6 | BADAACHEN10/22 herbstemotionen.de Bene zabend der Hospizsti ung Region Aachen im Theater Aachen mit Die netten Koketten, Flow Chor, Marc Wahnemühl, Khalid Bounouar, Sinfonieorchester Aachen & WallStreetTheatre 01.11.2022 KULTUR Die Perfektion des Genres „Le Nozze di Figaro“ zählt zu den wunderbarsten Opern des Genies Wolfgang Amadeus Mozart. Die aktuelle Inszenierung im Theater sollte niemand verpassen. Von Sabine Rother Diese Oper hat Sprengkraft, begeistert auf mancherlei Ebenen und trägt noch heute die Inspiration, mit der sie erschaffen wurde. In nur sechs Wochen des Jahres 1786 schrieben Wolfgang Amadeus Mozart und Librettist Lorenzo Da Ponte die Oper Le Nozze di Figaro (Die Hochzeit des Figaro), die am Sonntag, 30. Oktober, 18 Uhr, in einer Inszenierung des italienischen Regisseurs Mario Corradi im Großen Haus des Theaters Aachen Premiere hat. Corradi ist hier ein gern gesehener Gast – zuletzt bei Franz Léhars Operette Die lustige Witwe. Bis zur Emeritierung war er Philosophieprofessor in Mailand und ist seit 40 Jahren als Regisseur auf der ganzen Welt gefragt. Mit dem Blick des Philosophen schaut er auch diese Mozartoper an. Die musikalische Leitung hat Aachens erster Kapellmeister Chanmin Chung (Foto links). Neu und gegenwärtig Da Pontes italienisches Libretto basiert auf der Komödie La folle journée ou Le mariage de Figaro(Der tolle Tag oder Die Hochzeit des Figaro) von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais aus dem Jahr 1778. Die Uraufführung der Mozartoper gab es am 1. Mai 1786 im Burgtheater durch die Wiener Hofoper. Die Handlung spielt im Schloss des Grafen Almaviva, Aguasfresca bei Sevilla – etwa zur Ortszeit, also 1780. Die Oper gehört zu Corradis Favoriten. „Ich inszeniere sie bereits zum vierten Mal. Und ich finde darin immer etwas Neues, einen neuen Eindruck, eine besondere Raffinesse bei Libretto und Komposition.“ In Aachen gibt es weder Rüschen noch Spitzen: Erstmals sieht Mario Corradi das Ensemble in gegenwärtigen Kostümen, etwas Neues eben. Die Tragik der Opera buffa Als Mozart Le Nozze di Figaro am 29. April 1786 in sein Werkverzeichnis eintrug, wählte er die Bezeichnung opera buffa – wie geht der Regisseur mit dieser Bezeichnung um? Nachdenklich. „Es ist nach meinem Eindruck keine opera buffa. Handlung und Musik entsprechen keiner komischen Oper, was der Begriff meint.“ Das Großartige an Mozarts Oper sieht er im Zusammenklang von Orchestermusik, Ensemble und Handlung. „Wenn man auf das Orchester achtet, weiß man sofort, wo es um Ironie oder andere Gefühle geht, das Orchester lacht und warnt, es beschreibt die Szene“, sagt Mario Foto: Jo Magrean Graf & Kammerzofe: Ronan Collett mit Suzanne Jerosme in den Hauptrollen. Foto: Wil van Iersel
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