11 Extrem unübersichtlich und herausfordernd für Bus- und Lkw-Fahrer sowie Radfahrer ist die Situation auf dem Friedensplatz/Ecke Sternstraße. Özdemir: Ein großer Gefahrenbereich besteht in Beuel, da wo Radfahrende die Kennedybrücke herunterkommen und die Busfahrer rechts abbiegen wollen. Durch die hohe Geschwindigkeit der Radfahrenden kann es hier zur Gefährdung aller Verkehrsteilnehmer kommen. Auch am Bertha-von-Suttner Platz in Fahrrichtung Beuel ist eine Gefahrenstelle: Hier müssen die Busse den Radweg kreuzen, um von der Haltestelle abfahren zu können. Auch in der anderen Fahrtrichtung aus Beuel kommend vor dem Bertha-von-Suttner Platz im Bereich der Kreuzung Römerstraße quetschen sich regelmäßig Radfahrende an den wartenden Bussen vorbei. Auf der Kaiserstraße ist im gesamten Verlauf wegen der geringen Fahrbahnbreite ein sicheres Überholen der Radfahrenden nicht möglich, deshalb würden wir es begrüßen, wenn die Radfahrenden hier den Radweg nutzen würden. Auch der Friedensplatz ist aus unserer Sicht problematisch: Fahrradfahrende dürfen die Fußgängerzone in Richtung der Haltestelle „Friedensplatz“ befahren. Das ist gefährlich für Fahrradfahrende, die aus der Fußgängerzone herausfahren. Die anfahrende Busse haben eine erschwerte Sicht auf die Einmündung. Wir haben Ihnen das ja beim Gespräch im April in unserer Präsentation gezeigt. Positive Erlebnisse unserer Busfahrer mit Radfahrenden haben wir immer, wenn auf beiden Seiten mehr Verständnis gezeigt wird. Durch defensive rücksichtvolle Fahrweise beider Verkehrsteilnehmer entstehen positive Erlebnisse. Ich verzichte mal auf meine Vorfahrt und lasse bewusst dem anderen den Vortritt. Hier sind beide Seiten aufgefordert mehr Empathie zu zeigen. Welche Rolle spielt das Thema Sicherheit von Radfahrenden und zu Fuss Gehenden in der Ausbildung der Busfahrer*innen bei den SWB? Was ist besonders wichtig? Özdemir: Beim Erwerb der Fahrberechtigung der Klasse D sind „Andere Verkehrsteilnehmer“ Bestandteil des Theorieunterrichtes. Da werden die angehenden Busfahrer für andere Verkehrsteilnehmer sensibilisiert. Diese Sensibilisierung wird auch im Dienstunterricht einmal jährlich für alle Bus- und Bahnfahrer behandelt. Zusätzlich wird es auch bei der Weiterbildung nach dem Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz (BKrFQG) thematisiert. Die findet alle fünf Jahre statt, wir haben jedes Jahr 120 bis 150 Fahrer, die an dieser Weiterbildung teilnehmen. Die Stadt Bonn will bis zum Jahr 2035 klimaneutral werden. Dafür will sie viel tun, um mehr Menschen zu bewegen, sowohl den ÖPNV häufiger zu benutzen, als auch das Fahrrad. Welche Probleme kann es hier auf Umweltspuren geben, die sich Busse und Räder teilen müssen? Wie sehen die SWB das vom Rat der Stadt Bonn beschlossene Radnetz mit besonders wichtigen Hauptrouten für den Radverkehr? Özdemir: Gemeinsame Bus-/Fahrradspuren können in Erwägung gezogen werden, wenn kein Platz für eine separate Verkehrsführung für die Radfahrer verfügbar ist. Dies sollte auf
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