort: Plettenberg Familienstand: in einer glücklichen Beziehung; zwei Söhne Beruf: Zoodirektor (Vorstand einer Aktiengesellschaft) Hobbys: Reisen und Tierpark Wolfram Graf-Rudolf Tierisch gut bewertet Rund um Ostern locken Nachwuchs und Aktionen in den Aachener Tierpark