30 | BAD AACHEN 05/23 KULTUR Von Marc Wahnemühl Hollywood! Welch ein klangvoller Name. Selbst wenn man nicht häufig ins Kino geht und noch nie in Los Angeles war, schießen sofort dutzende Assoziationen in den Kopf: Blockbuster! Oscar- Verleihung! Schauspiel-Megastars! Der riesige 220 Tonnen schwere, 14 Meter hohe und 137 Meter lange Schriftzug in den Hollywood Hills! Bei all den Verheißungen, die allein der Name Hollywood verspricht, ist es kein Wunder, dass sich das DAS DA THEATER erneut dem Thema widmet: mit der Freilichtinszenierung Träume aus Licht. Träume aus Licht? War da nicht etwas…? Ja: Bereits in der Spielzeit 2011/12 gab es eine Aufführung dieses Namens und 2012/13 dann Klappe die zweite. Kopiert das Leitungsteam die Strategie der Filmstudios, jedem Erfolg eine oder zwei oder drei Fortsetzungen folgen zu lassen?! DAS DA THEATER-Leiter Tom Hirtz schmunzelt im Interview, das BAD AACHEN mit ihm und Regisseurin Maren Dupont führt... BAD AACHEN: Tom, Maren, fragen wir mal provokant – sind Euch die Musicalideen ausgegangen? Tom Hirtz: (lacht) Uns fällt noch eine Menge ein, aber das Thema Filmmusik bietet ein unglaublich großes Reservoir an wunderbaren Melodien, die viel zu selten auf einer Theaterbühne zu hören sind. Außerdem war Träume aus Licht neben Linie 1 das mit am meisten gewünschte Stück bei unserer Publikumsumfrage vor einigen Jahren. Maren Dupont: Das Großartige an Filmmusik ist, dass es zu jedem Song eine Geschichte, Gefühle und Bilder gibt, die viele Menschen teilen. Man kann in Erinnerungen schwelgen, wird an eine bestimmte Szene erinnert. BAD AACHEN: Findet Hollywoods musikalische Filmgeschichte auf der Freilichtbühne Burg Wilhelmstein den perfekten Rahmen zum Träumen? Integriert Ihr das Ambiente in die Inszenierung? Dupont: Es ist ja nicht allein die tolle Kulisse der Burg, in der das Stück spielen wird. Die Atmosphäre im Zuschauerraum ist auch ganz besonders. Durch die Form des Amphitheaters entsteht eine Nähe zwischen Publikum und Ensemble, die bei Aufführungen in dieser Größenordnung sonst kaum möglich ist. Hirtz: Die Burg Wilhelmstein bietet tatsächlich eine wunderbare Kulisse, um Träume wahr werden zu lassen. Neben der Hauptbühne werden wir auch andere Orte nutzen, aber das wird hier noch nicht verraten. BAD AACHEN: Ihr kündigt Träume aus Licht als Musical an. Heißt das, es gibt eine richtige Geschichte? Hirtz: Der Wikipedia-Definition werden wir nicht ganz entsprechen, aber wer die ersten beiden Teile von Träume aus Licht gesehen hat, weiß, dass wir nicht einfach Songs hintereinandersetzen werden. Bei uns nimmt Jack Sparrow Hollywood ins Visier, trifft dort auf Heldinnen und Helden anderer Filme. Nicht alle sind ihm wohlgesonnen, aber dieser Mann hat ja bekanntlich so viele Leben wie eine Katze… Dupont: Jack Sparrow führt durch den Abend – aber ganz ohne klassische Ansagetexte. Er ist einfach ein sehr charmanter Charakter, der im Laufe des Abends ganz vielen anderen Filmfiguren begegnet und auf diese reagiert. Daraus ergeben sich sehr witzige Situationen. BAD AACHEN: Die Filmgeschichte ist lang und voller toller Songs – wie beschränkt Ihr Euch? Hirtz: Es ist eine ganz individuelle Auswahl von uns. Songs aus Filmen, die uns berührt haben, die uns in Erinnerung geblieben sind, Klasse Kulisse: Wo 2022 die „Sonnenallee” begeisterte, sorgen jetzt Filmsongs für Freude. Jack Sparrow sticht in See und segelt mit dem Publikum durch Hollywoods musikalische Filmgeschichte. Foto: Chris Carle Neue Träume aus Licht
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