BAD AACHEN 09-2024

26 | BAD AACHEN 09/24 BILDUNG Voneinander lernen Die vhs Aachen startet mit Elan in ein neues Semester und hat eine umfangreiche Palette an Veranstaltungen, Kursen und Ausstellungen im Gepäck, bei der für jeden etwas dabei ist. Wie war das eigentlich mit dem Parkhaus Büchel? Wie sorgt man für Erinnerungskultur? Welche Sprache boomt? Auf all diese Fragen hat die vhs Aachen Antworten. Das neue Semester startet am 14. September, das umfangreiche Programm liegt gedruckt und online vor. Bei der Auftaktveranstaltung am 13. September, 17 Uhr, gibt es etwa eine Ausstellung zum einstigen Parkhaus Büchel – Fotokunst bewahrt, was Baggern weichen musste (s. Kasten). Im Programm bilden auf gut 160 Seiten Themen aus Kultur, Geschichte und Politik, zu Gesundheit, Kreativität und Karriere sowie zu 23 Sprachen, Gebärdensprache und Alphabetisierung Schwerpunkte. Weiterhin baut man auf Kernangebote wie das Nachholen von Schulabschlüssen sowie wichtige Chancen zur Selbsthilfe. Das Angebot bleibt realitätsnah und abwechslungsreich. Das Semestermotto – miteinander voneinander lernen – ist eine Botschaft, in der die Erkenntnis steckt, dass jede Begegnung Neues vermittelt, den Menschen weiterbildet. „Wir sind soziale Wesen, wir brauchen Nähe“, versichert vhs-Direktorin Dr. Beate Blüggel. So erfahren Teilnehmende beim Zubereiten eines spanischen Nationalgerichts nicht nur etwas über Gewürze und Zutaten, sondern auch etwas über Traditionen des Landes oder sind dabei, wenn japanische Küche auf den Tisch kommt. Beim JapanTag am 28. September in der vhs lässt sich daran anknüpfen. „Unser Ziel ist es, Japan ein wenig zu erleben“, freut sich Beate Blüggel. Erinnern ist für die vhs ein gesellschaftspolitisches Anliegen. Stichwort dezentrale Erinnerungskultur – etwa durch die Wege gegen das Vergessen, die mit 43 Gedenktafeln Orte, an denen das Naziregime aktiv war, in Gedenkstätten verwandeln, still und eindringlich, ob Rathaus, Bahnhof oder ehemaliges Regierungsgebäude. Wichtige Einblicke bietet der Antikriegstag am 1. September. „An diesem Tag im Jahr 1939 begann mit dem deutschen Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg“, erläutert die vhs-Direktorin die Angebote zu diesem Ereignis. Wo Kenntnisse in diversen Sprachen gesucht werden, denkt die vhs Aachen über Naheliegendes nach: Wer bestimmt eigentlich, was man sagen darf? ist ein brisantes Diskussionsangebot. Die Verbindung zu einem weiteren Gegenwartsthema liegt auf der Hand: Demokratie in Gefahr? fragt man nicht zuletzt, um an 75 Jahre Grundgesetz zu erinnern. Neu im Angebot ist lebendige Lyrik mit Lesungen in syrischer, ungarischer und arabischer Sprache in Verbindung zum jeweils deutschen Gegenüber, was im Couven Museum einen schönen Rahmen findet. Und es gibt weitere Kooperationen: Beim Bundesweiten Vorlesetag wird im Theater, im Suermondt-Ludwig-Museum, im Aquis Plaza und im Sporthaus Drucks gelesen. Und nicht zuletzt sorgt auch Musik für miteinander voneinander lernen, vom ukrainischen Jazzfunk bis zum Wiener Walzer. Übrigens kann man sogar als Gruppe ein Angebot – vielleicht Kochen, Basteln oder Gymnastik – buchen. sar AUSSTELLUNG: RUND UM DEN BÜCHEL Mitglieder der Fotografischen Vereinigung der vhs Aachen 1951 begleiteten seit 2021 den Abriss des Parkhauses Büchel und die weitere Nutzung der Fläche in der Innenstadt. Im Fokus einer neuen Ausstellung stehen hier entstandene Aufnahmen. Mit dieser Auseinandersetzung möchten die Mitglieder einen Beitrag zum Geschehen leisten und das Leben am Büchel sowie seine Veränderungen festhalten. Ebenso laden sie die Gäste ein, die Entwicklungen in der Stadt wahrzunehmen. Die Ausstellung wird am Freitag, 13. September, 17 Uhr, eröffnet. Sie ist bis zum 3. November im Foyer der vhs Aachen (s. S. 46/47) zu sehen. www.vhs-aachen.de Prallvolles Programm: Dr. Beate Blüggel packt an. Foto: vhs

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