Chronik - Als der Sport zum Deichhaus kam

18 ihre Arbeit eingestellt. Der preußische Staat versuchte, die Munitionsfabriken auf zivile Nutzung umzustel- len. Das misslang, denn es wurden hier maximal noch 2.200 Arbeiter beschäf- tigt. In Siegburg herrschte eine riesige Arbeitslosig- keit. Der Höhepunkt lag im Jahre 1923 mit Inflation, Ruhrkampf, Sperrung der Eisenbahn und anderer öffentlicher Gebäude so- wie der Separatistenkämpfe. Die endgültige Katastrophe kam für die Stadt Siegburg am 1. Januar 1929, als die Königlichen Werke, die jetzt Deutsche Stahl- und Walzwerke AG Siegburg genannt wurden und in den letzten Jah- ren von Konkurrenzfirmen übernommen worden waren, ihre Tore endgültig schließen mussten. Es begann der Abbruch der meisten Gebäude, der sich bis in die dreißiger Jahre hinzog. Die Stadt Siegburg bemühte sich mit Eifer, Ersatzindustrie in die Kreisstadt zu holen. 1928 schloss sie einen Vertrag mit der Bemberg AG, einer Kunstsei- denfabrik in Wuppertal-Barmen, ab. 1500 bis 1600 Personen sollten hier ein- mal Arbeit finden. Das vorgesehene Werksgelände zwischen Mühlengraben, Wahnbachtalstraße und Dammstraße grenzte unmittelbar an den Stadtteil Deichhaus. Zunächst musste die finanziell arg gebeutelte Stadt Siegburg von Bamberg Werke, später Phrix

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