BAD AACHEN 04-2021

42 | B AD A ACHEN 04/21 SPORT Reif für den Platz E s ist ein ganz normaler Morgen auf der Driving Range. Ein motivierter Neueinsteiger möchte sein Glück im Golfsport versuchen und lässt den Schläger zum Ball schwingen. Ein satter Klang verrät, dass er genau getroffen hat. Fasziniert schaut er dem Ball nach, wie er im hohen Bogen davonfliegt und weiß sofort, dass er seine neue Leidenschaft entdeckt hat. Damit ist er nicht alleine: Seit etwa im 15. Jahrhundert zum ersten Mal Golf gespielt wurde, hat dieser Sport seinen Siegeszug um die ganze Welt angetreten und vor allem in den vergangenen Jahren viele Anhänger dazu- gewonnen. Allein in deutschen Golfklubs spielen heute mehr als 651 000 Menschen. Das geht aus den erst zu Beginn des Jahres ver- öffentlichten Zahlen des Deutschen Golf Verbands (DGV) hervor, die belegen, dass der grüne Sport auch im von der Coronapandemie geprägten Jahr 2020 einen Zuwachs an registrierten Mitgliedschaf- ten von 1,4 Prozent aufweisen konnte. Dieser positive Trend macht sich auch bei jungen Menschen bemerkbar: Erstmals seit 2010 spielen wieder mehr Kinder und Jugendliche Golf als im Vorjahr. Diese gute Entwicklung trotz Pandemie ist wohl darauf zurück- zuführen, dass Golf als Individualsport im Freien die perfekten Vor- aussetzungen für eine weitgehend coronasichere Ausübung bietet. So haben viele Sportler, die ihre angestammte Sportart nicht mehr oder nur eingeschränkt ausüben konnten, den Golfsport als sichere Alternative entdeckt – und ihn lieben gelernt. Das fällt den meisten nicht schwer, denn schließlich gibt es eine ganze Menge guter Gründe, warum Golf so beliebt ist: Der Sport bedeutet Bewegung und Entspannung in der freien Natur. Er ist für jede Altersstufe und Leistungsklasse geeignet. Er fördert die Konzentration und hält fit. Er bietet spannenden Wettkampfsport für alle Spiel- stärken, schafft Kontakte mit Gleichgesinnten und eröffnet neue und interessante Urlaubsziele. Kurzum: Golf ver- eint packenden Sport, spielerisches Vergnügen, Tech- nik, Natur und Lebensfreude zu einem einzigartigen Erlebnis. Und das Beste: Ein Einstieg ist jeder Zeit mög- lich und viel einfacher, als die meisten denken. Für alle, die jetzt auch Lust bekommen haben, mit dem Golfspielen zu beginnen, hat B AD A ACHEN eine kleine Legende zusammengestellt: A usrüstung: Dazu zählt alles, was vom oder für den Spieler benutzt, getragen oder mitgeführt wird. Anfänger können sich die Ausrüstung in der Regel zunächst vor Ort auf der Golfanlage leihen. Beim Schnupperkurs und in der Golfschule werden Schläger und Bälle sowieso kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Spieler benötigen lediglich sportliche Kleidung und – je nach Wetterlage – wasserdichte Schuhe. C addie-Raum: Mitglieder eines Golfklubs können Ihre Golfaus- rüstung im Caddie-Raum einschließen, damit Sie diese nicht jedes Mal hin und her transportieren müssen. Der Begriff Caddie bezeichnet die Person, die den Golfer auf seiner Golfrunde begleitet, seine Tasche trägt und ihn berät. D GV-Platzreife: Sie ist auf den meisten Golfanlagen Bedingung, um dort spielen zu dürfen, und der Nachweis, dass ein Spieler die Regeln beherrscht und in der Lage ist, zügig zu spielen. Gerade am Wochenende, wenn die Golfplätze voll ausgelastet sind, würde es den Spielfluss sehr beeinträchtigen, wenn Anfänger ohne Regel- kenntnis und ohne grundlegende Technik auf die Runde gehen würden. Die DGV-Platzreife erwirbt der Sportler bei seinem Golf- lehrer (Pro). Die Prüfung besteht aus einem theoretischen Teil sowie einer praktischen Prüfung auf dem Platz. D riving Range: Auch für einen Golfer heißt es: üben, üben, üben! Um weite Schläge zu trainieren, geht es auf die sogenannte Driving Range. Hier werden die Bälle auf eine freie Fläche geschlagen, wo sie später von einem Mitarbeiter der Golfanlage mit einem speziellen Fahrzeug aufgesammelt werden. Die Driving Range dient nicht nur dem Training, sondern wird von den Golfern auch vor dem Start auf die Runde zum Einschlagen besucht. G olfbälle: Golfball ist nicht gleich Golfball. Abgesehen davon, dass zahlreiche Marken und Modelle mit verschiedenen Eigen- schaften angeboten werden, besteht der wesentliche Unterschied darin, dass es Übungsbälle und Spielbälle gibt. Die Bälle, die auf der Driving Range für das Trainieren der langen Schläge benutzt werden, sind nicht für den Golfplatz gedacht. Für die Golfrunde selbst benötigt jeder Spieler seine eigenen Bälle, die er zum Beispiel im Pro-Shop kaufen kann. Immer mehr Menschen in Deutschland entdecken die Faszination des Golfsports. Zum einen ist das Spiel im Grünen gesund, es ist aber vor allem coronakonform. B AD A ACHEN hat reingeschnuppert ... Foto: shutterstock.com/Mikael Damkier Foto: shutterstock.com/Sarapon