Rückenwind 04/2024

29 AUS DEM ADFC für die Räder unseres Herstellers im Einsatz! Oder beim Pressecamp für Elektro-MTBs: Eine Woche lang sind wir in der Toskana; acht Mechaniker und ein ganzes Team drumrum, die sich um Organisation, Marketing und so weiter kümmern. Unsere Aufgabe ist es, dort die neuesten Modelle flott zu halten, mit denen dort YouTube Videos gedreht werden. Über Nacht sind wir damit beschäftigt, die Räder wieder für den nächsten Tag zu putzen und herzurichten. Dort lernt man auch so manche MTB-Legende kennen, zum Beispiel Sam Pilgrim. Kannst Du die Ausbildung empfehlen? Auf jeden Fall! Ich gehe zur Berufsschule und mache den praktischen Teil im Betrieb. Bei uns ist für sechs Azubis ein Meister zuständig. Jedes Jahr werden drei Azubis genommen, die dann in der Servicewerkstatt und in der Factory ihre Ausbildung durchlaufen. Das ist natürlich etwas anderes als in einer kleinen Werkstatt. Aber toll ist auch, dass man viele Leute kennenlernt, die die gleiche Leidenschaft teilen. Was war der größte Unterschied beim Wechsel vom BFD in deine Ausbildung? Was mir als erstes auffiel, war der Altersunterschied. Aber auch der Blick aufs Rad ist ein ganz anderer. Statt nur Verkehrsmittel ist das Rad hier ganz klar ein Sportgerät. Die Räder kosten bis zu 20.000 Euro. Im ersten Jahr habe ich nur Triathlonräder zusammengebaut, die auf Bestellung angefertigt werden und 8000 bis 10.000 Euro kosten. Das heißt, man hat mit extrem teurem Material zu tun, und wenn ein kleiner Fehler passiert, ist viel Geld weg. Ich bin ganz froh, dass ich bisher noch keinen Karbonrahmen beschädigt habe! Es ist teilweise surreal, was manchmal an beschädigtem Material verloren geht. Für Alltagsräder sind Stahlrahmen wahrscheinlich am nachhaltigsten; sie bringen aber eben auch Nachteile im Gewicht und Steifigkeit mit. Für den Sport eignen sich diese Rahmen deshalb oft nicht so gut. Wer kauft diese Räder, sind das Profis? Profis eher nur zum Teil. Die meisten sind Hobbysportler, die vielleicht nie an Rennen teilnehmen, aber trotzdem Spaß daran haben, so viel Geld für ein geiles Rad auszugeben. Pro Tag produzieren wir hier über 20 solcher Triathlonräder; die wenigsten bleiben aber in Deutschland, viele gehen in den Export. Wie lange baust Du an so einem Rad? Im Schnitt brauche ich zweieinhalb oder drei Stunden für ein Rad. Andere Räder werden in Linienmontage hergestellt, also viele sind beteiligt und arbeiten sozusagen am Fließband. Hier vor Ort stellen wir nur noch Karbonräder her. Es gibt aber auch noch andere Produktionsstandorte, zum Beispiel riesige Produktionshallen in Portugal. Hättest Du die Möglichkeit, so etwas auch mal auszuprobieren? Daran habe ich eigentlich kein Interesse. Ich bin annaberger str. 237 53175 bonn-friesdorf info@natuerlichrad.de öffnungszeiten: mo-fr 14.00 - 18.30 Uhr sa 09.00 - 13.00 Uhr u. nach telefonischer vereinbarung 0228 931 95 75 & in einzelanfertigung www.natuerlichrad.de

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