74 TOUREN & TOURISTIK DÄNEMARK zwar einen Radweg, aber schnell fahrende Lkw bringen uns zum Wackeln, das ist stressig! Auf Seeland können wir endlich wieder auf verkehrsarmen Nebenstrecken fahren und genießen die abwechslungsreiche Landschaft. Wir kommen durch Wälder und idyllische kleine Dörfer, vorbei an prächtigen Herrenhäusern, und machen ausgedehnte Pausen in den sehenswerten Städtchen Præstø und Køge. Bis Kopenhagen fahren wir jetzt jeden Tag mit Gepäck zum nächsten Quartier, das originellste davon ist ein ausgedienter Zirkuswagen - innen geräumig und voll ausgestattet, außen mit Sitzplätzen in der Sonne. Vor allem im Süden Seelands ist es sehr hügelig, immer wieder gibt es steile Anstiege, ich wünsche mir oft ein Pedelec - oder wenigstens Rückenwind! Gerd mit seinen Berg-Erfahrungen nimmt die Steigungen locker. Auf der letzten Etappe nach Kopenhagen steigen wir nach 13 km in Tåstrup in die Bahn, es beginnt in Strömen zu regnen. Die „Königin“ der Fahrradstädte In Kopenhagen haben wir gleich zu Anfang eine geführte Fahrradtour gebucht, ein toller Einstieg in diese großartige Stadt. Unsere Gruppe besucht die bekannten Sehenswürdigkeiten wie z.B. Schlösser, die Kulturmeile im ehemaligen Hafengebiet und die kleine Meerjungfrau, aber am beeindruckendsten finden wir den „Fahrunterricht“. Als 15-rädrige Touristengruppe, die schauen und genießen will, müssen wir auf den breiten Radwegen ganz rechts fahren, damit die vielen Einheimischen, die schnell von A nach B wollen, an uns vorbeisausen können! Vor dem Linksabbiegen an Kreuzungen hebt man die linke Hand, fährt über die Straße, ordnet sich vor der Ampel an der Querstraße auf dem dafür vorhandenen Platz ein und fährt bei grün in die neue Richtung. Das klappt alles sehr gut, gerade an mehrspurigen Hauptstraßen haben Radfahrende getrennt von den Fahrspuren viel Platz, ebenso die zu Fuß Gehenden. Da wir unsere eigenen Räder dabeihaben, endet die Tour für uns an den Markthallen, wo wir einkaufen und lecker essen. Einen weiteren Tag verbringen wir radelnd am Wasser. Erst führt unsere Route vier Seen entlang, die mich an eine zweifache Abfolge von Münsteraner Aasee und Hamburger Außenalster erinnern. Direkt an den Ufern ist viel Platz für zu Fuß Gehende, dann kommt der breite Radweg, erst hinter Bäumen oder Gebüsch folgt die Straße. Dann fahren wir ein Stück durch die Innenstadt und landen an der Ostsee, dem Sund zwischen Kopenhagen City und den Stadtteilen auf Amager. Am Fisketorvet gehen wir erst mal schwimmen, in einem der kostenlosen, von Holzstegen eingefassten Freibäder. Weiter geht´s über die südlichste der drei Fahrrad-zu-Fuß-Brücken ins ehemalige Hafengebiet. Wir bleiben kilometerweit immer dicht am Wasser, kommen an der Oper vorbei und landen schließlich auf Refshaleøen, einer kleinen Insel im ehemaligen Containerhafen. Hier hat sich in alten Containern, Lagerhallen und Die Fahrradbrücke am Fisketorvet Eines von vielen Schwimmbädern mitten in der Stadt
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