Rückenwind 04/2023

72 Wenig Verkehr auf den Straßen Der Fahrradtourismus wird zwar nicht gefördert, aber er ist deshalb möglich, weil auf den Straßen wenig Verkehr ist. Allerdings ist die Zunahme des Autoverkehrs eine der deutlichsten Veränderungen der letzten Jahre, aber das Fahren auf überwiegend einsamen Straßen ist unverändert angenehm. Den Hauptanteil des Verkehrs stellen Touristenautos und Touristenbusse, vor allem im Westen Kubas, meist sind es chinesische Fabrikate. Danach folgen viele alte Lastwagen, die oft hervorragend gepflegten Straßenkreuzer aus den USA der 1950er Jahre und schließlich Linienbusse für die einheimische Bevölkerung. Bei meinen ersten Touren bestanden diese überwiegend aus umgebauten Lastwagen, deren Ladefläche die Fahrgäste über eine Leiter erklommen. 2020 habe ich fast nur noch „richtige“ Busse gesehen. Man sieht auch viele Taxis, entweder Oldtimer aus den USA oder der Sowjetunion, sowie Fahrrad-Rikschas. In Kontakt mit fröhlichen Menschen Die Kubanerinnen und Kubaner sind trotz aller Armut freundliche und fröhliche Menschen, die auf Besucher zukommen und sich befragen lassen. Dafür sollte man spanisch oder englisch sprechen. Dabei ist das Verhältnis zu den USA in Gesprächen oft ein Thema. Vor allem in den kleinen Orten kommt man mit der Bevölkerung schnell ins Gespräch, wenn man frischen Fisch essen will. Denn Fischfang ist neben Zuckerrohr und Tabak eine wichtige Einnahmequelle der Menschen in Kuba. Und in kleinen privaten Restaurants wird dann genau der herrlich frische Fisch serviert, nach dem man am Vortrag gefragt hat! Die Privatisierung im Tourismusgeschäft ist eine weitere Entwicklung der letzten Jahre. Inzwischen dürfen Privatleute in genau festgelegtem Umfang Zimmer vermieten und erzielen damit meist mehr Einnahmen als in ihrem Beruf – egal ob Arzt, Lehrer oder Arbeiter. Auch viele kleine Geschäfte sind in Privatbesitz, die man in engen Gassen findet, und aus denen es so gut riecht, wenn sie Gewürze verkaufen! Ich hoffe, dass die Fotos Ihnen einen kleinen Eindruck von Land und Leuten vermitteln! Tomas Meyer-Eppler (Text und Fotos) Eine Arbeiterin in einer Tabakfabrik sortiert Blätter. Auf Kubas Autobahnen radelt es sich gut und ganz legal Fahrräder sind teuer in Kuba. Deshalb müssen sich manchmal zwei eins teilen TOUREN & TOURISTIK KUBAS WESTEN

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