BAD AACHEN 02-2021

22 | B AD A ACHEN 02/21 AACHENER WELTKULTURERBE Dem Dom verpflichtet Aachens ältester Bürgerverein, der Karlsverein-Dombauverein, geht mit neuen Ideen und Dank an die Spender ins Jahr 2021. B AD A ACHEN sprach mit dem Vorsitzenden Hubert Herpers. A ls erstes Bauwerk Deutschlands wurde der Aachener Dom 1978 zum Welterbe der UNESCO ernannt. Unter zwölf Stätten aus sieben Ländern würdigte die Kulturorganisation der Vereinten Natio- nen das hiesige Münster in herausragender Weise als Zeuge abend- ländischer Geschichte, Denkmal architektonischer Epochen und Zentrum kirchlichen Wirkens – kurz: als zu Stein gewordene euro- päische Kultur. Begräbnisstätte Karls des Großen, Krönungskirche deutscher Könige für 600 Jahre, seit dem 14. Jahrhundert Wallfahrts- ort: Stets hat die zwischen 795 bis 803 erbaute Bischofskirche Menschen fasziniert und angezogen. Dieses Erbe galt und gilt es, für die Nachwelt dauerhaft zu bewahren. Aus einer der ersten Aachener Bürgerinitiativen entstand so 1847 der Karlsverein zur Restauration des Aachener Münsters . Satzungsgemäß fließen alle Spenden in die bauliche Erhaltung des Domes. Waren es früher Zerstörungen, Plünderungen oder Kriege, so ist es heute der Zahn der Zeit, der Maßnahmen notwendig macht. Die Pflegende Hand ist gefragt, die den Dom auf seinem jetzigen guten Stand erhalten soll. Der Karlsverein-Dombauverein ist ein wichtiger Partner der Aachener Dombauhütte unter Leitung von Dombaumeister Helmut Maintz. Auch bei der Sanierung der Taufkapelle am Eingang zum Domhof kann er auf den Karlsverein bauen . Wenn alles glatt läuft, können die Baugerüste bald abgebaut werden. Für Stadt und Dom bedeutend Der Karlsverein-Dombauverein wird von einem Vorstand geleitet, dem Bischof, Dompropst und Oberbürgermeister(in) jeweils als geborene Mitglieder angehören. Vorsitzender des Gremiums ist seit 2015 Hubert Herpers, der bis Ende 2017 Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Aachen war. B AD A ACHEN : Herr Herpers, was ist Ihre erste Erinnerung, die Sie mit dem Aachener Dom verbinden? Hubert Herpers: Die Heiligtumsfahrt 1958. Mit sechseinhalb Jahren nahmen mich meine Eltern aus Alsdorf mit zur Zeigung der Reliquien – damals noch von der Balustrade aus. Das werde ich nie vergessen. 1986 wiederholte sich die Geschichte: Mit meiner vier Wochen alten Tochter besuchten meine Frau und ich die Heiligtumsfahrt. B AD A ACHEN : Und wann hatten Sie das erste Mal Kontakt zum Karlsverein-Dombauverein? Herpers: Das war ebenfalls Ende der 1980er Jahre zu Beginn meiner Vorstandstätigkeit bei der Sparkasse Aachen. Dompropst Dr. Hans Müllejans überzeugte die Sparkassen im Bistum Aachen damals davon, für die Sanierung des Barbarossaleuchters 500 000 D-Mark zu spenden. Dieser begnadete Bettler für den Aachener Dom hat meine Begeisterung für das Aachener Münster geweckt. Seit gut 30 Jahren bin ich nun Mitglied im Karlsverein-Dombauverein. 2009 wurde ich in den Vorstand gewählt, 2015 zu dessen Vorsitzendem ernannt. B AD A ACHEN : Hat es Tradition, dass das Amt des Vorsitzenden aus den Reihen der Sparkasse Aachen besetzt wird? Herpers: Wenn Sie von rheinischer Tradition sprechen, dann schon (lacht). Ende der 1980er Jahre stand Oberkreisdirektor Prof. Friedrich- Wilhelm Janssen dem Karlsverein vor. Der Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Aachen, Otmar Schwind, war Schatzmeister. Gemeinsam haben sie den Verein reaktiviert. 1991 verstarb Janssen sehr plötzlich und Schwind übernahm den Vorsitz im Karlsverein. Sein Nachfolger im Ehrenamt des Karlsvereins wurde Dr. Jochen Bräutigam (damals Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Aachen) – und somit bin ich der Dritte in dieser Tradition. B AD A ACHEN : Welchen Vorsatz haben Sie als Vorsitzender? Herpers: Ich möchte dem Dom gerne dienen, ihn nachfolgenden Generationen so gut erhalten übergeben, wie er heute ist. Vor dem Hintergrund von Notre-Dame de Paris ist der Brandschutz Vorstandsvorsitzender: Hubert Herpers Foto: Privat JAHRESSCHRIFT FÜR MITGLIEDER Pünktlich zum Karlsfest eines jeden Jahres findet die Mitgliederversammlung des Karlsvereins-Dombauvereins Ende Januar statt. Corona- bedingt musste diese Veranstaltung verschoben werden. Nichtsdestotrotz erscheint die ebenfalls tradi- tionelle Jahresschrift des Vereins pünktlich am 28. Januar, dem Todestag Karls des Großen vor 1207 Jahren. 2021 widmen sich namhafte Wissenschaftler den Altären der Aachener Marienkirche. Eine Entdeckungsreise, die durch die Geschichte bis hin zum heutigen Stand der Altäre im Hohen Dom geht. Die passenden Führungen dazu konnten bisher nicht stattfinden, sind aber als Videos für die Mitglieder online abrufbar. Im zweiten Teil des Bandes beschreibt Dom- baumeister Helmut Maintz die Sanierung der Taufkapelle. Auch hierzu stellt der Verein auf seiner Homepage ein Video bereit. Produziert werden die Schriften sowie Videos übrigens im VWB Media Service Verlag, in dem auch B AD A ACHEN erscheint. Die Jahresschrift geht kostenlos an alle Mitglieder. www.karlsverein.de · Telefon 02 41/444-43 18 Schriftenreihe Band 23 – 2 021 KARLSVEREIN-DOMBAUVEREIN Altäre der Aachener Marienkirche Sanierung der Taufkapelle – Teil 2

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