Rückenwind 04/2024

49 RAD IM ALLTAG WUSSTEN SIE SCHON... Bekanntlich gibt es nichts, was nicht wissenschaftlich erforscht werden kann. So auch Wahl und Wirkung des nach §64a StVZO vorgeschriebenen „Schallzeichens an Fahrrädern und Schlitten“. (Die Psychologie von Schlittenbesitzerinnen und -besitzern entfällt wegen Klimawandel und thematischem Schwerpunkt des Rückenwindes.) In vager Ungefährheit definiert §64a das vorgeschriebene Schallzeichen als „mindestens eine helltönende Glocke“, ohne jedoch festzulegen, was helltönend ist. Die mündige Bürgerin hat also reichlich Auswahl. Und hier kommt Klangforscher Golo Völlmer von der Universität Halle-Wittenberg ins Spiel, der uns wissenschaftlich geprüft versichert, dass je tiefer die Glocke, desto freundlicher die Ansprache. Mit anderen Worten: Mit einem hohen Klingelton bimmele ich jemanden effektiv weg, komme aber auch leicht als nervig rüber, mit einem tieferen Klingelton sage ich eher freundlich Hallo. Die Entscheidung liegt also bei Ihnen – falls Sie sie denn treffen wollen. Sie können natürlich auch die vom Hersteller mitgelieferte Klingel als fahrradgöttliche Bestimmung einfach hinnehmen und sich keinen Kopf machen. Für alle, die sich einen Kopf machen wollen, ist vielleicht noch interessant, dass ein hoher Sinuston an allernervigsten ist und Ihnen garantiert den Weg freimacht – insofern Sie die Klingel selber ertragen können. Gisela Zimmermann Wussten Sie schon, was ein Sinuston ist? Das und mehr zu Fahrradklingeln – mit Sound natürlich – erfährt man unter: https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/fahrradfahren-klang-der-fahrradklingel Ob sonor oder schrill – ein jeder klingelt wie er will. Foto: Eberhard Münchhoff ...was die Entscheidung für eine Fahrradklingel über Ihre Kommunikationsvorlieben aussagt?

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