BAD AACHEN 02-2021

18 | B AD A ACHEN 02/21 C orona hat die Welt im Griff. In Stadt und StädteRegion Aachen formierten sich bei Auftreten der Problematik Vertreterinnen und Vertreter der Ordnungsbehörden, der Rettungseinrichtungen, von Gesundheitsamt und Krankenhäusern – kurz alle, die mit der Sicherheit der Bevölkerung zu tun haben, rasch zu einem engen und flexiblen Aktionsbündnis, das Handlungen und Entscheidungen fällt und verantwortet: Die gemeinsamen Krisenstäbe von Stadt und Städte- Region unter Beteiligung von Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier und Oberbürgermeister Marcel Philipp bzw. seit November 2020 Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen sind ein Gremium mit Schulter- schluss. Am 26. Februar 2020 tagten sie das erste Mal. B AD A ACHEN blickt zurück auf ein dramatisches Jahr, das alles verändert hat: Januar 2020: Coronavirus im chinesischen Wuhan. Experten verkünden in Deutschland gebe es „keinen Grund zur Panik“, es sei ein „kaum ansteckender Erreger“. 15. Februar 2020: Kappensitzung in Gangelt. Von hier aus ver- breitet sich Covid-19, das Coronavirus, im Kreis Heinsberg. Vorerst. 25. Februar (Karnevalsdienstag): Die Gesundheitsbehörde der StädteRegion erhält abends die Information, dass ein Patient aus Erkelenz aufgrund des heftigen Verlaufs einer Infektion nach Düssel- dorf verlegt worden wäre. „Die erste Annahme war, dass sich dieser Patient bei einer Person in Aachen infiziert habe, die Handels- beziehungen nach China unterhält“, erinnert sich Bernd Geßmann, stellvertretender Feuerwehrchef in Aachen. 26. Februar (Aschermittwoch): Erstes Treffen der gemeinsamen Krisenstäbe von Stadt und StädteRegion , die ab sofort täglich entweder virtuell oder real im Tivoli zusammenkommen. Ein Rechtskonstrukt , das es bisher nicht gegeben hätte, aber in der Begrifflichkeit gegenüber der Bezirksregierung notwendig gewesen sei, wie Aachens Feuerwehrchef Jürgen Wolff betont. 27. Februar: Erster Coronafall in Herzogenrath. Die erkrankte Frau hat die Karnevalssitzung in Gangelt besucht. Auch in Aachen wird eine Frau aus Gangelt behandelt. Schulschließung: In Heinsberg werden auf Anordnung von Landrat Stephan Pusch hin alle Schulen und Kindertagesstätten geschlossen. Videokonferenzen werden zu wichtigen Kommunikationsmitteln. Als es zu Engpässen bei der Versorgung mit Schutzmasken und anderen Materialien (Kliniken, Pflegeheime) kommt, leistet man vom chinesischen Ningbo, Aachens Partnerstadt, aus Unterstützung. 28. Februar: Es wird eine Corona-Info-Hotline (02 41/51 00 51) ein- gerichtet. Der Krisenstab trifft „Vorbereitungen für eine sich weiter- entwickelnde Lage“. 2. März – Quarantänebeschluss: Bundesweites Aufsehen – bis hin zur TV-Sendung Anne Will (8. März 2020) und den Tagesthemen , wo man bereits von einem Aachener-Modell spricht – erregt der Beschluss, der Leitlinie des Robert-Koch-Instituts (RKI) nicht zu folgen, die darin bestand, alle Mitarbeiter der Station eines Kranken- hauses in Quarantäne zu schicken, wenn dort jemand von Corona betroffen sei. Hintergrund: Der Fall einer an Corona erkrankten Pflegekraft der Uniklinik der RWTH im Bereich der Neonatologie. „Das kleinste von 15 Frühgeborenen auf der Intensivstation wog nur 500 Gramm, den Transport hätten diese Kinder nicht überlebt“, sagt Wolff. Die Mitarbeiter wurden getestet, aber nicht in Quarantäne geschickt. Interventionen der Staatskanzlei Düsseldorf und des Kanzleramtes Berlin änderten den Beschluss nicht. 4. März: In Eschweiler wird ein Abstrichzentrum eröffnet. 10. März: Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern werden zunächst bis zum 10. April verboten. Die Stadt Aachen sagt die für den 15. März geplante Jubiläumsveranstaltung 70 Jahre Karlspreis im Rathaus ab. 16. März: Alle Schulen in NRW werden bis zum Beginn der Oster- ferien durch einen Beschluss der Landesregierung geschlossen. 18. März: Verschärfte Maßnahmen werden umgesetzt. Schließen müssen Einzelhandel, Kneipen, Cafés, Bars, Clubs, Diskotheken, Und täglich grüßt ... der Krisenstab: Tagungsraum im Tivoli. Fotos: Andreas Herrmann Sonniges Frühjahr: Feuerwehr und Polizei „singen“ für gute Laune. CORONA-CHRONOLOGIE Ein Jahr im Krisenmodus Am 26. Februar 2020 tagten die gemeinsam agierenden Krisenstäbe von Stadt und StädteRegion Aachen das erste Mal. Für B AD A ACHEN lässt Sabine Rother die wichtigsten Ereignisse noch einmal Revue passieren.

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