Rückenwind 04/2024

AUS DEN ORTSGRUPPEN RHEINBACH fraktionen erarbeitete zudem ein Konzept für die Anbindung fast aller größeren Ortschaften über vorhandene Straßen und Wege. Die Vorschläge umfassten 25 Kilometer gut befahrbare Strecken im Mischverkehr, aber ohne Nutzung stark befahrener Hauptstraßen. Auch hier war die Absicht eine klare Trennung der Hauptwege des Radverkehrs und des Autoverkehrs. Ziel aller Routen aus den Ortschaften ist der Radring in der Kernstadt. Lediglich für die Höhenorte Todenfeld und Hilberath gibt es keine attraktive Erreichbarkeit mit dem Rad ohne Mischverkehr auf einer Kfz-Hauptverkehrsstraße, bevor nicht ein straßenbegleitender Radweg entlang der Landesstraße neu gebaut wird. Deshalb wurden diese Orte zunächst ausgeklammert. Dann der Konflikt mit den Autonutzern Durch die Flut 2021, die auch Rheinbach traf, verzögerte sich jedoch die Umsetzung. Immerhin wurden bis Oktober 2023 mehrere Fahrradstraßen eingerichtet, durchweg mit dem Zusatzschild „Anlieger frei“. Demnach durften nur die direkten Anwohner der Fahrradstraße diese mit dem Auto nutzen, die Anlieger von Neben- und Seitenstraßen nicht. Das erzeugte heftige Proteste; an einer Demonstration nahmen 200 Bürger teil, fast 1 % der Gesamtbevölkerung Rheinbachs. Ein Aktiver des Radentscheids wurde an den Pranger gestellt, Name und Adresse wurden an Laternenmasten entlang der Fahrradstraßen geklebt. Um die Situation zu beruhigen, lud der ADFC alle Fraktionen und Bürger*innen zu einer Diskussion im Ratssaal ein. Es kamen Kritiker wie Unterstützer der Regelung – insgesamt 90 Leute – und es wurde heftig, aber letztlich sachlich diskutiert. Am Ende hat der Stadtrat mit Mehrheit beschlossen, die Fahrradstraßen generell für den Autoverkehr freizugeben, also „Anlieger frei“ durch „Kfz frei“ zu ersetzen. Der Vorschlag des ADFC, den weiträumigen Durchgangsverkehr durch Durchfahrtsverbote nur an ganz bestimmten Stellen aus den Fahrradstraßen

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