34 AKTIONEN Drei Frauen gelingt es, in den letzten Kriegstagen in den Westen zu flüchten. Weihnachtsmann in Berlin kommt auf dem Fahrrad. Foto: W-Film Foto: Happy Endings Films auf einer Weide in der Nähe von Magdeburg. Hitler hat sich erschossen, seine Schergen fliehen. Der Zugführer koppelt die Lok ab und flüchtet mit deutschen Soldaten vor der Roten Armee, die das nahe Dorf Tröbitz besetzt hat. Die ausgehungerten Menschen im Zug sind sich selbst überlassen. Als auch noch Typhus ausbricht, wird Tröbitz von der russischen Besatzung unter Quarantäne gestellt – niemand kommt rein, niemand raus. Chaos. In dieser verzweifelten Situation voller Misstrauen und Rachegelüsten erwächst eine unerwartete Freundschaft zwischen der jüdischen Niederländerin Simone, der jungen Deutschen Winnie und der russischen Scharfschützin Vera. Im Laufe der Geschichte planen die gefangenen holländischen Juden die Flucht. Sie besorgen sich Fahrräder und machen sich auf den Weg. Die epd-Filmkritik lobt Regisseurin Saskia Diesing wegen ihrer behutsamen Inszenierung dieser aus der Not entstehenden Frauenfreundschaft. Dabei können sich die Frauen wegen ihrer verschiedenen Sprachen kaum verständigen. Die Sprachbarriere zwingt sie und die Zuschauer dazu, auf Nuancen der Körpersprache zu achten. Das ermöglicht ein Verständnis für den Schmerz der jeweils anderen, das mit Worten nicht vermittelbar wäre. Die große Kunst des Films liegt darin, so epd, menschliche Solidarität selbst in einer Extremsituation wie dem Krieg als Hoffnung und Möglichkeit der Versöhnung plausibel zu machen. Trailer: https://www.wfilm.de/de/der-verlorene-zug/ DO., 21. November 2024, 19:30 Uhr SCHAU MICH NICHT SO BÖSE AN Deutschland 1997, 66 min, satirischer Dokumentarfilm von Michael Chauvistre; der Regisseur wird anwesend sein! Weihnachtsmannvollversammlung an Heiligabend im Uni-Hörsaal in Berlin. 350 Weihnachtsmänner und 50 Engel stimmen sich auf ihren großen Einsatz ein. 5000 Familien sollen von beschert werden. Regisseur Michael Chauvistre begleitet mit drei Kamerateams drei Weihnachtsmänner durch die weihnachtlich geschmückten Wohnstuben. Diese sind nicht mit dem Schlitten unterwegs, sondern mit dem Auto oder mit dem Fahrrad. Es ist nicht nur ihr Auftrag, Gedichte abzufragen und mit Geschenken Freude ins Haus zu bringen, sondern auch die Erziehungsbemühungen der Eltern durch strenges Auftreten zu unterstützen. Aus all den Kleinigkeiten, die an so einem Abend passieren, hat Chauvistre einen unspektakulären und doch eindringlichen Dokumentarfilm geschaffen, zu dem auch der Humor unbedingt dazu gehört. Regisseur Michael Chauvistre, 1960 in Aachen geboren, gründete 1988 seine eigene Produktionsfirma Happy Endings Film. Seit 1990 dreht er Dokumentarfilme und arbeitet als Kameramann. Inzwischen entwickelt er mit der Autorin Sigrid Zeevaert auch Filme für Kinder und leitet er Filmworkshops für Kinder und Jugendliche im Internationalen Zeitungsmuseum der Stadt Aachen. Hierfür erhielt Happy Endings Film 2017 den Integrationspreis der Stadt Aachen. Axel Mörer
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