Im Streit um die Umgestaltung der Adenauerallee in Bonn gibt es einen Kompromiss: Der Radverkehr bekommt nur im Bereich zwischen Koblenzer Tor und Weberstraße eine geschützte Spur. Im südlichen Bereich wird der dort geringere Radverkehr auf einem breiteren Radfahrstreifen geführt. Der ADFC kann mit dem Kompromiss leben. Die Ratskoalition aus Grünen, SPD, Linke und Volt hat nach der Kritik von Verbänden, Gewerbetreibenden und Anwohnern Mitte August eine veränderte Aufteilung der Straßenfläche beschlossen. Danach erhält die B9 im Teilstück zwischen Weberstraße und dem Bundeskanzlerplatz „eine überbreite Autospur“, heißt es in einer Presseerklärung der Ratskoalition. Sie soll ein problemloses Vorbeifahren, auch bei Hindernissen wie Müllabfuhr oder defekten Fahrzeugen, ermöglichen. Gleichzeitig wird der dort schon zuvor bestehende Radfahrstreifen verbreitert. Zwischen Weberstraße und Koblenzer Tor wird es dagegen eine breite, geschützte Radspur geben. „Damit der Autoverkehr zügig fließt, wird es auch weitere Verbesserungen geben wie angepasste Ampelschaltungen und mehr Lieferzonen. Diese Lieferzonen werden in den Abendstunden als Parkflächen für die Anwohnenden der Adenauerallee freigegeben“, so die Koalition. ADFC favorisierte Protected Bike Lane ADFC-Vorsitzender Bernhard Meier, der den ADFC als sachkundiger Einwohner ohne Stimmrecht im Mobilitätsausschuss vertritt, sagte bei der Debatte, dass sich „der ADFC eine durchgehende Protected Bike Lane auf der Adenauerallee gewünscht hätte, nicht nur im Abschnitt zwischen Koblenzer Tor und Weberstraße“. Der ADFC sehe aber auch ein, dass sich „die Aufgeregtheit bei diesem Thema legen muss, um einen von Vernunft geleiteten Dialog in der Stadtgesellschaft zu ermöglichen. Wir wollen die aufgeheizte Diskussion versachlichen, um möglichst viele Akteure auf dem Weg zur echten Mobilitätswende mitzunehmen.“ Nicht endender Streit helfe nicht, um bei der Radverkehrsförderung voran zu kommen. Der ADFC könne mit dem Kompromiss leben. „Wir stellen fest, dass der von der Stadtverwaltung vorgelegte Entwurf für die Radfahrer und Radfahrerinnen auch im südlichen Teil der Adenauerallee erhebliche Verbesserungen der Verkehrssicherheit mit sich bringen kann“, Fotomontage: Stadt Bonn Im Abschnitt zwischen Hofgarten und Weberstraße bekommt der Radverkehr auf der B9 eine breite Radspur, die auch baulich abgegrenzt wird. Im weiteren Verlauf bis zum Bundeskanzlerplatz wird es einen breiten Radweg neben einer überbreiten Fahrspur geben. Kompromiss zur Adenauerallee ADFC: Eine erhebliche Verbesserung für den Radverkehr
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