BAD AACHEN 10-2021
10/21 B AD A ACHEN | 25 SONDERVERÖFFENTLICHUNG Dem Leben verpflichtet Das Bestattungshaus Schinkenmeyer beschreitet neue Wege des Abschieds – in einem eigenen Raum und mit ganz viel Einfühlungsvermögen für die Wünsche der Verstorbenen und die Gefühle der Hinterbliebenen. D er Raum atmet heitere Ruhe, lässt Gefühle zu, die häufig kaum gelebt werden, wenn ein Mensch aus dem Leben gegangen ist. Unter dem Motto Lebensphasen verstehen lernen hat der Aachener Bestatter Dirk Schinkenmeyer (47) ein sensibles Konzept erarbeitet, das dabei hilft, Trauer als Teil des Lebens zu empfinden. „Hier kann man in Ruhe Abschied nehmen, beisammen sein, vielleicht sogar eine Trauerrede halten“, sagt Dirk Schinkenmeyer. Die bequeme Couch lädt ein zum Gespräch, ein langer Tisch ist da, man findet dezente Anklänge an Wege des Trostes – ein schöner Buddha etwa, das Kreuz, ein Traumfänger, Vögel, Herzen und immer wieder Kerzen. Per Beamer lassen sich Erinnerungsfotos an die Wand projizieren. Eine Musikanlage steht gleichfalls bereit. Überall gibt es Holz, das durch seine Baumringe an Leben erinnert. Drei Jahre lang hat Dirk Schinkenmeyer an diesem Konzept gearbeitet, hat Erfahrungen mit Menschen in Konfliktsituationen gesammelt, unter anderem als Mediator. „Wir fühlen uns Lebenden wie Verstorbenen verpflichtet“, betont er. Manager mit sensibler Mission Das Bestattungshaus Schinkenmeyer sieht sich als Partner rund um alle Belange des Abschieds. Bestattungsvorsorge ist ein wichtiges Thema, bei dem Menschen sich mit dem Thema Tod zu Lebzeiten auseinandersetzen. Insgesamt werden überwiegend Feuerbestat- tungen gewünscht. Doch auch traditionelle Erdbestattungen oder andere Formen sind möglich. Dirk Schinkenmeyer und sein Team planen nicht nur alles, was es bei einem Todesfall zu regeln gibt – von der Bürokratie bis zur Beerdigung – sie sehen sich als Manager mit sensibler Mission, wenn etwa ein Mensch in ferner Heimat zur letzten Ruhe gebracht werden möchte, eine Seebestattung im Golf von Neapel der Wunsch ist oder manches mehr. Lebensphasen verstehen lernen Der von ihm erdachte Raum für bis zu 20 Personen soll dabei helfen, Schmerz und blockierte Gefühle zu lösen. „Auf dem Friedhof muss man nach 20 Minuten die Trauerhalle verlassen und Urne oder Sarg zum Grab bringen“, weiß er. „Keine Zeit, mit den Emotionen umzugehen.“ Es sind nicht nur liebevolle Erinnerungen, die unaus- gesprochen bleiben: „Alte Konflikte, Neid, Ärger, Enttäuschung, Eifersucht, Wut, Scham – das gibt niemand gerne zu, das sind schwere Belastungen“, weiß der Bestatter, der mit Lebensphasen verstehen lernen den Betroffenen anbietet, solche unbewussten Knoten zu entwirren. Ein schöner Schrank mit Schubladen, von denen eine unbeweglich ist, wird zum Sinnbild einer Psyche, die festgefahren ist, nicht verzeihen kann. Oder die kleine Wendeltreppe aus Holz: Hier darf man Fotos aufstellen, Lichter anzünden und eine Entwicklung in der Beziehung zum Verstorbenen aufzeigen. Kinder und Enkel gehen mit gutem Beispiel voran: Sie haben im Vorraum die Möglichkeit, Särge oder Urnen aus abbaubarem Material mit Grüßen und in bunten Farben zu bemalen. „Da gibt es keine Berührungsängste“, sagt Dirk Schinkenmeyer. Und: „Wenn jemand weint, wird er umarmt.“ Die beiliegende interaktive Broschüre stellt all das pietätvoll vor. sar Bestattungen Schinkenmeyer & Schmitt Sandkaulstraße 10 · 52062 Aachen Telefon: 02 41/4 47 74 www.schinkenmeyer.de Bestatter und Mediator: Dirk Schinkenmeyer hat ein neues Konzept entwickelt.
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