6 | BAD AACHEN 11/23 KARNEVAL AKV-Projekt Zukunft AKV – drei Buchstaben, die (nicht nur) in Aachen einen ganz besonderen Klang haben. 1859 wurde der Aachener Karnevals-Verein gegründet, zwei Jahre nach der Oecher Penn. Wobei die Florresei von 1829 als AKV-Vorläufer gilt. Älter ist keiner. Bekannter wohl auch nicht. Seit 1950 wird der Orden Wider den tierischen Ernst verliehen. Schon lange telegen im Ersten. Zeit also, vor dem 165-jährigen Bestehen und zu Beginn der Session 2023/2024 den Scheinwerfer einmal mehr auf die Lackschuh-Karnevalisten zu richten, die aber nicht nur im BAD AACHEN-Interview mit beiden Beinen ganz schön fest auf dem Öcher Boden stehen. Chefredakteurin Caroline Fister-Hartmann sprach mit Wolfgang Hyrenbach, Präsident, und Elferratsbeirat Bernd Steinbrecher. A WIE AUFBRUCH Gar nicht zum Lachen: Bedingt vor allem durch Corona war der AKV mit einem finanziellen Minus ins Jahr 2023 gestartet. Nach weniger als 365 Tagen im Amt quälten den Präsidenten schlaflose Nächte. Gut, dass Wolfgang Hyrenbach auf einen schlagkräftigen Elferrat setzen kann, dessen Mitglieder ihre geballten Kompetenzen in den Ring geworfen haben, um das närrische Schiff ins sichere Fahrwasser zu lotsen. „Wir haben Einsparpotenziale gefunden, ohne Qualität zu verlieren“, erklärt der Präses, wie Prozesse optimiert und Controlling eingeführt wurden. Auch die 334 Mitglieder haben sich hier nicht lumpen lassen und fast 90000 Euro gespendet. Tusch! Mit der Abwehr alleine gewinnt man auf Dauer aber keine Spiele. Und auch die Karnevalisten blieben am Ball, um mit innovativen Ideen zu punkten. „Wir haben das Sponsoringsystem völlig neu aufgesetzt, vereinfacht und vereinheitlicht“, erklärt Bernd Steinbrecher das Konzept, für das vorrangig die Elferräte Thomas Salz und André Freese verantwortlich gewesen seien. Wer den Verein fördern möchte, wählt heute aus einer transparenten Staffel von Kupfer bis Diamant ein passgenaues Paket mit Leistungen und Gegenleistungen. Partnerschaft ist das Schlagwort – mit sessionaler Sichtbarkeit. Die Sponsoren würden Beifall klatschen und man habe eine ganze Reihe neuer Förderer gefunden. Ist der AKV also aus dem Gröbsten raus? Ja – und nein. „Es stehen noch Hausaufgaben an“, sind sich beide einig. Weiter also... KWIE KARTENNACHFRAGE A bedeutete ehedem stets auch ausverkauft: Prinzenproklamation, Festsitzung, Feten, die Karten wurden heiß gehandelt. 2023 nicht. Gründe? Wolfgang Hyrenbach verweist auf die Zurückhaltung, die es überall gegeben habe. Doch wurde nicht vielleicht der elitäre Ruf, die Annahme von Otto-Normal-Jeck ohnehin keine AKV-Karten ergattern zu können, zum Bumerang? Problem erkannt, Einsicht erlangt. Präsident: Wolfgang Hyrenbach „Die Lackschuhe sollen glänzen, aber auf dem Boden bleiben.“ Unter diese Prämisse hat Aachens Karnevalsverein Nr. 1 die neue Session gestellt, in der innovative Konzepte den Fastelovvend fit für morgen machen sollen. Fotos: AKV/A. Steindl
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