Rückenwind 04/2024

38 Foto: Creative Commons; Foto (Ausschnitt): Coyote III; CC BY-SA 4.0 REDAKTIONELLES LESER*INNENBRIEFE VON RÜWI-LESENDEN Stildebatte: Gendern im Rückenwind Ja, im Rückenwind herrscht ein Durcheinander in Sachen Gendern: Manche Autoren schreiben von Radfahrern und Fußgängern und meinen damit natürlich alle Menschen. Andere bevorzugen Radfahrende und zu Fuß gehende. Und schließlich gibt es jene, die mit Unterstrichen, Binnen-I, Doppelpunkten und Gendersternchen der Gleichberechtigung aller Geschlechter Genüge tun. Der Rückenwind stellt es seinen Autoren frei, welche Sprachform sie bevorzugen. Und genau zum Gendern im Rückenwind haben uns zwei spannende Leserbriefe erreicht. Oder sind es Lesendenbriefe? Gender-Gaga Liebe Redaktion, als ich aus der Radlerdiaspora des Kreises Altenkirchen in die lebendige Fahrradregion Bonn/Rhein-Sieg gezogen bin und dadurch zu einem Leser des Rückenwind wurde, war ich sehr angetan davon, dass ein Kreisverband so etwas Ordentliches zustande bringt. Redaktionell ist die Zeitschrift auf der Höhe geblieben, sprachlich nach meinem Empfinden leider nicht: Das Gender-Gaga hat bei Euch Einzug gehalten. Was haltet Ihr davon, mal eine Mitgliederumfrage zu machen, wer so einen Stil lesen will? Mir verdirbt das ein wenig den Lesespaß. Im Übrigen: Wenn Ihr über die Unfallentwicklung berichtet, liegt es näher, sich der Sprache der guten alten StVO zu bedienen, die noch immer nicht von „Fahrzeugführenden“ oder „Zufußgehenden“, sondern von dem „Führer eines Kraftfahrzeugs“ spricht. Wenn Ihr das Sprachverderben weiter vorantreibt, besteht die ernste Gefahr, dass ich aus einem die Zeitschrift gelesen Habenden zu einem der Lektüre Entsagenden werde. Beste Radlergrüße aus Siegburg Friedrich Hagemann

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