Generationsübergreifend: So viele Angebote für Kinder und Jugendliche gab es noch nie – mit der berühmten Oper Die Zauberflöte von Mozart in einer altersübergreifenden Inszenierung (Bühnenbild von Tim Berresheim mittels computergenerierter Kunst), der Hochschulproduktion Der gestiefelte Kater sowie der Wiederaufnahme von Vom Fischer und seiner Frau und der Kammerpremiere Der blaue Vogel sind vier Stücke für die ganze Familie im Programm. Auch sonst kommen die Kleinen groß raus, wenn etwa der Kinder- und Jugendchor Aachen mit der Limburger Chorschule Eine kleine Opera auf die Bühne bringt. Die Karten (für alle unter 18 Jahren) kosten dann bei Familienkonzerten und ausgewählten -vorstellungen 10 Euro. Musiktheater: Das Programm kreist in seinen sechs Premieren und zwei Wiederaufnahmen rund um das 200. Jubiläum des Hauses. Aachener Kunstschaffende gestalten Produktionen, die Stadt selbst wird zum Spielort. Programmatisch treffen große Klassiker des Opernrepertoires auf selten gespielte Raritäten und Kompositionen des 20. und 21. Jahrhunderts. Eröffnet wird die Spielzeit mit einer Wiederaufnahme des beliebten Musical-Klassikers Sweeney Todd in der packenden Inszenierung von Joan Anton Rechi. Die erste Premiere greift den Gedanken des spartenübergreifenden Arbeitens mit der selten aufgeführten Semi-Oper The Indian Queens von Colectivo Yama nach Henry Purcell und John Dryden auf. Unter der musikalischen Leitung von Jori Klomp führt das Sinfonieorchester Aachen die bewährte künstlerische Ausrichtung Akzent Barock! fort. Mit Jacques Offenbachs satirischer Mythentravestie Orpheus in der Unterwelt kehrt Michiel Dijkema nach Aachen zurück und lässt die skurrilen Welten zwischen Himmel und Hölle, Moral und Anarchie auf die Theaterwelt treffen. Ernani ist nicht nur ein selten gespieltes Frühwerk Giuseppe Verdis, es weist auch einen eindeutigen Bezug zur Stadt Aachen auf: Der dritte Akt spielt im Dom zu Aachen, in der Gruft von Karl dem Großen. Das nimmt das Musiktheaterkollektiv AGORA zum Anlass für eine spektakuläre Reise durch verschiedene Zeiten, Ästhetiken und Spielorte. Das Ensemble präsentiert sich zudem erneut mit eigens gestalteten Liederabenden. Schauspiel: Neun Premieren und fünf Wiederaufnahmen – aber welche Rolle spielt das Theater überhaupt? Junge Regisseure denken über das Theaterschaffen nach. Mit Anton Tschechows Die Möwe eröffnet das Schauspiel die Spielzeit in der Regie von Alina Fluck, die die Sehnsüchte des Menschen erkundet. Faszinierende Düsternis verspricht der Edgar-Allan-Poe-Abend Der Untergang des Wiederaufnahme mit Freude erwartet: Sweeney Todd eröffnet die Spielzeit. Foto: C. Brunn KULTUR Vööl Jlöck, Theater Aachen 200 Jahre! Das Theater Aachen feiert Geburtstag und verwöhnt die Menschen in der Stadt mit Geschenken. BAD AACHEN weckt die Vorfreude. Was es alles zu sehen und zu hören gibt, weiß Sabine Rother. Generalintendantin Elena Tzavara ist glücklich: „Wir haben ein sensationelles Programm“, blickt sie auf den Spielplan 2024/ 2025 ihres Theaters Aachen. Es ist die Jubiläumsspielzeit: 200 Jahre gibt es das Theater in Aachen, ein Grund, um stolz zu sein, und zugleich die Herausforderung, weiterhin zu begeistern. Ein Jahr als Generalintendantin in Aachen: Für Elena Tzavara war das eine gute Zeit in Gemeinschaft mit ihrem Leitungsteam – Generalmusikdirektor Christopher Ward, Schauspielleiterin Kerstin Grübmeyer und Isabelle Becker, Chefdramaturgin für das Musiktheater – und es geht weiter... „Am Theater Aachen wurden nicht nur viele herausragende Inszenierungen geschaffen, sondern auch bedeutende Diskurse geführt und ungewöhnliche Pfade beschritten. Das Theater Aachen ist ein Ort der Inspiration und der künstlerischen Entfaltung. In zahlreichen Inszenierungen und Formaten setzt sich die Spielzeit mit der reichen Geschichte dieses Hauses und seiner Bedeutung für die Stadt auseinander und verwandelt die Spielzeit in ein großes Fest“, sagt das Leitungsteam vorausblickend. Und Elena Tzavara ergänzt: „Dabei gehen wir hinaus in die Stadt, nehmen teil und laden zum Teilhaben ein. Denn eines steht fest: Dieses Haus ist das Haus der Menschen in Aachen, ihr Stadttheater, seit 200 Jahren.“ Geburtstagsgeschenke Zu den Höhepunkten der Jubiläumsspielzeit zählt direkt zu Beginn der Saison ein Tag der offenen Tür im Theater Aachen am 1. September ab 13 Uhr plus Spielplanpräsentation um 17 Uhr. Die große Geburtstagsgala steigt im nächsten Jahr am 15. Mai, dem Jahrestag des Theaterbaus. Ein Geschenk für alle Aachenerinnen und Aachener – kostenlos und draußen – ist das Straßenoratorium Place Publique mit einem Chor aus Bürgerinnen und Bürgern der Stadt von und mit Schorsch Kamerun. Viele Orchester bereichern darüber hinaus Aachen mit ihrer Musik: Die erste Ausgabe des Klangkörper-Festivals bringt an einem langen Juli-Wochenende die Stadt und das Theater zum Klingen. Die Doku-Reihe 200 Minuten Theater Aachen erforscht in Zusammenarbeit mit dem Centre Charlemagne im Mörgens die Rolle des Theaters in unterschiedlichen Zeiten. Ja, auch die Aachener Museen beteiligen sich ab Herbst 2025 mit zwei Ausstellungen an den Jubiläumsfeierlichkeiten. Jubiläumsspielplan Mit einem Blick in die Historie Aachens, seines Theaters und vielen Geschichten spannt der neue Spielplan den Bogen vom Schauspielklassiker bis zu Barock, von Wiederentdeckungen bis zu Uraufführungen, von Operette bis zu Straßentheater. 15 Premieren und sieben Wiederaufnahmen erwarten das Publikum in Musiktheater und Schauspiel und formieren so einen ganzjährigen Festivalreigen; sie alle kreisen – mal enger, mal weiter – um den Geburtstag. Die Möwe: Regisseurin Alina Fluck. Foto: Marie Haefner 4 | BAD AACHEN 09/24
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