Rückenwind 04/2023

76 TOUREN & TOURISTIK MIRECOURT Von Beuel nach Mirecourt geradelt Die Städtepartnerschaft wird auch durch jährliche Radtouren gepflegt „Mit der Kraft ihrer Waden befestigen sie die französisch-deutsche Freundschaft“, titelte am 14. Juli die Lokalzeitung „Vosges Matin“ die Ankunft von 10 Bonner Radlerinnen und Radlern in Mirecourt. Mit dabei: ADFC-Tourenvorstand Tomas Meyer-Eppler. Alle zwei Jahre gibt es die Jumelage-Tour von Beuel nach Mirecourt in den Vogesen, einer kleinen Stadt mit knapp 5000 Einwohnern, die für ihren Geigenbau und das Klöppeln von Spitze bekannt ist. Die Partnerschaft zwischen Beuel und Mirecourt besteht schon seit 54 Jahren und geht auf eine eher kuriose Geschichte zurück. Dem Pfarrer der Kleinstadt war in den 1950er Jahren aufgefallen, dass auf einer der Glocken „Schwarzrheindorf“ eingraviert war. Im Rahmen einer Rheinreise 1957 besuchte er Schwarzrheindorf und vereinbarte mit dem hiesigen Pfarrer, dass die um 1794 durch napoleonische Truppen „entführte“ Glocke wieder nach Beuel zurückgebracht würde. Mirecourt erhielt dafür eine neue Glocke aus deutscher Produktion. 1965 war es dann so weit. Aus dieser Freundschaft entwickelte sich die 1969 offiziell geschlossene Städtepartnerschaft, die regelmäßig mit Leben erfüllt wird. Die Radtour entstand in den 1990er Jahren: Sie war eine Antwort auf einen Staffellauf der Franzosen nach Beuel, auf den die Beueler antworten wollten. „Damals hatten die Leute allerdings keine Lust zu laufen und haben sich dann gesagt, dass sie mit dem Fahrrad fahren“, schildert Thomas Fricke, der die Radtour von Beuel nach Mirecourt seit 2001 leitet. Der Lauf war einmalig, die Fahrradtour gibt es dagegen jedes zweite Jahr. In diesem Jahr hatte Fricke die Tour etwas direkter geplant, in vier Etappen über jeweils gut 100 km und 1200 Höhenmeter von Beuel über Fotos: Tomas Meyer-Eppler Zehn Radler auf dem Weg von Beuel nach Mirecourt

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