18 Große Freude herrschte im Juni 2023, als die Stadt Bonn die Fertigstellung ihres Teils der Radpendlerroute zwischen Bonn und Bornheim meldete. Doch bei zwei fehlenden Brücken geht es nicht voran. Besonders ärgerlich. Die Kosten explodieren. Der 1,1 km lange Abschnitt von der Grenze zur Gemeinde Alfter von der fehlenden Brücke an der K12n über den Vorgebirgsbahnweg bis zur Grootestraße war nach sieben Monaten Bauzeit erfolgreich ausgebaut. „Wir leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Mobilitätswende insbesondere auch für Pendlerinnen und Pendler“, freute sich Oberbürgermeisterin Katja Dörner in der damaligen Pressemitteilung.Allerdings hieß es damals auch: „Der Abschnitt auf Bonner Gebiet ist aber noch nicht vollständig. Mit den Brücken „Am Probsthof“ und über die K12n fehlen zwei Bestandteile der Radpendlerroute. Die Baumaßnahmen konnten wegen fehlendem Grunderwerb und naturschutzrechtlicher Belange (K12n) noch nicht umgesetzt werden. Die Stadt bemüht sich um einen schnellstmöglichen Lückenschluss.“ Schnellstmöglich? Das weckte Hoffnungen. Doch dazu besteht kein Anlass. 2017 wurde in einem „Letter of Intent“ zwischen Bonn und Alfter verabredet, dass die Radpendlerroute bis 2023 fertig gestellt werden soll. Die Steuerung und Koordinierung des Projektes hätten die Stadt Bonn und der Rhein-Sieg Kreis übernommen. Die Brücke über die K12n, die genau auf der Grenze zwischen Bonn und Alfter liegt, sollte von der Stadt Bonn geplant und gebaut werden. Der „Letter of Intent“, englische Übersetzung offenbar für „Papier ist geduldig“, trägt die Unterschriften von Ashok Sridharan, damals Bonner Oberbürgermeister, von Rhein-Sieg-Landrat Sebastian Schuster, dem damaligen Bornheimer Bürgermeister Wolfgang Henseler und dem noch aktiven Alfterer Bürgermeister Ralf Schumacher. Zur fehlenden Brücke über die Kreisstraße teilte uns die Stadt Bonn auf Anfrage mit: „Eine Vereinbarung nach dem Gesetz über kommunale Gemeinschaftsarbeit (GkG) muss noch getroffen und von der Bezirksregierung und der Politik genehmigt werden. Sie befindet sich aktuell in der Bearbeitung. Danach ist noch eine Verwaltungsvereinbarung zur Durchführung und Unterhaltung mit Alfter erforderlich. Erst danach kann ausgeschrieben werden. Ausschreibung und Planung sind vorbereitet.“ Und zu den erwarteten Kosten: „Die reinen Baukosten belaufen sich auf rund 1,7 Millionen Euro netto.“ Das ist keine gute Nachricht. Denn die Kosten waren in der Machbarkeitsstudie vom Fachbüro noch auf 350.000 VERKEHRSPOLITIK RHEIN-SIEG Wer auf der Radpendlerroute Bornheim-Alfter-Bonn fährt, kann die K12n während des Berufsverkehrs kaum über- queren. Hier fehlt die Brücke, die 2023 fertig sein sollte und einen kreuzungsfreien Verkehr ermöglichen soll. K12n-Brücke soll 1,7 Mio. Euro kosten Vervierfachung: Auch Kosten für Probsthofbrücke in Bonn explodieren
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