10/22 BAD AACHEN | 5 Kaiser Karl. Seine Pfalz. Historischer Raum. Nostalgische Verklärung. Oder alles einfach nur alt? In der Krämerstraße liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Oder besser gesagt im Boden. Bis Juni hatte die Regionetz in die Jahre gekommene Infrastrukturleitungen erneuert. Nun ist die Stadt am Zug und setzt einen Beschluss um, der auch nicht mehr ganz jung ist: 2009 wurde ein einheitliches Gestaltungsprinzip für den gesamten Pfalzbezirk rund um Dom und Rathaus vom Stadtrat beschlossen, dessen Ausgestaltung per Wettbewerb entschieden wurde. Wie die damaligen Sieger Fritschi, Stahl, Baum (heute Baum Architektur & Stadtplanung) sich das vorgestellt haben, kann jeder Passierende in den bereits umdesignten Bereichen sehen – am Katschhof, in Ritter-Chorus- und Johannes-Paul-II.-Straße. Auf großes Gefallen stößt das Grauwackengroßpflaster, das – man höre und staune – praktischer und preiswerter Weise wiederverwendetes Alt-Material aus os Oche ist. Blaustein für Quader und Treppen findet dito Anklang. Beklagt hatte sich bis dato keiner über die modernen Leuchten. Nicht schön. Nicht hässlich. Schlicht schlicht. Erst in der Krämerstraße hing das Herz der Bürger dann an den Alt-Aachener-Leuchten. Echt historisch waren diese nie. Die Mitteilung der Stadt aber, sie würden im Bauhof als Ersatzteile eingelagert, um verbleibende Laternen an anderen Stellen der Stadt erhalten zu können, führte zum Disput. Den Hof im Rücken verweist die Oberbürgermeisterin auf das harmonische Miteinander von alt anmutenden und modernen Blick nach vorne: Im Schulterschluss mit Händlern & Co. soll sich hier viel ändern. „Innenstadtmorgen“: Die Großkölnstraße ist der Startpunkt für eine Taskforce zur Citybelebung Die Citymanager Kai Hennes und Dr. Daniela Karow-Kluge stellen sich auf S. 8 vor. Formen, das doch irgendwie auch für ihre Stadt stünde, die Tradition und Innovation so gut verbinde. Vor den feinen Fassaden der Häuser an der Kriem nimmt sich die Residenza-Lampe objektiv zurück. Dank besserer Technik reichen nun vier neue Laternen aus, um die bisher sieben historischen zu ersetzen. „Das schafft mehr Bewegungsfreiheit in der engen Einkaufsstraße“, sagt Keupen und empfiehlt den Blick vielmehr auf die Chronoskope zu richten. Stelen, die den Pfalzbezirk im Stadtraum sichtbar machen. Animierte Bilder und Filme lassen die Geschichte des Standortes lebendig werden. „Man sieht nur, was man weiß“, greift die Oberbürgermeisterin das Motto auf. Sie schließt damit den Bogen zu unserem Stadtrundgang, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat, der aber zeigt, dass Wissen wichtig ist. Und wenn man dennoch anderer Meinung ist, gehört Diskussion zur Demokratie! cf STADTENTWICKLUNG Karls Pfalzbezirk: Umgestaltung KRÄMERSTRASSE
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