BAD AACHEN 07-2020
36 | B AD A ACHEN 07/20 TIPPS FÜR TRIPS E ine Eiche? Eine Buche? Eine Lärche? Unternehmen Sie doch einmal eine Wanderung durch den Aachener Wald, bei der die Baumarten am Wegesrand die Hauptrolle spielen. Mit Kindern ist das eine tolle Sache, aber auch Erwachsene sind häufig gar nicht so sicher, wenn es um die Botanik geht. „Das Schöne am Aachener Wald ist ja, dass man ihn quasi vor der Tür hat“, sagt Anja Wiese (25), Försterin im Aachener Gemeindeforst (s. auch S. 8). „Von allen Parkplätzen aus bieten sich schöne Rundwege an. Die Wanderkarten dort liefern gute Informationen.“ Rund 100 Kilometer markierte, zum Teil auch grenzüberschreitende Wege (Foto S. 37 unten) stehen Wanderern und Joggern zur Verfügung. Für Anja Wiese ist Gut Entenpfuhl (Entenpfuhler Weg 11) ein lohnender Start- und Endpunkt für Wanderungen und Spazier- gänge, denn rund um den einstigen Gutshof aus der Biedermeierzeit führen die Wege in den Forst. „Minigolf und Kinderspielplatz sorgen dafür, dass es nicht nur eine Stärkung, sondern Spaß und Abwechs- lung gibt“, meint die Försterin. Den Geräuschen der Natur lauschen Wer einen besonderen Waldlehrpfad erleben möchte, sollte den Naturerlebnispfad am Dreiländerpunkt erforschen. „Da gibt es zwölf spannende Stationen, an denen man die Natur mit allen Sinnen erleben kann“, hat die Försterin erkundet. „Zum Beispiel ein Hör- rohr, bei dem man sich auf die Geräusche des Waldes konzentriert.“ Eine andere Station erklärt Tierspuren. Die Informationstafeln in deutscher, französischer und niederländischer Sprache liefern Erklärungshilfen. Unterwegs: B AD A ACHEN -Herausgeberin Caroline Fister-Hartmann mit Labrador Alkuin. WALDGESCHICHTE (N) Der Aachener Wald (mundartlich: Öcher Bösch) hat eine Größe von 2357 Hektar. Bis auf ein paar kleine Parzellen ist er in städtischem Besitz. An seiner breitesten Stelle (Westen-Osten) misst er 8,2 Kilometer, er liegt auf einer durchschnittlichen Höhe von 220 bis 350 Metern über dem Meeresspiegel. Die Aachener Bäche des Stadtwaldes (Wurm, Pau, Johannisbach, Beverbach, Kannegießerbach) waren für die Aachener Tuch- und Nadelindustrie wichtig. Die Gebiete, die heute als Stadtwald bezeichnet werden, wurden um die Jahrhundertwende aus dem westlich der Eupener Straße gelegenen Wald der freien Reichsstadt Aachen gebildet und um den Wald der Gemeinden Burtscheid und Forst ergänzt. Entscheidend geprägt wird der Wald der Stadt Aachen durch den Wohlfahrtsbeschluss von 1882, dem ersten dieser Art in Deutschland. Damals beschloss der Rat der Stadt, die jahrhundertealte primitive Niederwaldwirtschaft durch Hochwaldwirtschaft abzulösen und stellte den Wald wegen seiner „ästhetischen und sanitären Bedeutung“ unter einen besonderen Schutz. Damit sollten Laub- und Nadelbäume mit einem Lebensalter von 80 bis 100 Jahren heranwachsen, der Wald sollte vorrangig der Erholung der Stadtbevölkerung dienen. Damals wurden die heute noch existierenden Wald- wege eingerichtet, mit Bänken und Schutzhütten ausgestattet. So entstand eine der beliebtesten Erholungsflächen Aachens. Durch die kommunale Neuordnung 1972 gingen weitere Flächen der bis dahin selbstständigen Gemeinden in das Eigentum der Stadt Aachen über, vor allem der im Süden gelegene Münsterwald. Durch den Stadtwald führen zahlreiche ausgeschilderte Wanderwege. www.aachen.de/DE/kultur_freizeit/freizeit_erholung/wandern/ 01aachener_wald/material/knotenpunktkarte_ac_wald.pdf www.grenzrouten.eu/routen/8rundroute_koepfchen/index.html Ein Besuch im Öcher Bösch Wandern ist längst im Trend. Doch seit Corona ist auch Spazieren wieder „in“. Eines der schönsten Naherholungsgebiete liegt dabei direkt vor der Haustüre: der Aachener Stadtwald!
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