Rückenwind 02/2023

24 das „italienische Lebensgefühl“ zu bekommen (hat übrigens geklappt!). Es ging fast nur bergab bei schönstem Wetter auf einer stillgelegten Bahntrasse durch unzählige Tunnel. Auf keinen Fall den Bahnhof Ciusaforte verpassen, hier kann man sich nicht nur stärken, sondern auch mit den Ciclovia T-Shirts ausstatten. Ein kleiner Wermutstropfen: Die letzten 5 km nach Venzone verlaufen an der Bundesstraße. Dafür wird man bei Ankunft mit einem zauberhaften Städtchen belohnt, das von zwei Erdbeben zerstört (zuletzt 1976), aber traumhaft wieder aufgebaut wurde. Hier lohnt sich übrigens ein Abstecher zu einem schönen Bergsee, dem Laghi di Fusine. Venzone - Udine 60 km Als wir morgens in Venzone aufgewacht sind, goss es aus Eimern. Nachdem es nach zwei Stunden Wartezeit keine Aussicht auf Besserung gab, sind wir bei strömendem Regen – das war übrigens der einzige Regentag – gestartet. Auf Schotterpisten pflügten wir uns durch tiefe Pfützen. Nach einer Stunde hatte der Himmel ein Einsehen und der Regen hörte auf. Getrocknet haben wir uns in einer gemütlichen Osteria kurz vor Udine. Damit waren wir gut gerüstet für das intensive Nachtleben in Udine. Tolle Plätze, volle Restaurants, Live-Musik an jeder Ecke – hier könnte man mehr Zeit verbringen, aber die letzte Etappe ist schon geplant. Udine - Grado (60 km) Viel Schotter, Landstraßen, 2 Stopps an den Weltkulturerbe-Stätten Palmanova und Aquileia und zum krönenden Abschluss ein 5 km langer Damm nach Grado. So könnte man die letzte Etappe zusammenfassen. Nach 450 km sind wir am Ziel in Grado angekommen, ein schönes Fischerstädtchen, das zwar sehr touristisch ist, sich aber (an einigen Stellen) seinen Charme bewahrt hat. Es lohnt sich, mit dem Fahrrad die Umgebung zu erkunden. Rückreise Eine Rückreise mit dem Zug und mehreren Umstiegen hat uns bislang abgeschreckt. Daher haben wir dank H.P.s Empfehlung einen Transferbus mit Radmitnahme von Grado nach Salzburg gebucht. Das ist nicht ganz günstig, aber komfortabel. Claudia Riepe Auf dem Damm nach Grado Von Tunnel zu Tunnel hoch oben auf der Bahntrasse nach Tarvisio, manchmal über atemberaubende Brückenkonstruktionen RAD+FREIZEIT 2023 CICLOVIA ALPE-ADRIA Es ging nicht nur bergab auf dem Weg nach Tarvisio. Info Salzburg - Grado Über den Alpe-Adria Radweg, der sehr gut ausgeschildert ist, gibt es viele Informationen im Internet (z.B. BikeMike bei YouTube). Auch ein Bikeline-Radreiseführer beschreibt die Tour im Detail. Es gibt unterschiedliche Etappenempfehlungen, z.B. 5 oder 8 Tage. Wir haben uns für die längere Variante entschieden, weil unterwegs viel zu sehen und zu erleben ist.

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