BAD AACHEN 02-2022

30 | B AD A ACHEN 02/22 SPORT Hier glühen die Kanten Die Olympischen Winterspiele starten jetzt in Peking. Für B AD A ACHEN ein guter Grund, sich nach einem Wintersportklub in der Kaiserstadt umzusehen. Michael Thoma hat ihn abseits aller Pisten gefunden. M itte Januar ist Uli Weber von einem Skilehrgang aus der Schweiz nach Aachen zurückgekehrt. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hochschulsportzentrum der RWTH Aachen ist es sein Job, unter anderem Studierende, aber auch bereits ausgebildete Skilehrerinnen und -lehrer fortzubilden. Uli Weber, inzwischen 62 Jahre alt, hatte all die Jahre regelmäßig das Vergnügen, Beruf und Hobby miteinander zu verbinden. Vor 29 Jahren war es ein ähnlicher Anlass auf der Fiescheralp, ebenfalls in der Schweiz, als Uli Weber und acht weitere Kursteil- nehmende die Idee hatten, einen eigenen Verein zu gründen. Für die Skibegeisterten, die damals alle besser Skifahren lernen und später auch ausbilden wollten, gab es einen naheliegenden Grund: „Wir brauchten für die Anerkennung der Ausbildung eine Mitgliedschaft in einem Verein des Westdeutschen Skiverbandes“, erläutert Uli Weber die Klubgründung 1993. Zündende Idee 1993 umgesetzt „Da wir alle Studis waren, wollten wir bei der Namens- gebung etwas kreativ sein und uns nicht DJK oder TuS oder sonst wie nennen“, fasst er das Brainstorming eines zünftigen Hüttenabends in den Walliser Alpen zusammen. Das Ergebnis: Glühende Kante sollte der Verein fortan heißen. Der Name sollte die Mitglieder immer an das sportliche Fahren, eben an glühende Kanten erinnern. Die Idee zündete auch im heimischen Aachen. Heute sind es mehr als 200 Skibegeisterte, die von den Angeboten des Klubs profitie- ren. Vorsitzender ist seit vielen Jahren Walter Call, im Verein nur Calli genannt. Auch er profitierte vor 30 Jahren von dem Ausbildungs- angebot für RWTH-Studenten. Seitdem ist er ebenso ein Mitglied der Glühenden Kante. Aus dem reinen Studi-Verein ist inzwischen ein echter Familien- klub geworden. „Zahlreiche Kinder und Jugendliche, die bei mir vor vielen Jahren das Skifahren gelernt haben, sind inzwischen selbst Ausbilder“, beschreibt Uli Weber den Generationenkreislauf. „Wir hatten damals als Studis alle nicht das große Geld, deshalb haben wir uns auf einen sozialverträglichen Beitrag von 20 Euro im Jahr geeinigt“, erinnern sich die Klubgründer. Sichere Ausbildung für alle Dafür bekommen alle – immer ein wenig fernab der recht hügel- losen und schneearmen Heimat – einiges geboten. „Wir bieten zum Beispiel über Ostern Familienfahrten ins Kleinwalsertal an, wo rund um das Söllerhaus sowohl für Anfänger wie auch für Könner ideale Schifoan, Schifoan, wow wow wow wow: Wer perfekte Schwünge lernen möchte, ist im Öcher Skiklub richtig. Fotos: Glühende Kante e. V.

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