BAD AACHEN 01-2022
26 | B AD A ACHEN 01/22 KARNEVAL I n dieser Session sollte alles anders sein: Die Öcher Karnevalsvereine hatten gehofft, wieder ohne Abstand und Coronamaßnahmen mit den Jecken schunkeln und singen zu können. Doch der Einfluss des Virus ist auch in der Session 2021/22 noch zu spüren. Ein Großteil der Karnevalsveranstaltungen in den Sälen und Veranstal- tungszelten in Aachen und den anderen Karnevalshoch- burgen kann angesichts der Infektionslage auch dieses Jahr nicht stattfinden. Das hat ein Spitzengespräch zwischen Vertretern der NRW-Landesregierung und den Vertretern der großen nordrhein-westfälischen Karnevalsverbände ergeben, an dem auch Frank Prömpeler, Präsident des Festausschusses Aachener Karneval (AAK) und Vizepräsident des Bundes Deutscher Karneval, teilnahm. Klassische Karnevalssitzungen und Partys seien demnach derzeit nicht vertretbar. Kreative Ideen sind gefragt „Zur diesjährigen Karnevalssession gibt es noch viele Fragen, von denen in dem Gespräch nur einige beantwortet werden konnten“, sagt Prömpeler. „Fest steht, dass es jetzt auf die Eigenverantwortung jedes einzelnen, aber auch von Vereinen und Veranstaltern ankommt – auch wenn das für viele eine völlig neue Situation ist. Aus meiner Sicht sollte der Aachener Karneval diese Herausforderung annehmen, indem Saalveranstaltungen auf breiter Front von den jeweiligen Veranstaltern abgesagt werden“, erklärt der AAK- Präsident. Entscheidend sei dabei, dass diese Absagen die ehrenamt- lichen Karnevalsgesellschaften und die mit ihnen verbundenen Künstler nicht in den finanziellen Ruin treiben. Dafür sorgen auf Bundes- und Landesebene verschiedene Förderprogramme und Sonderfonds. Der AAK geht mit gutem Beispiel voran und führt in dieser Session keine Saalveranstaltungen durch. Der Ball der Mariechen ist bereits in den April verschoben worden und die Eröffnungsmesse wird digital übertragen (s. rechts). „Unsere Aufgabe als Karnevalisten ist es nun, trotz Absage von Saalveranstaltungen kleine, kreative Formate zu finden, die den Menschen in dieser nach wie vor schwierigen Zeit ein wenig Fastelovvendsgefühl bringen. Im vergangenen Jahr ist uns das zum Beispiel mit den Online-Proklamationen gut gelungen. Für unsere beiden Tolli- täten Guido I. Bettenhausen und Märchenprinz Phil I. Cremanns ist das beson- ders bitter. Beide haben sich auf eine tolle Session gefreut und ich hoffe, dass wir ihnen noch etwas ermöglichen kön- nen“, so Prömpeler, dessen Hoffnung nun auch noch auf dem Straßenkarneval und den Zügen liegt, über deren Schicksal erst Ende Januar entschieden werden soll. Digital: Eröffnungsgottesdienst Der ökumenische Wortgottesdienst zur Karnevals- eröffnung gehört seit der Session 2011/2012 zum närrischen Terminkalender. Für die Vereine und Tollitäten ist es ein besonderer Moment, wenn in der Citykirche St. Nikolaus die Karnevalskerze entzündet und die Fahnen und Standarten geweiht werden. In jeder Session findet der Gottesdienst am Mittwoch nach der Prinzenproklamation statt. Zusammen mit dem Schlussgottes- dienst am Aschermittwoch im Aachener Dom werden Anfang und Ende des Brauchtums Karneval markiert und damit daran erinnert, dass der rheinische Karneval seine Wurzeln auch in der christlichen Tradition hat. Pandemiebedingt findet der Gottesdienst am Mittwoch, 12. Januar, um 19 Uhr in digitaler Form statt. Aktuelle Informationen auf der Homepage und den Social-Media-Kanälen des AAK. nik www.aak-aachen.de AAK on air: Radio Alaaf Als Alternative zu coronabedingt abgesagten Veranstaltungen verbreitet der FestAusschuss Aachener Karneval (AAK) mit Radio Alaaf ununterbrochen Karnevalsstimmung für daheim und bietet spannende Sondersendungen. AAK-Präsident Frank Prömpeler und seine Co-Moderatoren Uli Havermann und Uwe Barthel sowie interessante Talkgäste des Öcher Fastelovvends senden regelmäßig aus dem Studio im Way of Ink am Theaterplatz. nik www.radio-alaaf.de Tanzen auch in dieser Session nicht in allen Sälen: Prinz Guido I. (links) und Märchenprinz Phil I. (rechts). Fotos: Nina Krüsmann Nie mehr Fastelovvend? Närrische Jubiläen Karneval wäre nicht Karneval ohne die närrische Zahl Elf. Auch in der aktuellen Session stehen bei einigen Vereinen wieder jecke Jubiläen an, auch wenn sie diese nicht ordentlich begehen können. So feiert die KG Oecher Spritze- männer 5 x 11 Jahre, die KG Hooreter Jonge blickt auf 6 x 11 Jahre zurück, ebenso die KG Richterich Koe Jonge. Und auch die Närrischen Frauen Richterich freuen sich über 3 x 11 Jahre. Ein anderes Jubiläum feiert indes die Stadt- wache Oecher Börjerwehr: Sie blickt sogar schon auf ihr 100-jähriges Bestehen zurück!
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