BAD AACHEN 10-2021

8 | B AD A ACHEN 10/21 S o vielfältig, lebendig und bereichernd habe ich es mir gewünscht und genauso ist es eingetreten“, ist Sibylle Keupen begeistert von ihrem Amt. Am 1. November ist sie seit einem Jahr offiziell Aachens erste Oberbürgermeisterin. Ein Paukenschlag mit leisen Tönen, denn die Pandemie hat den Einstieg ausgebremst. „Corona und das Hochwasser fordern alle stark. Mit den Krisenstäben und der Verwaltung schaffen wir es aber, die vielen Aufgaben zu meistern.“ Allmählich laufen das Leben und der Alltag im Amt an. In diesem Monat gleich mit dem ganz großen Besteck: Am 2. Oktober wird der Karlspreis verliehen. Lampenfieber? „Eher Respekt, weil die Stadt hier über unsere Region hinaus seit vielen Jahren europäische Akzente setzt.“ Ziele markieren, Wege gestalten möchte die aktive Frontfrau vor allem in der Kaiserstadt: „Wir stoßen viele Projekte bei der Innen- stadtentwicklung, Klimafolgenanpassung, Mobilitätswende an. Es geht aber auch um Bildung und sozialen Zusammenhalt, um Schule und Kinderbetreuung.“ Aachen als grüne, lebenswerte Modellstadt. Als erreicht abgehakt hat sie unter anderem: ein 18-Millionen- Programm für Solaranlagen auf städtischen Nicht-Wohngebäuden. Auch das Job-Ticket für alle Mitarbeitenden ist umgesetzt. Nicht ganz einfach ist die Arbeit im Stadtrat: „Die Priorisierung von Maßnahmen ist aufgrund wechselnder Mehrheiten voller Heraus- forderungen. Das verlangt viele Abstimmungen und verlangsamt gelegentlich leider auch die Umsetzung wichtiger Projekte.“ Gut 190 Ratsanträge wurden bis dato eingereicht. Viel Arbeit für die 5600 städtischen Mitarbeitenden, deren Chefin Keupen ist. „Ich pflege einen zugewandten, wertschätzenden Führungsstil. Ich möchte aber auch die dezernatsübergreifende Zusammenarbeit stärken und die Verwaltung agiler gestalten.“ Für all das ist Sibylle Keupen „im besten Fall von acht bis acht im Dienst, oft auch länger“. Was sie am Ende aber sehr erfüllend findet. Noch Wünsche offen? „Aachen soll sich seiner Stärken und Poten- ziale bewusster werden, mutig Zukunft gestalten. Weniger zweifeln, mehr machen!“ cf Oberbürgermeisterin von Aachen: Wie gefällt Ihnen das Amt? Die schönste Berufung der Welt mit Einblick in viele spannende Bereiche, tolle Begegnungen mit Menschen, die die Stadt nach vorne bringen in den Bereichen Klimaschutz, Soziales, Wirtschaft und Forschung. Und haben Sie Ihren Lieblingsplatz im Rathaus schon gefunden? Es gibt hier einen kleinen Laubengang mit einem sensationellen Blick auf den Dom, den nutze ich gerne in den wenigen Mittagspausen. Was ist Ihre schönste Aufgabe als erste Frau der Stadt? Der Austausch mit den Bürger*innen zu Zukunftsthemen der Stadt, gerne im Bürger*innentreff im Kapuzinerkarree. Das Überreichen von Preisen. Denn Aachen ist eine ausgezeichneter Ort zum Leben. Ihre drei wichtigsten Ziele für Aachen? 1. Aachen muss 2030 klimaneutral sein. Mit den Hochschulen, der Politik und zivilgesellschaftlichen Akteuren werde ich die Themen innovativ angehen, die dazu beitragen, die Widerstandsfähigkeit der Stadt gegenüber den Folgen des Klimawandels zu stärken. 2. Die anstehende Mobilitätswende umsetzen. 3. Die Innenstadt als lebendigen, grünen Aufenthaltsort mit Handel, Wirtschaft, Wohnen, Kultur, Hochschulen und Bürger*innen weiterentwickeln. Was würden Sie sich von den Bürgern wünschen? Vertrauen in ihre Stadtführung. Ich lade sie ein, mitzuwirken. Ich unterstütze Initiativen, die sich für die Stadt einsetzen. Wo sehen Sie die Stadt Aachen in zehn Jahren? Und sich selbst? Aachen ist dann international, weltoffen, jung und urban, attraktiv und lebenswert. Ich selbst bin dann hoffentlich zufrieden angesichts der Dinge, die wir erreicht haben. VORGESTELLT Foto: Stadt Aachen FRAGE BOGEN Geburtsdatum: 14. 3. 1963 Geburtsort: Mayen in der Eifel Familienstand: glücklich verheiratet seit 30 Jahren Beruf: eher Berufung: Ober- bürgermeisterin für Aachen Hobbys: Reisen, Lesen und meine Hunde Eine längere Version des Fragebogens unter www.bad-aachen.net Sibylle Keupen Alles wie gewünscht Seit einem Jahr ist Sibylle Keupen Aachens erste Oberbürgermeisterin „

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