04/24 BAD AACHEN | 23 unangetastet, aber die neuen Elemente schieben sich zwischen die klassischen Klänge“, erklärt Ran Chai Bar-zvi. So werden, wie er verrät, diejenigen, die Mozart singen, auch die entsprechende Kleidung tragen, die anderen jedoch an die gefahrvolle Gegenwart erinnern. Neue Elemente mische sich dort in das Singspiel, wo im MozartFragment Sprechdialoge geplant sind. Es kann auch sein, dass Adama-Musik in Mozartarien einbricht, wobei Chaya Czernowin mit finsteren Geräuschgemälden arbeitet, etwa fernes Donnergrollen einbaut, aber auch Rufe und Schreie – ein Kontrast zu Mozarts Harmonien. Friedliches Zusammenspiel Zwei Ebenen, zwei Orchester, zwei Dirigenten. „Das halten wir ein“, versichert der Regisseur. „Ein Orchester sitzt auf der Bühne, eins im Orchestergraben.“ Das fordert höchste Aufmerksamkeit bei der musikalischen Leitung, der sich Chanmin Chung und Mathis Groß stellen. Noch eine Besonderheit: Es gibt einen Community Chor, 15 Bürgerinnen und Bürger der Stadt, die zusammen mit neun Aktiven des Extrachors auf die Bühne gehen. Wie klingt Adama jenseits der harschen Geräusche? „Dunkel, eher dissonant“, beschreibt es Dramaturg Lucien Strauch. Beim Blick in die Partitur sind er und der Regisseur einer Meinung – ein reichhaltiges Werk, in dem kein Seufzer zufällig ist. „Zum Teil ganz schön krass“, betont Ran Chai Bar-zvi. „Jedes Geräusch ist verzeichnet und hat Bedeutung, wenn diese beiden Welten aufeinanderprallen.“ Gleichzeitig bietet sich ihm ein Hoffnungsschimmer: „Im Zusammenspiel dieser beiden Orchester liegt für mich eine Menge Frieden.“ KULTUR ERLEBNIS MIT COMMUNITY CHOR Zaïde/Adama feiert am Samstag, 27. April, 19.30 Uhr, im Theater Aachen Premiere. Tickets gibt es online oder an der Theaterkasse, Theaterplatz, diese ist dienstags bis freitags von 11 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet sowie unter Telefon: 0241/4784-244 zu erreichen. www.theateraachen.de Foto: Theater Aachen
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