Chronik – Bürgergemeinschaft Siegburg-Deichhaus

20 Deichhaus kommt zu Siegburg Das Deichhaus war vor dem Ersten Weltkrieg ein Ortsteil, dessen Bürger sich arg benachteiligt fühlten, denn der Ortsteil gehörte zur Gemeinde Buisdorf, die vom Amt Menden verwaltet wurde und deren Rathaus in Siegburg-Mülldorf stand. Sie beantragten mehrfach beim Oberpräsidenten der Rheinprovinz, in die Kreisstadt Siegburg eingemeindet zu werden. Viele der mutigen und zielstrebigen Männer arbeiteten in der Siegburger Industrie (Geschossfabrik, Feuerwerkslaboratorium, Kattunfabrik oder bei Handwerkern, die reichlich Arbeit hatten). Auch kirchlich waren die Familien auf dem Deichhaus nach Siegburg orientiert. Weitere Gründe wurden genannt: Die Deichhäuser Kinder waren in den Volksschulen von Buisdorf und Niederpleis schulpflichtig und hatten bei Hochwasser der Sieg weite Umwege zu bewältigen. Das Deichhaus war noch nicht an eine öffentliche Wasserversorgung angeschlossen (wie Siegburg) und auf der Frankfurter Straße vermisste man eine Gasbeleuchtung (wie in Siegburg). Die zu niedrige Höhe des Hochwasserdamms an der Sieg wurde kritisiert. Es bestand Überschwemmungsgefahr auf dem Deichhaus und der Stadt Siegburg. Nach drei vergeblichen Anträgen an den Regierungspräsidenten und 18 Jahren Wartezeit wurde der Antrag auf Eingemeindung nach Siegburg zum 1. April 1927 durch den Regierungspräsidenten bewilligt. Nach dem ersten Antrag von 1905, der abgelehnt wurde, organisierten sich die Deichhäuser im „Verein zur Wahrung gemeinnütziger Interessen zu Buisdorf-Deichhaus um Eingemeindung in den Stadtbezirk Siegburg“ unter Vorsitz von Wienand Bloch, der 1909 einen weiteren Antrag stellte, der aber wiederum abgelehnt wurde, ebenso der Antrag von 1912. In der Zeit des Ersten Weltkrieges ruhten alle Bestrebungen der Deichhäuser, da es Wichtigeres zu tun gab. 1920 wurde ein weiterer Versuch auf Eingemeindung unternommen, der wiederum der Ablehnung verfiel. Im Buisdorfer Gemeinderat fand man Verständnis, denn 1921 wurde die Eingemeindungskommission gebildet, die zu Die Frankfurter Straße, 1772 im Rahmen einer Regulierung der Sieg und einer Dammanlage gebaut, war vom jährliichen Hochwasser bedroht, wie diese Aufnahme von 1894 zeigt. Das Deichhaus, noch kaum bewohnt, stand jedesmal unter Wasser

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