Chronik - Als der Sport zum Deichhaus kam
19 den bisherigen Eigentümern das 220.000 m² große Gelände für einen Durchschnittspreis von 2,50 RM kau- fen und überließ es der Wupperta- ler Firma für 0,50 RM pro m². Auch einen Eisenbahnanschluss von der Aggertalbahn her musste die Stadt bezahlen. Um das Betriebsgelände auch über die Straße erreichen zu können, wurde die Wilhelm-Ost- wald-Straße von der Frankfurter Stra- ße her gebaut. Zahlreiche Deichhäu- ser fanden 1929/1930 wieder Arbeit beim Bau der Kunstseidefabrik. Auf 20.900 m² Grundfläche entstand ein umbauter Raum von 150.000 Kubikmetern. Das Betriebsgelände war deshalb besonders interessant für die Bemberg AG, weil hier an der Sieg ein hoher Grundwasserspiegel für den Brunnenbau des Betriebswassers sowie eine Abwassermöglichkeit des Abwassers in die Sieg bestand. Die schwierige Wirtschaftslage zu Beginn der dreißiger Jahre und endgültig die Weltwirt- schaftskrise verhinderten, dass das mit so viel Hoffnung begonnene Werk seine Produktion aufnehmen konnte. Auch die private Bautätigkeit auf dem Deichhaus hielt sich in bescheidenem Rahmen. Politische Gründe der Nazis führten dann schließlich zur Inbetriebnahme der Kunst- seidefabrik. Die Führung hat- te es sich zum Ziel gesetzt, 20 bis 30 Prozent der aus dem Ausland eingeführten Rohbaumwolle durch heimi- sche Zellwolle zu ersetzen. Die heimische Zellwoll AG, Die Phrix, wichtiger Arbeitgeber ... HISTORISCHES DEICHHAUS
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