BAD AACHEN 04-2024

14 | BAD AACHEN 04/24 KULTUR//SPOTS LIVE ERLEBEN Foto: Veranstalter THEATER MONSIEUR PIERRE Das Theater Brand lädt ab dem 21. April zu einer heiteren Love Story namens Monsieur Pierre geht online ein. Darin geht es um den pensionierten Witwer Pierre, der seit dem Tod seiner geliebten Frau sehr zurückgezogen lebt und mit dem Leben und der Welt beinahe abgeschlossen hat. Doch mithilfe von Alex, dem Freund seiner Enkelin, lernt er das Internet mit all seinen Möglichkeiten kennen – inklusive Onlinedating. Kurzerhand erstellt er ein Profil mit dem Bild von Alex, allerdings ohne dessen Wissen. So tritt er in romantischen Schriftkontakt mit der hübschen Flora, die von seiner eleganten Artikulation und seinen persönlichen Bekenntnissen äußerst angetan ist. Die Turbulenzen beginnen, als die junge Frau ihren eloquenten und gut aussehenden Online-Ritter tatsächlich persönlich kennenlernen möchte. Jetzt steht Pierre vor einem fundamentalen Problem: Er muss Alex um Hilfe bitten. Diese moderne Version des Cyrano de Bergerac-Stoffes wurde 2017 unter dem Titel Un profil pour deux mit Pierre Richard erfolgreich verfilmt. Im Theater Brand ist das Stück nach der Premiere noch bis in den Mai hinein zu sehen. Premiere: So., 21. April, 18 Uhr, Theater Brand, Freunder Heideweg 3, Telefon: 0170/9242762 www.theater-brand.de Foto: Andrej Grilc MUSIK MEISTERKONZERT Im Rahmen der Meisterkonzerte Aachen ist das Koninklijk Concertgebouworkest aus Amsterdam mit seinem Dirigenten Maxim Emelyanychev (Foto) zu Gast im Theater Heerlen. Auf dem Programm stehen Schumann, Haydn und Prokofjew. Robert Schumann gelang mit seinem Cellokonzert das erste bedeutende Konzertwerk für das Streichinstrument seit Haydn und Boccherini. Trotzdem wollte es zunächst keiner hören. Für den Cellisten Jean-Guihen Queyras indes gehört es zu den Meisterwerken, die einen ein Leben lang begleiten. Der Franzose schätzt die Zerbrechlichkeit des Stücks, seine Emotionalität und Widersprüchlichkeit. Und im langsamen Satz spiegelt sich für ihn die Liebe zwischen Robert und Clara Schumann wider. Das fKoninklijk Concertgebouworkest rahmt das romantische Cellokonzert mit zwei klassischen Sinfonien: Sergej Prokofjew erwies in seiner spielerischwitzigen ersten Sinfonie Joseph Haydn seine Reverenz, kommentierte gar launisch, so würde der Wiener Klassiker selbst komponieren, wenn er denn noch gelebt hätte. Haydn im O-Ton erklingt dann in seiner berühmten vorletzten Londoner Sinfonie, welche die Pauke wirbelnd eröffnet. Freitag, 19. April, 19.30 Uhr, Theater Heerlen, Burgemeester van Grunsvenplein 145, kostenloser Bustransfer meisterkonzerte-aachen.de Foto: Édouard Brane MUSIK 6. SINFONIEKONZERT Foto: Markus C. Hurek MUSIKALISCHE LESUNG OPUS 45 & ROMAN KNIŽKA Im Jahr 1941 errichtete die SS in der böhmischen Stadt Terezín das Lager Theresienstadt. Es diente bis 1945 als Gefängnis für 150000 Jüdinnen und Juden. Es scheint rückblickend kaum vorstellbar, dass sich an diesem Ort trotz katastrophaler Lebensbedingungen, Zwangsarbeit, Hunger, Krankheit und Todesangst ein reges kulturelles Leben mit Theateraufführungen, Konzerten und Vorträgen entwickelte. Daran erinnert die musikalische Lesung Ich wand‘re durch Theresienstadt…, die auf Einladung des Kulturbetriebs der Stadt Aachen im Alten Kurhaus gastiert. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Schicksalen damals junger Menschen. Roman Knižka (Foto) liest aus Erinnerungen etwa von Ruth Klüger, Zvi Cohen, Leo Strauss und Gerty Spies. Gedichte und Texte von Kindern und Jugendlichen kommen ebenso zu Gehör wie Lyrik der als Kinderkrankenschwester arbeitenden Schriftstellerin Ilse Weber. Das Bläserquintett OPUS 45 spielt Kompositionen von Pavel Haas, Viktor Ullmann, Gideon Klein und mehr. In Theresienstadt inhaftiert und von den Nationalsozialisten ermordet, geriet das Werk dieser bedeutenden Komponisten nach Ende des Zweiten Weltkriegs lange Zeit in Vergessenheit. Sonntag, 14. April, 11 Uhr, Ballsaal, Altes Kurhaus, Komphausbadstraße 19 www.altes-kurhaus-aachen.de Gewürzt mit dem Titel Minze spielt das Sinfonieorchester Aachen sein 6. Sinfoniekonzert im Eurogress. Unter musikalischer Leitung von Yannis Pouspourikas und mit Camille Thomas (Foto) am Cello werden Stücke von Nikos Skalkottas, Béla Bartók und Fazil Say zu Gehör gebracht. Skalkottas war lange Zeit ein nahezu unbekannter Komponist. Zu Unrecht: Seine Werke lassen eine Klangsprache erkennen, die durch die griechische Volksmusik beeinflusst wurde. Eine Nähe zur Folklore zeichnete auch Béla Bartók aus. Seine Tanzpantomime Der wunderbare Mandarin wurde zu einem Schlüsselwerk des 20. Jahrhunderts. Als einen „Aufschrei nach Frieden und Freiheit“ bezeichnete Fazil Say 2022 sein Konzert für Violoncello mit dem Titel Never give up – ein Bekenntnis gegen Gewalt und Terror. Sonntag, 14. April, 18 Uhr, Montag, 15. April, 20 Uhr, Eurogress Aachen, Monheimsallee 48 www.theateraachen.de

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