Rückenwind 04/2024

13 Sieg-Kreis aufgestellt hat. Für Sandra Wiese war der Tag, an dem die ADFC-Vorsitzenden Annette Quaedvlieg und Bernhard Meier das weiße Rad aufstellten, ein schwerer Tag. „Ich war nicht mehr hier seit dem Tag. Es ist schwer“, sagte sie dem General-Anzeiger. Dieses Rad solle ein Mahnmal für alle sein, Auto-, Radfahrer und Fußgänger, so Wiese. Der ADFC hat nicht nur eine bessere Markierung und breitere Flächen für den Radverkehr vorgeschlagen, sondern auch eine Vorrangschaltung. Bekommen die Radfahrer vorher grün, können sie die Kreuzung schon vor dem Autoverkehr überqueren. Axel Mörer VERKEHRSPOLITIK Wer den Bröltalbahnradweg in Beuel bis zum Ende benutzt, der muss die Kreuzung Siegburger Straße/Pützchens Chaussee überqueren. Umso schlimmer ist es, dass diese Kreuzung zu den Unfallbrennpunkten gehört und für Radfahrer gefährlich ist. Der Radfahrer Mike Wiese überlebte einen Unfall dort nicht. Doch getan hat sich bislang nichts. Die großzügigen Kurvenradien verführen dazu, dass Autofahrer zügig abbiegen und dabei Radfahrer übersehen. Zudem sind die Radstreifen viel zu schmal und auch nicht einheitlich markiert. Der ADFC hat deshalb die Pützchens Chaussee in Beuel und die Kreuzung mit der Siegburger Straße als gefährlich eingestuft und bei der Stadt angemahnt, hier etwas zu tun. Denn hier verläuft eine Hauptachse des Radverkehrs, der Bröltalbahnradweg beginnt und endet hier! Für Mike Wiese kommen diese Gedanken zu spät. Der Radfahrer kam im August 2023 auf der Kreuzung ums Leben, als ihn beim Rechtsabbiegen ein Lkw-Fahrer übersah. Im Mai 2024 hat der ADFC in Abstimmung mit seiner Frau Sandra ein weißes Gedenkrad auf der Kreuzung aufgestellt, das an Mike Wiese erinnert. Es ist schon das achte, das der ADFC in Bonn und dem Rheinso Meier. „Zwei Meter breite Radfahrstreifen plus 75 Zentimeter Sicherheitsabstand zu parkenden Autos plus rote Randmarkierung und vollflächige Markierung in Kreuzungs- und Einmündungsbereichen sind besser als das, was wir heute auf der Adenauerallee vorfinden. Vor Jahren hätten wir davon nicht einmal zu träumen gewagt. Deshalb können wir uns als Verband der Radfahrenden mit der gefundenen Lösung einverstanden erklären.“ Kritisch sieht der ADFC aber die überbreiten Kfz-Spuren zwischen Weberstraße und Bundeskanzlerplatz, die zwischen vier und fünf Meter Breite erreichen werden und zum schnelleren Fahren verleiten könnten. Deshalb forderte der ADFC ein Tempolimit von 30 km/h auf der Adenaueralle. „Bei freier Strecke braucht man für die zwei Kilometer lange Strecke zwischen Bundeskanzlerplatz und Koblenzer Tor bei 50 km/h knapp drei Minuten, bei 30 km/h sind es keine zwei Minuten länger. Soviel Zeit muss sein!“ Letzte Meldung: Der Rat hat am 29. August den Beschluss des Mobilitätsausschusses bestätigt. Axel Mörer Gedenkrad in Pützchen aufgestellt Abbiegeunfall: ADFC hatte schon vorher Änderungen angemahnt Gedenkrad für Mike Wiese in Beuel Foto: Martin Weiser

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