Rückenwind 04/2024

20 Wichtig für einen wirtschaftlichen Betrieb sei die Parkraumbewirtschaftung in der Umgebung. Je mehr das Parken im knappen öffentlichen Raum einen angemessenen Preis bekommt und an Parkberechtigungen gebunden ist, desto attraktiver werde das Parken auf den häufig zahlreich vorhandenen, aber bislang nicht ausgelasteten privaten Stellplätzen. Düsseldorf testet seit Juli 2024 das Angebot von 190 Stellplätzen an acht Standorten großer Supermarktketten zur Miete in der Nacht. In Heidelberg kann während einer Straßensanierung, durch die öffentliche Parkmöglichkeiten entfallen, auf 300 Supermarkt-Parkplätzen kostenlos über Nacht geparkt werden. Landeseigene Parkbauten in Baden-Württemberg werden von einer eigenen Gesellschaft betrieben. Diese vermittelt Stellplätze, meist von Behörden, bei entsprechender Nachfrage extern für eine Mehrfachnutzung. In Wien und Umland können Stellplätze über eine öffentlich bereitgestellte Parkplatzbörse zur Vermietung angeboten werden. Die Studie steht kostenlos zum Download zur Verfügung unter: www.agora-verkehrswende.de/veroeffentlichungen Reform der StVO vom Bundesrat bestätigt Berlin. Der Bundesrat hat am 5. Juli den vom Bundestag beschlossenen Änderungen der Straßenverkehrsordnung zugestimmt, die damit in Kraft getreten sind. Länder und Kommunen haben nun mehr Flexibilität bei ihren Entscheidungen: Sie können neben der Leichtigkeit des Straßenverkehrs auch Ziele des Klima- und Umweltschutzes, der Gesundheit und der städtebaulichen Entwicklung bei ihren Anordnungen berücksichtigen, wenn die Sicherheit des Verkehrs dadurch nicht beeinträchtigt wird. Kommunen können jetzt leichter Tempo 30 anordnen, etwa als Lückenschluss zwischen zwei vorhandenen Tempo-30-Strecken. Gleiches gilt vor Fußgängerüberwegen, Spielplätzen und hochfrequentierten Schulwegen sowie Zebrastreifen. Dies schließt Tempolimits auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen oder weiteren Vorfahrtstraßen ein. Auch Sonderfahrstreifen für umweltfreundliche Fahrzeuge, die Schaffung von Busspuren und breiteren Fahrspuren für den Radverkehr werden erleichtert. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen dürfen Notbremsassistenzsysteme künftig nicht mehr ausschalten. Firmen testen Lastenräder als Ersatz für Lieferwagen Augsburg. Acht Unternehmen in Augsburg testen im Rahmen eines Modellprojekts den Einsatz von Lastenrädern mit E-Antrieb an Stelle von Lieferwagen. Die Stadt Augsburg wirbt bei Unternehmen für den gewerblichen Gebrauch von Lastenrädern. Zuladungen bis 350 kg sollen die von der Stadt zur Verfügung gestellten Räder schaffen. Neben einer Bäckerei, einer Kaffeerösterei und einem Gebäudereiniger beteiligt sich inzwischen auch der Fußball-Bundesligist FC Augsburg an der Aktion „Flottes Gewerbe“. Ein Großteil des Wirtschaftsverkehrs bestehe aus Fahrten von Handwerkern, Lieferanten, Pflegediensten oder Freiberuflern, die aktuell mit Pkw oder Kleintransportern abgewickelt werden, so die Stadtverwaltung. Lastenräder könnten einen Teil dieser Verkehre übernehmen. Lastenräder böten Gewerbetreibenden viele Vorteile: Sie können am Stau vorbeifahren, können problemlos einen Parkplatz finden, VERKEHRSPOLITIK MELDUNGEN Wein- und Bierauslieferung per Lastenrad: Augsburg wirbt stark für den Einsatz von Lastenrädern im Stadtverkehr. Foto: cargobike.jetzt/Rajtschan

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