BAD AACHEN 02-2021

Bewusstsein und fiel zu Boden, nachdem ihm ein anderer Aachener noch einen Stockhieb verpasst hatte. Der Fassbinder wurde gleich darauf festgenommen und ins Untersuchungsgefängnis an den Katschhof gebracht, während seine Kumpane schnell das Weite suchten. Der Franzose jedoch kam zu seinem Unglück in ein Hospital. Dort begannen sogleich verschiedene Barbiere und Ärzte mit ihren Bemühungen, sein Leben zu retten. Sie müssen den armen Kerl derart traktiert haben, dass er nach drei Wochen ärztlicher Behand- lung schließlich starb. Franzosenpech am Rosenmontag Der französische Kommandant wollte Circomfall dafür hängen lassen. Der zuständige Aachener Magistrat sah die Schuld jedoch nicht allein bei ihm. So wurde der Verstorbene von zwei weiteren Barbieren und einem hinzugezogenen Arzt in Anwesenheit der bis dahin behandelnden Ärzte und Barbiere obduziert. Das Ergebnis war eindeutig: Der Franzose war an einer inzwischen klaffenden Kopf- wunde gestorben. Es konnte jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass sich der Zustand des Verletzten durch die Bemühungen der Barbiere und Ärzte zusätzlich verschlimmert hatte. Kurz und gut, es war nicht mehr festzustellen, ob er nun an dem Schlag oder an den Folgen der ärztlichen Behandlung gestorben war. So kam der Aachener Bürger Circomfall am 24. März 1760 gegen den Willen der Franzosen wieder frei. Wißquaaßrevolution Selbst die im Karneval häufig geschmetterte Öcher Nationalhymne Vür sönd allemoele Öcher Jonge handelt von einem Auf- stand Aachener Bürger gegen fremde Besatzungs- mächte. Ihrem Text liegt die sogenannte Wißquaaßrevo lut i on zugrunde. Was war passiert? Kurz vor Ostern des Jahres 1848 war das preußische Aachen wegen der schlechten Lebensbedingungen der einfachen Bevölkerung in Aufruhr. Als preußische Soldaten einrückten und in die schon vor Menschen berstenden Häuser einquartiert wurden, explodierte die Stimmung. Es kam zu Aufständen und schließlich zur Schlacht rund um Kölntor, Sankt Peter, Hotmannspief, Sandkaul und Markt. Hans Hahn, ein Aachener Journalist, hat die Geschichte fest- gehalten: Severin König war der Anführer einer Horde Aachener. Er trug einen Stock mit einem Stück Sackleinen als Fahne vor sich her. Die streitbaren Öcher trafen ausgerechnet auf Teile des 34. Infan- terieregiments, das am Tag zuvor verstärkt worden war. Der Tambour Willi Neumann war gerade im Begriff, den Generalmarsch anzuschlagen, als die aufgebrachten Aachener seinem Tambour- major Ferdi Lange den Tambourstock und den Helm wegrissen. Sofort rückten 30 Soldaten des 34. Regiments aus, um an Sandkaul und Hotmannspief Ordnung zu schaffen. Aber stattdessen bekamen sie von Bürgern mit Schaufeln und Besen die Läuse aus den Kleidern geschlagen, sie wurden lausjeklöppt . Die Bürgerwehr der Pfarre St. Peter musste ausrücken und den Soldaten zu Hilfe kommen. Auch die Verstärkung half nicht. Sie wurden alle heftig verprügelt. > 02/21 B AD A ACHEN | 5 KARNEVAL HISTORISCH „Vür sönd allemoele Öcher Jonge Weä jett well, deä ka jo komme Heierassassa, vallerallala Stecke en Jeweähre met ene Wißquaaß dra . Laderitschumdei, nojjene Paaß ereen! Laderitschumritschumritschum- ritschumdei – juchei! Laderitschumdei, nojjene Paaß ereen! Laderitschumritschumritschum- ritschumdei – juchei!“ JURISTISCHE KOMPETENZ DURCH SPEZIALISIERUNG 22 RECHTSANWÄLTE · 25 FACHANWALTSCHAFTEN Unser Kompetenz-TeamVersicherungsrecht Friedrichstraße 17-19 · 52070 Aachen tel +49.(0)241.946 68-0 · www.delheid.de Achim Delheid Fachanwalt für Verkehrsrecht Fachanwalt für Versicherungsrecht Alexander Hammer, LL.M. Fachanwalt für Versicherungsrecht Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht BERUFSUNFÄHIGKEITSVERSICHERUNG · HAFT - PFLICHTVERSICHERUNG · LEBENSVERSICHERUNG UNFALLVERSICHERUNG · GEBÄUDE- UND HAUS- RATVERSICHERUNG