Rückenwind 04/2024

70 TOUREN & TOURISTIK NORDSPANIEN Kilogramm Gepäck sind immer noch zu viel. Besonders die Routen durch die Nationalparks sind wunderbar, ich fahre fast völlig allein, oft durch große Waldgebiete. Im Izki-Nationalpark überquere ich gleich zu Beginn einen Pass. Mitten in einem Naturschutzgebiet werde ich plötzlich durch große Steine blockiert. Der Zugang ist zu Fuß möglich, doch ich passe auch mit dem Fahrrad durch. Leider sind die letzten 5 km dieses Weges so schlecht, dass ich mein Fahrrad samt Gepäck den Berg hinunter schieben muss. Ich komme auch durch sehr schöne, alte Städte: In Labastida und Santo Domingo de la Casada fühle ich mich ins Mittelalter versetzt. Wenn ich unterwegs in Orten Pause mache und Pintxos esse – so heißen im Baskenland die Tapas – sind die Bars oft gefüllt mit Pilgerinnen und Pilgern. Es geht langsam, aber stetig bergauf, bis ich auf den Via Verde del Rio Oja lande, dem ich bis Santo Domingo de la Casada folge und damit auch wieder den Jakobsweg erreiche. Hier radle Heiß ersehnt: Das Licht am Ende des Tunnels ich mitten durch das Weinbaugebiet Rioja. Auf dem etwas entfernten Mojón Bajero südlich von Haro, der Stadt mit den vielen RiojaBodegas, sehe ich sogar Schnee. Es sind relativ viele Pilger unterwegs, und die Infrastruktur ist auf sie eingestellt. Die Herberge, in der ich unterkomme, ist sehr schön und preiswert, ich bekomme ein Pilgermenü für 13 €! Bis Burgos fahre ich dann auf dem Jakobsweg, und komme auch in den Pilgermodus, man grüßt sich mit „buen camino“. Die letzte, heftige Steigung kann ich nur mit Schieben hinter mich bringen, wobei mich ein anderer Pilger unterstützt. Der Zustand des Weges ist ziemlich schlecht, die Einfahrt nach Burgos ist wie in vielen anderen Großstädten furchtbar. Ich bedaure die Pilger, die diese ganze Strecke zu Fuß erledigen müssen. In Burgos sind viele Menschen unterwegs, die mittelalterliche Altstadt ist sehr sehenswert. Ich verbringe hier einen weiteren Tag, allerdings ist es der Feiertag „Día de Castilla y León“ und alle Geschäfte und Restaurants sind geschlossen, dafür nehme ich an einem Volksfest teil. Burgos-Valencia: Klöster und Geier auf dem Camino el Cid Von Burgos biege ich nach Südosten ab und durchquere die Nationalparks La Yecla und Alta Tajo (siehe Karte 2). Der Weg aus der Stadt heraus ist leicht zu finden, nach 3 km komme ich auf den Via Verde Santander Mediterraneo, dem ich 15 km folgen kann. Danach folgen weitere 15 km Bundesstraße mit viel Verkehr, so dass ich ab und an das Gefühl habe, von vorbeifahrenden LKWs von der Straße gefegt zu werden. In Cluevas de St. Clemente treffe ich auf den Camino El Cid, der mich die ganze weitere Zeit begleitet. Der „Camino del Cid“, benannt nach dem Volkshelden Im Urbasa-Nationalpark

RkJQdWJsaXNoZXIy MTM5Mjg=