Ein Blick weit zurück ... Schon lange vor unserer Zeitrechnung haben am Deichhaus Menschen gelebt. Funde von Gräbern und Beigaben, nördlich und südlich der Sieg, aus den Zeiträumen 1000 bis 150 vor Christus weisen darauf hin. Auch in der fränkischen Zeit und im Mittelalter ist eine Besiedelung ab ca. 500 n. Chr. nachgewiesen. Da Deichhaus damals zu Buisdorf gehörte, gibt es eine urkundliche Erwähnung in den Jahren 722/723 als „Bodestorp“. 1066 wurde in Siegburg die Abtei geweiht und Buisdorf-Deichhaus wurde Grenzort eines „Burgbanns“ um das Siegburger Kloster. Kaiser Friedrich beurkundete 1174 dem Kloster Siegburg seine Besitzungen und damit ging BuisdorfDeichhaus mit Zehntabgabe und Gerichtsbarkeit in den Besitz des Abtes von Siegburg über. Im Jahre 1660 wurde erstmalig das „Steinen Haus“ urkundlich erwähnt; ab 1747 ist vom „Steinen Deich“ die Rede, womit ein abteilicher Hof mit Wohnhaus des klösterlichen Fischers gemeint war, der am Siegwehr zwischen Sieg und Mühlengraben, laut historischen Lageplänen auf dem Gebiet der heutigen Kreishandwerkerschaft, stand. Dies darf als Ursprung und Namensgeber des Deichhaus angesehen werden. Die Frankfurter Straße, die 1772 zwischen Köln und Frankfurt angelegt wurde, bildete die Kernbesiedelung des Deichhaus. Eine Holzbrücke zwischen den beiden Ortsteilen Deichhaus und Buisdorf gab es ab 1772. Die bis dahin einzige Verbindung, nämlich die Fähre, wurde bis zum Bau einer steinernen Brücke, die im Zuge des Baus der Eisenbahn-Linie Köln-Gießen gebaut wurde, weiter betrieben. Zollstation an der Sieg 1854 wurde, nach Inbetriebnahme der Siegbrücke, der Zoll auf die rechte Seite der Sieg verlegt. Die Konzession zur Gründung einer Gastwirtschaft erhielt Heinrich Becker; Vorläufer des späteren „Alten Zollhaus“ an der Frankfurter Straße. (hs) Die Gaststätte „Zum alten Zollhaus“, in Wiederbelebung eines Traditionsnamens, von Anni Nücken und ihrer Familie betrieben, viele Jahre fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens auf dem Deichhaus, von den sechziger bis zu den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Heute als Pension unter anderer Führung.
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