68 RADFAHR-GESCHICHTEN AUS DER FAHRRAD-GESCHICHTE Eigentlich wollte ich keine Radtour mehr zu dritt machen, sondern nur noch mit Erich fahren; doch die Mutter von HeinzWalter bat uns, doch ihren Sohn mitzunehmen. Also machten wir die 1.400 km Helstorf - Kassel - Odenwald - Heidelberg - Koblenz - Nürburgring - Sauerland - Helstorf zu dritt. Radeln mit Hindernissen Leine und Weser hatten Hochwasser, wir mussten immer wieder Umwege fahren. Die Jugendherberge in Holzminden erreichten wir nur über aufgestellte Stege; und den Weserstein bei Hannoversch Münden, wo Werra und Fulda zusammen fließen, haben wir überhaupt nicht gesehen, er lag total unter Wasser. Mühsam zu fahren waren die Berge zwischen Kassel und Frankfurt. Bequem dagegen die Bergstraße entlang des Odenwalds. Dann das südlichste Ziel Heidelberg. Wir erlebten ein Feuerwerk vom Allerfeinsten mit Beleuchtung der alten Neckarbrücke und der Schlossruine. Einfach ein tolles Erlebnis für uns drei Helstorfer Jungen. Unser Herz an irgendein Mädchen haben wir nicht verloren, da waren wir mit unseren 13/14 Jahren noch zu jung – aber man kann das auch so deuten, dass wir ein Herz für das schöne alte Heidelberg hatten. Schön war die Fahrt entlang des Rheins mit seinen Burgen und Schiffen. Toll die Jugendherberge in Rüdesheim, die inmitten von Weinbergen lag, und von wo aus es zum berühmten Niederwalddenkmal nicht mehr weit war. Wir erreichten Germania mit ihrem Siegeskranz hoch oben und waren stolz auf uns. Aufgeben war keine Option Dann kam eine schwierige Etappe und wir waren drauf und dran aufzugeben und unsere Fahrräder auf die Bahn zu verladen. Doch es gab keinen Bahnhof zwischen Koblenz und dem Nürburgring für unseren Ausstieg! Der Wind wehte uns entgegen und Regen peitschte uns ins Gesicht. Selbst bergab mussten wir treten. Alle Fotos: Klaus Ridder Die besorgte Mutter Anni Wiegmann, Heinz-Walter Müller, Erich Wiegmann und Klaus Ridder Mit dem Fahrrad auf Reisen - 1956 Am Nürburgring – nicht in Heidelberg – habe ich mein Herz verloren
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