BAD AACHEN 10-2020
28 | B AD A ACHEN 10/20 aseag.de Traumbus sucht Dich! Junger, dynamischer Bus sucht Fahrer/-in für gemeinsame Wege. Jetzt bewerben! STADTENTWICKLUNG Lust, etwas zu verbessern Seit einigen Monaten gibt es zwei Citymanager in Aachen. Ihre Aufgabe: Brücken bauen, um eine positive Stadtzukunft zu gestalten. B AD A ACHEN sprach mit Dr. Daniela Karow-Kluge und Kai Hennes in ihrer „Planbar“. Von Bernd Mathieu D as könnten Städte sein, die wir mit Aachen vergleichen könnten, wenn, ja, wenn dieses Könnten eine realistische und einigermaßen faire Vergleichsbasis hätte. Was in Kopenhagen, Münster oder im hier oft geradezu schwärmerisch genannten Maas- tricht besser, schöner, strukturierter, wohlanfühlender, attraktiver und überhaupt gelungener ist, könnte man aufzählen. Und vieles stimmt: Das betrifft die Radwege, die Fußgängerzonen, die Vielfalt der Gastronomie, die Sauberkeit und vor allem die Innenstädte mit weniger Autos. Letzteres wollen einige hier wiederum nicht so gerne hören. Kurzum: Citymanager in Aachen zu sein, macht zwar Spaß, ist aber eine nicht zu unterschätzende Herausforderung und die Kunst des Machbaren. Dr. Daniela Karow-Kluge und Kai Hennes versprühen bei unserem Gespräch in ihrer Planbar neben dem Theater Optimismus. Das scheint keine vorübergehende Momentaufnahme zu sein. Diese Melange aus persönlicher Energie und trotz Öcher Lamento immer noch vorhandener kaiserstädtischer Dynamik bleibt die einzige Chance, wenn sich etwas ändern soll. Nur so wird der auch im kommunalen Wahlkampf beschriebene Stillstand überwunden. Daniela Karow-Kluge kann eine Menge an Städten mit ihren Ent- wicklungen vergleichen und analysieren. Die ausgebildete Gärtnerin und an der Leibniz-Universität Hannover promovierte Landschafts- und Freiraumarchitektin hat unter anderem in den Niederlanden studiert und gearbeitet. Sie nennt als weitere berufliche Stationen unter vielen Destinationen Hamburg, Wien, Kapstadt, den Oman und die RWTH Aachen, wo sie vor ihrem Wechsel zur Stadt Aachen 2018 zehn Jahre lang wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Architektur war. Kai Hennes kam im Februar dieses Jahres aus Bremen nach Aachen. In den letzten zehn Jahren hat er im Auftrag für Ministerien, Länder und Kommunen Förderprojekte geleitet mit einem Fokus auf der Zukunftsbranche Kultur- und Kreativwirtschaft. Er ist Berater für Gründer und Start-ups, Moderator von Workshops und Events und hat in Aachen studiert. Leerstände kreativ füllen Die Citymanagerin Karow-Kluge weiß, dass Städte wie Kopen- hagen, Maastricht und Münster im Citymanagement mindestens 20 Jahre Vorsprung haben – und eine gewachsene Struktur mit einem entsprechenden Mitarbeiterstab, den es in Aachen nicht gibt. Deshalb hinke mancher Vergleich mit Aachen. Als Citymanager sind die zwei derzeit alleine unterwegs, werden aber unterstützt von den Kollegen aus ihren Fachbereichen. Zum Beispiel in der Gestaltung von Leerstandsflächen. Kai Hennes hat zahlreiche Gespräche mit Eigentümern und Inhabern geführt und einige für das Projekt Citygold – Kreativität statt Leerstand gewinnen können. Eigentümer mitnehmen Für Kai Hennes war es wichtig, mit den Eigentümern ins Gespräch zu kommen. Seine Erfahrung? „Insgesamt durchwachsen und in einigen Fällen ausgesprochen positiv.“ Daniela Karow-Kluge: „Wir brauchen noch mehr Eigentümer, die mitmachen, mittlerweile kommt der Stein ins Rollen.“ Die Stadt Aachen will zehn leer stehende Ladenlokale anmieten und sinnvoll nutzen. Kai Hennes: „Dort soll Platz geschaffen werden für Projekte aus der Wirtschaft, der Wissen- schaft, dem Handel und für junge Gründer.“ Den Citymanagern ist klar, dass solche Angebote keine Dauerlösung sind, sondern die Stadt nur eine Zeit lang beleben und zeigen, was möglich sein kann. Hennes: „ Citygold ist kein Mittel, Leerstand dauerhaft zu bekämpfen, aber wir kommen darüber mit Eigentümern in Kontakt.“ Einige seien interessiert, neue Wege zu gehen. Karow-Kluge: „Dazu gehört, dass es Mietern, für die alleine ein Objekt zu groß ist, ermöglicht wird, in einem Ladenlokal gemeinsam etwas mit anderen Mitstreitern zu unternehmen, also tagsüber Friseursalon, abends Bar – zum Für ein attraktives Aachen: Kai Hennes und Dr. Daniela Karow-Kluge. Foto: Andreas Steindl
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