1 www.bonn-rhein-sieg.adfc.de Rad+Freizeit Das Elsass ist Messepartner Fahrrad-Magazin für Bonn, Rhein-Sieg und die Region 1. Quartal 2025 G 10789 F Heft 1/2025
2 THEMA Belderberg 18 · 53111 Bonn · T 0228/981 36 60 verkauf@velo-city.de · www.velo-city.de Öffnungszeiten: Di–Fr 10–19 Uhr, Sa 10–16 Uhr WIR STECKEN SIE GERNE AN MIT UNSERER FAHRRADLEIDENSCHAFT Für Radreise und Alltag, wir haben die richtigen Lösungen Fahrräder Pedelecs Zubehör Knowhow Ergonomie Service
3 EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser. Alles Gute zum neuen Jahr! Sie können sicher sein, dass der ADFC Bonn/Rhein-Sieg so aktiv bleibt wie 2024. Schauen Sie in unseren Jahresrückblick, was sich alles getan hat. Da ist von Repaircafé, „Jedem Kind ein Fahrrad“ bis zu unserem neuen verkehrspolitischen Programm für jeden etwas dabei. Die Verkehrspolitik ist und bleibt ein wichtiges Thema, das eifrig wie kontrovers diskutiert wird. Die Debatte um die Adenauerallee in Bonn und die Ausgestaltung der Fahrradstraßen in Rheinbach zeugen davon. Mit unserem neuen Projekt Schlüsselfaktor Radverkehr setzen wir uns noch intensiver für den Dialog mit allen Beteiligten ein. So sind wir auch in Bonn, wo die Verkehrswende die Öffentlichkeit polarisiert, im intensiven Austausch mit der IHK, um gemeinsame Positionen für eine zukunftsfähige Mobilität in Bonn und dem Umland zu erarbeiten. Gemeinsam geht besser. Das gilt nicht nur in der Verkehrspolitik, sondern auch bei unseren Touren. Gerade bei Rad und Kultur setzen wir auf bewährte Partner. Die mit dem Bonner Literaturhaus veranstaltete LitMove, bei der wir per Rad zu Autorenlesungen fahren, war ein voller Erfolg. Später und trüber im Jahr erkundeten wir zu Allerheiligen mit dem Katholischen Bildungswerk einige Bonner Heilige. Manche scheinen in der Tat unter dem besonderen Schutz des Herrn zu stehen: Regina Pacis, die Friedensfürstin an der Bonner Uni, hat auf wundersame Weise Kriege und Invasionen unversehrt überstanden und kann daher heute in alter Frische den Gebrauchtfahrradmarkt beschirmen, den AStA und ADFC zweimal im Jahr organisieren. Aber aufgepasst: Regina hilft nur denen, die sich selbst helfen. Pünktlichkeit ist beim Gebrauchtfahrradmarkt absolut angesagt: Nach einer Stunde ist das meiste schon weg! Sich selber helfen ist nie verkehrt. Das wissen auch die Schülerinnen und Schüler der Europaschule Bornheim, die ihren Fahrradtag diesmal ganz unter das Thema Verkehrssicherheit stellten. Da gab es Seh- und Hörtests, ein Lkw wurde aufgeboten, damit Schülerinnen erleben konnten, dass man in dem sogenannten toten Winkel nichts und niemanden sieht – also auch nicht gesehen wird! Neu im ADFC ist die AG Klima & Mobilität innerhalb der verkehrspolitischen Gruppe des ADFC. Sie möchte die Klimafreundlichkeit des Radverkehrs und des ÖPNV noch stärker ins Licht rücken und braucht noch Verstärkung! Das gilt auch bei den ADFCPedelec-Kursen, die Nachfrage steigt erfreulich an. Beide Bereiche freuen sich auf Interessierte! Ganz besonders freuen wir uns über den Beschluss der Bundeshauptversammlung des ADFC zur Gründung der Jugendorganisation Junger ADFC. Jugendliche, Ihr seid willkommen. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre Ihre Gisela Zimmermann HINWEIS: Das ADFC-RadHaus macht Winterpause vom 15. De- zember 2024 bis 7. Januar 2025. Wir wünschen Ihnen Frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr 2025! Gisela Zimmermann Foto: Axel Mörer IT-Beratung PC-Konfiguration Olaf Runge 0228 1809377 it-rat@netcologne.de www.runge-it.expert
4 Aus dem ADFC Jahresrückblick 2024: Wenn man aus 18 Ortsgruppen und mehr als zehn Arbeitsgruppen des Kreisverbandes zusammenträgt, was 2024 passiert ist, kommt eine Menge zusammen. Dabei haben sich die Kreisvorsitzenden in ihrem Jahresbericht kurz gehalten – er ist trotzdem lang geworden .... 5 Kreisverbandstagung hat motiviert ................ 11 Leserbriefe zum Gendern (Teil 2) .................... 34 Gründungsmitglied Carsten Gissel ist tot ........ 35 Meldungen ..................................................... 36 Verkehrspolitik Tausendfüßler: Startet Verbreiterung ohne Rad- weg schon 2025? Einwendungen des ADFC .... 12 Kommunalwahl: Was uns 2025 erwartet ....... 14 Radpolitische Tour durch Bonn machte Eindruck auf die Politik ................................. 16 Autofrei leben: In Köln gibt es ein Wohnviertel fast ohne Autos. Wir waren dort ........................ 18 Für Pendler: Linksrheinisch gibt es drei Routen nach Bonn, die beschildert werden sollen ........ 20 Rad im Alltag Wussten Sie schon .................................... 24 Parkhausboxen für große Räder zu klein ... 38 Junger ADFC In Gründung: Der ADFC bekommt 2025 eine Jugendorganisation ................................ 26 Radfahren in der Grundschule ......................... 28 Neue Bufdi Clara Oßwald ................................ 29 Aktionen Fahrradkino: Zwei Berlinale-Filme .............. 30 Lit.Move: Per Rad zur Lesung ....................... 33 Aus den Ortsgruppen Beuel: Neue Fahrradständer am Pantheon ..... 41 Bornheim: Fahrradaktion der Europaschule ... 42 Bornheim: 2. Kidical Mass ............................. 48 Mitgliederversammlungen in Meckenheim: ............................................... 49 Bad Godesberg, Alfter .................................. 50 und Sankt Augustin ..................................... 51 Sankt Augustin: Kidical Mass mit Blaubär ... 51 Rhein-Sieg: Bilanz Kidical Mass ................... 51 Siegburg: Neue Fahrradgarage .................... 52 Lohmar: Sprayen für Stadtradeln .................. 53 Eitorf: Schildbürgerposse am Parking-Day .. 54 Windeck: Kidical Mass und Aktionen ............ 54 Obere Sieg: Rückblick aufs Stadtradeln .......... 56 Siebengebirge: Autofreies Schmelztal ............ 57 Hennef: Kidical Mass mit Henni ..................... 58 Hennef: Neues Sprecherteam gewählt ............ 59 Wachtberg: Radtour mit Politik & Verwaltung .. 60 Rhein-Sieg: Europäische Mobilitätswoche ...... 61 Königswinter: Glatte Wege ............................ 62 Touren und Tourismus Rad+Freizeit: Elsass ist Messepartner............ 64 Radreisevorträge ..................................... 66 Von Bonn nach Istrien ans Mittelmeer: Alpenüberquerung inklusive ...................... 68 Heiligentour: Per Rad zu Bonner Heiligen mit dem Katholischen Bildungswerk ........... 74 Das Tourenprogramm ............................. 76 Das Mehrtagesprogramm ........................ 82 Rubriken Impressum ............................................... 32 Die Adressenseiten .............................. 44-47 Termine .................................................... 85 Unsere 23 Fördermitglieder ...................... 86 INHALTSVERZEICHNIS Titelbild: Elsass Tourisme Redaktionsschluss für Heft 2/2025: 5.1.2025
5 AUS DEM ADFC JAHRESRÜCKBLICK Man wundert sich, was im ADFC-Kreisverband alles passiert, wenn der Kreisvorstand die Aktivitäten des Jahres zusammenträgt. Allerdings ist das kein Wunder, wenn es über zehn Arbeitsgruppen auf Kreisebene und 18 Orts- und Stadtteilgruppen in Bonn, im Rhein-Sieg-Kreis und im Kreis Euskirchen gibt. Wir schätzen die Zahl der Aktiven auf 300. Genau überblicken lässt sich das kaum noch. Lassen Sie sich von Ihrem ADFC und seinen Aktivitäten überraschen! Kidical Mass – Vorfahrt für Pänz! 1500 Kids und ihre Eltern fuhren dieses Jahr bei 15 Kidical Mass im Rhein-Sieg Kreis und in Bonn mit. Jeweils zwei Kidical Mass gab es in Siegburg, Sankt Augustin, Hennef und Bornheim, je eine in Troisdorf, Lohmar und Bad Honnef. Mit rund 150 Kindern und Eltern fand die erste Kidical Mass in Bornheim großen Anklang und ein entsprechendes Presseecho. Traditionell war der Hofgarten zweimal Startort in Bonn, aber die Kids freuten sich auch über das Angebot in ihren Stadtteilen Auerberg, Godesberg und Beuel. Die Forderungen sind überall gleich: sichere Schulwege und sichere Infrastruktur für Kinder. Der ADFC unterstützt und initiiert die Kidical Mass nach Kräften. Wir hoffen, dass 2025 in noch mehr Kommunen diese fröhlichen Rundfahrten stattfinden, bei denen wir deutlich machen können, welche Bedürfnisse Kinder und Jugendliche im Straßenverkehr haben. Betrieb & Schule / Jedem Kind ein Fahrrad Das Team der ADFC-Radfahrschule unterstützte die Polizei bei 14 Schulaktionen. An 18 Grundschulen, Gesamtschulen und Gymnasien wurden bis Oktober 36 Trainings mit 1675 Kindern durchgeführt. Weitere Aktionen im Winter sind geplant. Die Kids lieben die Parcours und freuen sich über ihre frisch erworbenen Fahrkünste. Die Fahrradsammelaktionen für die Vereine Ausbildung statt Abschiebung (AsA) und Jedem Kind ein Fahrrad (JeKiFa) Anfang des Jahres waren mit über 120 gespendeten Rädern ein großer Erfolg. Bis Oktober wurden 81 davon repariert und an Jugendliche verteilt. Bei der AsA werden monatliche Reparaturtermine und ein Vortrag „Sicher Radfahren“ angeboten, was immer mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund annehmen. Bei zehn Radaktions- und Gesundheitstagen in Unternehmen und Behörden hatte der ADFC Infostände mit Radcheck, Codierung und Vorträgen im Programm. Ein Pannenkurs Mit dem Rad zur Arbeit wurde entwickelt. Gut nachgefragt sind auch Fahrsicherheitstrainings und geführte Radtouren. Letztmalig führte der ADFC Bonn/ Rhein-Sieg in Kooperation mit der AOK die Kampagne Mit dem Rad zur Arbeit mit der Stadtverwaltung Niederkassel als Schirmherrn durch. Zwei Arbeitgeber wurden als fahrradfreundlich zertifiziert. In der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) fand ein Radfahrschulkurs statt. Neuer Messeauftritt auf Rad+Freizeit Der ADFC hat es sich etwas kosten lassen: Endlich hat die Messe Rad+Freizeit ein eigenes Logo – schick, schlicht und zeitgemäß. Auch der ADFC-Stand erstrahlte in neuem Glanz, mit neuen LED-beleuchteten Stellwänden und neuem Messemobiliar. So können wir mit den professionellen Messeständen mithalten. Zur zweiten Messe im Rhein Sieg Forum in Siegburg ADFC 2024: Aktiv ohne Ende Fast 8000 Mitglieder – 1675 Kinder geschult – 1000 mal codiert – 400 Touren Foto: Yannick Jakubowski Großer Andrang bei der Kidical Mass in Siegburg
6 AUS DEM ADFC JAHRESRÜCKBLICK strömten am 7. April rund 2800 Besucherinnen und Besucher. Der Messepartner, das Großherzogtum Luxemburg und die luxemburgische Fahrrad-Organisation Provelo, freuten sich über den regen Zuspruch. Etliche der rund 90 Aussteller kündigten ihr Kommen für 2025 an. Die nächste Rad+Freizeit findet am Sonntag, 9. März 2025 statt. Als Messepartner konnten wir das Elsass gewinnen, das mit französischem Flair und radtouristischen Highlights lockt. Warum ist es am Rhein so schön? Natürlich, weil der ADFC an jedem ersten Sonntag im August die Radlerherzen höher schlagen lässt: Von 11 bis 17 Uhr konnte man mit dem Rad kostenlos die beiden Rheinfähren in Godesberg/Niederdollendorf und Graurheindorf/Mondorf benutzen. 2209 Radbegeisterte schipperten beim 12. Fährradtag am 4. August 2024 gut gelaunt über den Rhein, informierten sich am ADFC-Infostand und den Infoständen von vier Tourismusverbänden. Unter den 89 Neumitgliedern waren erstmals auch drei Fährgäste im Auto. „Das gab es in den zwölf Jahren zum ersten Mal“, freute sich der neue Leiter des Fährradtages, Reinhard Griep. Radfahrschule sorgt für sicheren Radfahrspaß Die ADFC-Radfahrschule, die Erwachsenen das Radfahren beibringt und Sicherheitstraining auf dem Pedelec anbietet, ist ein Aushängeschild des ADFC. 105 Frauen und 5 Männer haben an den elf regulären Kursen und zwei Sonderkursen teilgenommen. Das Angebot an Pedelec-Kursen wird flächendeckender. Die Kurse in Hennef, Alfter, Bad Honnef und ein Sonderkurs in Siegburg waren gut besucht. Hinzu kamen sieben Personen mit Einzelunterricht. In 17 Kursen wurden 124 Teilnehmende mit den „Tücken“ des Pedelecs vertraut gemacht. Das Schulungsteam ist bereits groß, aber um eine optimale Betreuung von einem Trainer zu zwei Schülerinnen zu gewährleisten, werden insbesondere für die Pedelec-Kurse weitere Trainerinnen und Trainer dringend gesucht. Frauen, Schrauben und Prosecco Von vielen geschätzt – von manchem (Mann) belächelt – fanden neun Fahrradreparaturkurse des ADFC-Frauennetzwerks begeisterten Zuspruch, beim Repaircafé gab‘s auch Prosecco. Es werden dringend noch „schraubkundige“ Frauen gesucht. 40 Radlerinnen waren bei der Internationalen Frauentagsradtour auf Spuren berühmter Frauen in Bonn dabei, viele auch bei den zwei Radtouren zu drei Ausstellungen nur von Künstlerinnen im Arp-Museum. Das interessierte auch einige Männer. Repaircafé, Diebstahlschutz, Fahrradmarkt Die neuen Technikvorstände haben seit Februar monatlich ein Repaircafé in der ADFC-Werkstatt am Skatepark geöffnet, das regen Zulauf findet. Hinzu kamen vier Reparaturkurse gemeinsam für Männer und Frauen. Im ADFC-Radhaus, bei Infoständen und Radveranstaltungen in Bonn, im Rhein-Sieg-Kreis und Euskirchen steigt das Interesse an Diebstahlprävention durch Codierung. Besonders hohe Codierzahlen erreichten der ADFC Siegburg und Meckenheim. Bis November wurden 1006 Räder, Akkus und Fahrradanhänger codiert. Gefreut haben wir uns sehr, dass wir für Studierende und Menschen mit kleinem Geldbeutel in Bonn (gemeinsam mit dem AStA) und Troisdorf jeweils zwei Gebrauchtfahrradmärkte anbieten konnten. Pedelec-Kursus mit Fahrlehrer Paul Kreutz Besuch des Frauennetzwerks im Beueler Heimatmuseum bei den Beueler Wäscherinnen Foto: Annette Quaedvlieg
7 Was in den 18 Ortsgruppen geschah Neuwahlen fanden in Bad Godesberg, Alfter, Bergischer Rhein-Sieg-Kreis, Bornheim, Hennef, Lohmar, Meckenheim, Obere Sieg und Wachtberg statt. Die Ortsgruppen Sankt Augustin und Meckenheim feierten 40-jähriges Jubiläum. In fast allen Ortsgruppen besteht ein enger Austausch mit Politik und Verwaltung, dabei geht es um Beteiligung an Mobilitätskonzepten und Mobilitätsarbeitskreisen, Radwegeplanung und -gestaltung. Die Stadtteilgruppe Bad Godesberg wirkte bei den Klimaprojekten der Stadt „Zentrenmanagement“ und „Klimaviertel Godesberg Nord“ mit. Die Stadtteilgruppe Beuel bietet in den Sommermonaten in der ADFC-Werkstatt monatlich Codiertermine an. In Alfter beteiligte sich der ADFC am Mobilitätstag, erhebt seine Stimme im Mobilitätsausschuss. Auch in Bornheim bringt der ADFC seine Vorstellungen im Mobilitätsausschuss ein. Aktionen an der Europaschule, Verbundschule und der LVR Schule werden unterstützt. Der ADFC Bergischer Rhein-Sieg-Kreis beteiligt sich an der Planung eines BürgerRadwegs an der L86. Der ADFC Kreis Euskirchen war am Radmobilitätstag in Schleiden und beim Knollenfest in Euskirchen präsent. In Hennef ging der Traum des verstorbenen ADFC-Sprechers Sigurd van Riesen in Erfüllung: Der Bau der Fahrradstation am Bahnhof wurde beschlossen. An zwei Schulen wurden Reparaturworkshops durchgeführt. In Lohmar gab’s ein Lastenradsicherheitstraining und die Beteiligung an den Bicibus-Aktionen. Beim Spiel- und Sportfest in Meckenheim war der ADFC mit Infostand und Fahrradparcours dabei. In Niederkassel arbeitet der ADFC am Aufbau einer eigenen Website und begrüßte etliche Neue beim monatlichen Stammtisch. Der ADFC Obere Sieg forderte die Umsetzung des Radverkehrskonzepts in Eitorf. In Sankt Augustin wurde die erste Fahrradstraße eröffnet. Der ADFC erarbeitete ein Positionspapier zur Umgestaltung der Hauptstraße in Niederpleis. Der ADFC Rheinbach freute sich über die Wiederbelebung des Runden Tisch Radverkehr, die Eröffnung des Radrings in der Kernstadt und die AUS DEM ADFC Immobilie verkaufen? Am besten mit Rückenwind. Jetzt in die Pedale treten und kostenlose Marktpreiseinschätzung nutzen. Deutsche Bank Immobilien GmbH Alfred Martin Dülge Selbstständiger Immobilienberater Immobilienmakler (IHK) Telefon 0160 92304050 alfred-martin.duelge@db.com www.deutsche-bank-immobilien.de/badhonnef Ein Angebot von Deutsche Bank Immobilien GmbH Deutsche Bank Immobilien
8 rege Teilnahme an der Diskussionsveranstaltung zur Gestaltung der Fahrradstraßen. Die Umgestaltung des Rheinradwegs in Königswinter wurde weiter vom ADFC Siebengebirge begleitet. In der AG Radwege in Königswinter und im Mobilitätsbeirat in Bad Honnef wirkt der ADFC mit. Die Fahrraddemo zur Verbesserung der Radverbindungen zwischen Troisdorf, Lohmar und Siegburg wurde vom ADFC Siegburg mit organisiert. Eine Gedenkaktion für den mit dem Rad tödlich verunglückten Schüler ist in Planung. Der ADFC Swisttal hat eine Gedenkfahrt zur Flutkatastrophe organisiert – und braucht dringend Nachwuchs! Bitte melden! Der ADFC Troisdorf bot zwei Gebrauchtfahrradmärkte an und etabliert einen monatlichen Stammtisch. In Wachtberg stieß der Vortrag des ADFC über Fahrradinfrastruktur in der Kommune auf reges Interesse. Schlüsselfaktor Radverkehr Das auf der Mitgliederversammlung verabschiedete Verkehrspolitische Programm zeigt unsere Zielvorstellungen auf und bildet die Grundlage für unsere Aktivitäten zur kommenden Kommunalwahl. Pläne für ein Radverkehrsnetz in Bonn gab es zuletzt 2012, die Umsetzung blieb Stückwerk. Neuer Anlauf: Im Dezember 2023 beschloss der Stadtrat ein Hauptroutennetz, für das ADFC und Radentscheid intensive, umfassende Vorarbeit geleistet hatten. Das Radnetz soll und muss an die zentralen Pendlerrouten in und aus dem Rhein-Sieg-Kreis angeschlossen werden. Hier setzt auch das im September gestartete mehrjährige ADFC-Projekt Schlüsselfaktor Radverkehr für Klimaschutz und Mobilitätswandel in der Region an. Wir danken der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW und der Stadt Bonn für die finanzielle Unterstützung. Und begrüßen herzlich unsere neue Projektmitarbeiterin Julia Dick. Eine bereits 2020 vom ADFC Bonn/Rhein-Sieg eingebrachte Idee schreitet voran. Die Stadt Bonn hat zu den Chancen und Risiken einer vierten Rheinbrücke für Radfahrende und Fußgänger eine Machbarkeitsstudie auf den Weg gebracht. Diese Brücke wäre ein Meilenstein für den Radverkehr in unserer Region. Aber wann kommt sie? Ganz anders das Dinosaurierprojekt Tausendfüßler. Neun Jahre lang soll die Autobahn zwischen Endenich und Tannenbusch auf die doppelte Breite ausgebaut werden. Wann endlich beschränkt man sich auf die notwendige Sanierung? Der ADFC hat seine Einwendungen mit der Forderung nach einem begleitenden Radschnellweg auch in diesem Jahr erneut geltend gemacht (siehe Bericht auf Seite 12). Die zweijährliche Onlinebefragung des ADFCFahrradklimatests wurde Ende November mit etwas schwächerer Beteiligung abgeschlossen. Wir sind gespannt auf die Auswertung im Frühjahr 2025. Gemeinsam mit der IHK? Gespräche mit Busfahrerinnen und Busfahrern der Stadtwerke Bonn, mit dem BUND, den Ratsfraktionen, der Verwaltung und Klimaschutzorganisationen dienten dem fachpolitischen Austausch und der Vernetzung. Trotz der polarisierenden Kampagne Vorfahrt Vernunft gestaltete sich der Austausch mit der IHK besonders intensiv. Das ambitionierte Ziel: Die Erarbeitung gemeinsamer verkehrspolitischer Positionen. Wir sind gespannt, ob das klappt. In Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis bietet der ADFC verstärkt radpolitische Touren für Verantwortliche aus Politik und Verwaltung an. Dieses praxisorientierte Format sorgt für manch positiven Aha-Effekt. Bei zahlreichen Anhörungen und Erörterungsterminen war der ADFC gefragt: Protected Bike Lane auf der Adenauerallee, GeAUS DEM ADFC JAHRESRÜCKBLICK Für die vom ADFC vorgeschlagene Rheinbrücke ist eine zweite Machbarkeitsstudie in Arbeit. Foto: Aire
9 staltung des Rheinufers in Bonn, Neugestaltung des Bonner Zentralen Omnibusbahnhofs, Eröffnung neuer Fahrradparkhäuser, Erkundungstour durch Bonner Tiefgaragen für sicheres Fahrradparken, Bau der Seilbahn in Bonn usw. Im Rhein-Sieg-Kreis nahm der ADFC am Workshop zur Erarbeitung des Klimaneutralitätskonzepts für die sechs linkrheinischen RSKKommunen teil. Eine neue Broschüre über die Radpendlerrouten von den linksrheinischen Kommunen nach Bonn und dem Verbesserungspotenzial findet sich auf der ADFC-Homepage. Im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis trug der ADFC mit seinem Knowhow zur weiteren Umsetzung des Vorrangroutennetzes bei. Der Austausch mit Verantwortlichen in Kreisverwaltung und Kreispolizei war intensiv. Die regelmäßigen Online-Treffen der rechtsrheinischen ADFCOrtsgruppen stärken die gemeinsamen Handlungsmöglichkeiten. Ein erstes Gespräch über radpolitische Themen fand am 2. September mit dem Euskirchener Landrat Markus Ramers statt. Touren, Tourguides, Stadtradeln Das Interesse an der Tourguide-Zertifizierung steigt. So können wir uns glücklich schätzen, dass Lars Düerkop als frisch gekürter Tourguide-Ausbilder die Schulungen für unseren Kreisverband nun in Bonn anbietet. Das spart Reise- und Hotelkosten. Der erste Kurs im Juni mit fünf Teilnehmern stieß auf großes Lob. 56 % der Touren wurden von zertifizierten Tourguides durchgeführt. 384 Touren und 17 Mehrtagestouren – das ist die beeindruckende Bilanz der 61 Tourguides aus dem Rhein-Sieg-Kreis und Bonn. Die Ziele: Karneval in Alfter, Kölner Straßenbahnmuseum, Biohoftour in Hennef, Der Uhu ruft, Auf den Spuren des Vorgebirgsrebellen Wilhelm Maucher und, und… Dazu kommen die regelmäßigen Feierabend- und Tagestouren in den einzelnen Kommunen. Vielfalt auch bei den Mehrtagestouren: Rennradeln in den Alpen, Natur und Technik zwischen Wupper und Lippe, Krakau-Weichsel-Hohe Tatra, Flusstour weiße Elster-Saale, Von Walcheren nach Gennep. Nicht zu vergessen die erneute Wien-Bonn-Tour auf AUS DEM ADFC JAHRESRÜCKBLICK Verkauf Fahrräder und Zubehör: Hermannstr. 28-30 53225 Bonn (Beuel) Di-Fr 12-19 Sa 9-14 Werkstatt Reparatur und Ersatzteile: Hermannstr. 27 Di 8-19 Mi-Fr 12-19 Sa 9-14 Telefon 0228 4336603 Di-Fr 13-16 eMail info@radladen-hoenig.de
10 AUS DEM ADFC JAHRESRÜCKBLICK den Spuren Beethovens. Allseits beliebt sind auch die großen Radevents mit ADFC-Beteiligung: Alfter bewegt, Bornheimer Frühlingserwachen, Euskirchener Knollenfest, Siegtal pur und Autofreies Schmelztal. Die Beliebtheit der Aktion Stadtradeln steigt. Zum Auftakt in Siegburg organisierte der ADFC eine Sternfahrt. In Bonn erreichte das Team ADFC/Critical Mass/Radentscheid den 4. Platz, in 14 Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises und in Euskirchen traten ADFC-Teams fürs Klima kräftig in die Pedale. Öffentlichkeit, Kultur und Grundgesetz All unsere politischen, touristischen und kulturellen Aktivitäten bedürfen der öffentlichen Präsentation in den Print- und sozialen Medien. Dafür sorgen Rückenwind, Newsletter, ADFCHomepage und die Social Media Kanäle X, Facebook, Instagram, Mastodon und neuerlich auch Bluesky. Unsere Präsenz in den Printmedien kann sich sehen lassen: Der ADFC taucht wöchentlich mehrfach auf. Dafür sorgen auch unsere Pressemitteilungen, 37 hat allein der Kreisverband herausgebracht, zusammen mit denen aus den Ortsgruppen sind es weit über 100. Bei Facebook, Instagram und Mastodon nahm die Zahl der Follower zu. Sieben Beiträge in der Lokalzeit zu überwiegend verkehrspolitischen Themen wie der Adenauerallee, Fahrradparkhäusern, Stadtradeln u.a. verschafften dem ADFC Aufmerksamkeit bei den Fernsehzuschauern. Fahrradkultur gehört zu unserem festen Repertoire. Begeisterte Zustimmung fand unsere politisch-literarische Radtour zum 75. Geburtstag des Grundgesetzes in Kooperation mit dem Literaturhaus Bonn. Dazu kommen sechs Radreisevorträge im Winter, zehn Filme im Fahrradkino, die LitMove – eine Lesereise per Rad mit dem Literaturhaus Bonn – und die Teilnahme an der Altstadtlesereise. Doppelspitze & verkehrspolitisches Programm Vorstandswahlen bei der Mitgliederversammlung am 7. März: Die über 60-köpfige Versammlung bestätigten Annette Quaedvlieg und Bernhard Meier in ihrem Amt als Vorsitzende, aber nun als Doppelspitze, so wie es die bereits 2023 beschlossene modernisierte Satzung vorsieht. Sechs der 13 Vorstandsmitglieder sind Frauen. Neu gewählt wurden Lilo Locher als Schatzmeisterin und Franz-Josef Diehl als ihr Stellvertreter. Georg Böhm und Lukas Krämer betreuen neu den Vorstandsbereich Technik. Martin Jennes unterstützt nun Elke Burbach im Vorstandsbereich Betrieb und Schule. Nico Heckmann bringt als Stellvertreter von Gondula Radtke sein Social-Media-Knowhow im Bereich Rückenwind/ Social Media ein. Sabine Stenger (Schriftführung), Axel Mörer und Sebastian Klein (Presse), Gerd Billen, Frank Begemann, Peter Lorscheid und Georg Wilmers (Verkehrspolitik Bonn und Rhein-Sieg-Kreis), Tomas Meyer-Eppler (Touren), Jörn Frank (komm.) und Elke Burbach (Messe Rad+Freizeit), Martin Jennes und Annegret Schemmer (Radfahrschule) wurden in ihren Ämtern bestätigt. Großes Lob und ein großes Dankeschön gilt den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern Ludwig Leijten, Claudia Riepe, Philipp Müller, Felix Schoroth und Benjamin Seyfferth! Das inhaltliche Highlight der Versammlung: Unser neues Verkehrspolitisches Programm wurde verabschiedet. Engagement, Zusammenhalt, Wertschätzung und Kreativität zeichnen unseren ADFC aus. Allen ein großes und herzliches Dankeschön dafür. Es ist eine Freude zu sehen, was die Vorstandsbereiche, Stadtteil- und Ortsgruppenteams, das RadHaus-Team, unser ehrenamtlicher juristischer Berater, der Datenschutzbeauftragte und die unzähligen weiteren Aktiven auch 2024 wieder aufs Rad gebracht und ihm noch mehr Schwung verliehen haben. Davon konnten wir uns auch bei unserer Kreisverbandstagung Ende Oktober in Windeck ein Bild machen. Das Engagement des hauptamtlichen Teams im ADFC-RadHaus unter der Leitung von Verena Zintgraf, den beiden Bundesfreiwilligen Clara Oßwald und Jona Rau und unseren neue Projektleiterin Julia Dick trägt kräftig zum Erfolg bei. Wir freuen uns auf ein gutes Jahr 2025 mit Euch! Annette Quaedvlieg und Bernhard Meier
11 AUS DEM ADFC Gemeinschaftserlebnis, das der ADFC bietet. Das müsse stärker nach außen getragen werden. Der ADFC ist ein Möglichmacher: Er bietet den Rahmen, um sich in seinem Wohnort für den Radverkehr zu engagieren, um Leute zu treffen, um gemeinsam auf Tour zu gehen. Es war ein Wochenende, das die Aktiven motivierte, den ADFC gemeinsam weiter nach vorne zu bringen, den Radverkehr weiterzuentwickeln, damit sich noch mehr Menschen auf dem Rad wohl fühlen können. Steffen Schneider fasste das Wochenende so zusammen: „Es hat riesig Spaß gemacht und ich hatte selten eine Gruppe, die so engagiert und unermüdlich mitgemacht hat. Jede*r Einzelne ist motiviert, das Radfahren, die Radinfrastruktur und die Radkultur voranzubringen. Respekt.“ Danke für das Lob. PS: Wenn Sie Teil dieser munteren Truppe werden wollen, dann melden Sie sich und schreiben an: verena.zintgraf@adfc-bonn.de Axel Mörer Ist der ADFC Bonn/Rhein-Sieg auf dem richtigen Kurs? Wie sieht es in der Region bei den ADFC-Ortsgruppen aus? Welche Themen wollen wir aktiver angehen, wo verzetteln wir uns? Und wie gewinnen wir neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter, um die Arbeit auf mehr Schultern verteilen zu können? Viele Fragen, die uns auf der Kreisverbandstagung Ende Oktober in Windeck beschäftigt haben. Zwei Tage lang saßen 36 Aktive aus dem Kreisverband und den Ortsgruppen in der Bildungsstätte Waldhaus Herchen zusammen, um in der großen Runde und in kleinen Arbeitsgruppen über die eigene Arbeit nachzudenken. Steffen Schneider, moderationserfahrener Inhaber einer Bonner Werbeagentur und aktiv beim Radentscheid, leitete uns durch die Debatten und hielt uns immer wieder den Spiegel vor. Dabei sah er viel Gutes, viel Engagement und Motivation. Aber auch die Notwendigkeit, sich zu konzentrieren. Eine wichtige Erkenntnis war die Feststellung, dass viele nicht nur zum ADFC kommen, um etwas für eine sichere und komfortable Radinfrastruktur zu tun. Sie wollen gleichzeitig die Lust und Freude am Radfahren spüren und das Tagung: Aufbruchstimmung im ADFC 36 Aktive trafen sich in Windeck, um über die Zukunft nachzudenken Ausgesprochen produktiv war die zweitägige Kreisverbandstagung Ende Oktober in Windeck-Herchen an der Sieg. Abschiedsfoto: Motiviert und guten Mutes waren die Aktiven nach der Kreisverbandstagung in Windeck-Herchen. Fotos: Steffen Schneider
12 Der ADFC hat Ende Oktober seine Bedenken gegen die Verbreiterung der A565 durch Bonn von 20 auf 40 Meter beim Erörterungstermin im Bonner Plenarsaal des Bundestages bekräftigt. Der Radschnellweg, den ADFC, Stadt Bonn und RheinSieg-Kreis gefordert haben, fehlt in der Planung der Autobahn GmbH. Während am ersten Tag der Anhörung draußen rund 70 Demonstranten gegen das Autobahnprojekt demonstrierten, hatten drinnen über 50 Einwenderinnen und Einwender, darunter der ADFC, Gelegenheit, ihre Bedenken noch einmal vorzutragen und Fragen zu den Gegenäußerungen der Autobahn GmbH zu stellen. Der Ausbau des Tausendfüßlers ist Teil des im Bundesverkehrswegeplan vorgesehenen kompletten sechsstreifigen Ausbaus der A565 zwischen dem Autobahnkreuz Meckenheim und dem Autobahndreieck Bonn Nordost einschließlich der Bonner Nordbrücke. Mit sieben Bonner Anschlussstellen in Beuel, Auerberg, Tannenbusch, Endenich, Poppelsdorf, Lengsdorf und Hardtberg hat die A565 auch große Bedeutung als innerstädtische Verbindung. Im früheren Bundestag fand der Erörtungstermin über die Einwendungen zur Verbreiterung der A565 in Bonn von 20 auf 40 Meter statt. ADFC-Vorsitzender Bernhard Meier nahm an den Beratun teil. Der ADFC ist gegen das Projekt, weil der Ausbau ohne Radschnellweg erfolgen soll, den nicht nur der ADFC und weitere Umweltgruppen, sondern auch die Stadt Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis gefordert haben. Trotzdem hat die Stadt nichts mitzureden. Laut Autobahn GmbH dauert der Neubau des 1,8 Kilometer langen Tausendfüßlers neun Jahre und soll 300 Millionen Euro kosten. Die Strecke soll von heute zwei Fahrstreifen ohne Standstreifen auf künftig drei Fahrstreifen mit Standstreifen neu- und ausgebaut werden. Sollte 2025 ein Planfeststellungsbeschluss Baurecht schaffen, wird zunächst auf der östlichen Seite eine neue Brücke errichtet, auf der künftig der gesamte Verkehr auf vier Fahrstreifen fahren kann. Anschließend wird der marode Tausendfüßler abgerissen. Auf der frei gewordenen Fläche entsteht dann die zweite Hälfte des Brückenzuges. Am Ende werden beide Hälften aneinandergeschoben. Kein Platz mehr für Radschnellweg Wenn es so kommt, ist der Platz für einen Radschnellweg verbraucht. Für den Autobahnneubau mit der Verbreiterung von 20 auf 40 Meter müssen bereits Häuser abgerissen und Eigentümer entschädigt werden. Kaum vorstellbar, dass dies für einen Radschnellweg passieren könnte. Die autobahnparallele Radstrecke ist für Pendler vom rechts- ins linksrheinische Kreisgebiet und umgekehrt fast alternativlos, weil immer Foto: Bernhard Meier Darf der Tausendfüßler ab 2025 gebaut werden? Prognose: Neun Jahre Bauzeit, 300 Mio. Euro teuer für 1,8 Kilometer Strecke
13 VERKEHRSPOLITIK der Zwangspunkt Rheinquerung und zusätzlich die Bahnlinien der DB und der Bonner Stadtwerke zu überbrücken sind. Ein Radschnellweg dort böte eine ziemlich direkte Route, um zügig zwischen dem Bahnhof Witterschlick über Endenich nach Niederkassel, Troisdorf und Sankt Augustin (Fachhochschule) zu pendeln. Auf beiden Seiten ließe sich der Radschnellweg bis Rheinbach und Siegburg verlängern. Schon 2017 Vorschlag für Radschnellweg Deshalb hatten seit 2017 nicht nur der ADFC, sondern auch die Stadt Bonn und der RheinSieg-Kreis diese Strecke präferiert und eine Machbarkeitsstudie für einen Radschnellweg beauftragt. Dabei müsste die Radroute nicht unmittelbar neben der Autobahn liegen. Der ADFC hatte in drei Einwendungen auch Lösungen unter und über der Autobahn und sogar auf den Lärmschutzwänden ins Spiel gebracht. Ein Blick nach Wien, in die Schweiz oder in die benachbarten Niederlande könnte hier den Ehrgeiz der Ingenieure beflügeln. Dort sind solche Lösungen bereits realisiert. Im Erörterungstermin zeigte sich, dass man sich in der Frage Radschnellweg im Kreis dreht. Seit sieben Jahren! Der eine schiebt dem anderen die Verantwortung zu. „Kein Planungsauftrag“, hieß es bei Straßen.NRW und der heute zuständigen Autobahn GmbH. Keine Zeit für Planänderungen, weil sonst der Tausendfüßler angeblich einstürze, sagte die Politik in Land und Bund. 2019 wurden Vertreter von Stadt und Kreis im Düsseldorfer Stadttor beim damaligen Verkehrsminister und heutigen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst vorstellig und zogen unverrichteter Dinge wieder ab. Im Erörterungstermin kam immer wieder der Hinweis, man könne nur verfestigte und finanzierte Planungen für andere Verkehrsträger bei der Autobahnplanung berücksichtigen. Die lägen „leider“ weder zum Radschnellweg noch zum Bau der Hardtbergbahn vor. Immerhin: Im Vorschlag von Rhein-Sieg-Kreis und Stadt Bonn für ein Radvorrangnetz ist die Strecke entlang des Tausendfüßlers noch als „langfristige Alternative/Ergänzung“ mit roter Linie eingetragen. Bis zum Planfeststellungsbeschluss kann noch ein Jahr vergehen. Muss aber nicht. Die Planfeststellungsbehörde in Köln kann der Autobahn GmbH Auflagen machen. Gegen den Beschluss ist nur innerhalb eines Monats Klage möglich, und die nur vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig als in diesem Fall einzige Instanz, weil der Bundestag den Tausendfüßler in eine Liste von beschleunigten AutobahnausbauMaßnahmen aufgenommen hat. Bernhard Meier Demonstration vor dem alten Bundestag gegen die Verbreiterung der A565 durch Bonn (Tausendfüßler) Foto: Malte Kleinwort Verkauf, Ersatzteile, Zubehör, Wartung & Reparatur I want to ride my... Ob Freizeit, Touren oder O road, mit uns macht radeln einfach nur Spaß. Ihr Fahrradladen im Herzen von Bonn Stiftsplatz 1 . tel. 0228 696169 . mail@cycles-bonn.de www.cycles-bonn.de
14 Das Jahr 2025 wird für alle, die sich mehr sichere und gut ausgebaute Radwege und Abstellmöglichkeiten wünschen, ein spannendes Jahr. Denn zum einen bietet die neue Straßenverkehrsordnung mehr Möglichkeiten, eine bessere Lebensqualität zu schaffen. Zudem geht es auch bei der Kommunalwahl im September um spannende Themen. Bislang war es für Städte und Gemeinden schwierig, flächendeckend Tempo-30-Zonen auszuweisen. Dabei belegen statistische Analysen der Beratungsstelle für Unfallverhütung, dass die Zahl schwerer Unfälle durch Tempo 30 um mindestens ein Drittel sinkt. Kommunen können dank der geänderten StVO nun auch Umwelt- und Klimaschutz, Gesundheit oder die städtebauliche Entwicklung als Grund für die Einrichtung von Radfahrstreifen, Fahrradstraßen, Fahrradparkplätzen und Tempo 30 anführen. Somit können viele Projekte angepackt und vorhandene Planungen umgesetzt werden, die bislang an den zu engen Gesetzesvorgaben gescheitert sind. Für die Kommunalwahl in Bonn und im RheinSieg-Kreis hat der ADFC konkrete Vorschläge entwickelt. Im Kern geht es uns darum, dass es einfacher und sicherer wird, mit dem Rad zur Schule oder zum Einkaufen, zum Arbeitsplatz oder zum Vereinssport zu fahren. Zudem teilen wir das Ziel der Stadt Bonn, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu sein. Als der Rat der Stadt Bonn die Vorschläge des Radentscheides im Herbst 2021 offiziell beschlossen hat und die Stadt Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis auch unsere Vorschläge für ein Radnetz in der Region positiv aufgenommen haben, dachten wir, es geht jetzt richtig voran. Das aber war nicht der Fall – und zwar aus vielen, sehr unterschiedlichen Gründen: • Fachkräftemangel: Der macht auch nicht vor der Stadt- und Kreisverwaltung oder den Verkehrsbetrieben halt. Viele von uns erleben, dass Bahnen nicht fahren oder zu spät sind. Planungen und deren Umsetzung brauchen viel länger als gedacht. Ingenieure und Ingenieurinnen werden überall händeringend gesucht. VERKEHRSPOLITIK Foto: Axel Mörer Im Abschnitt zwischen Hofgarten und Weberstraße bekommt der Radverkehr auf der B9 eine breite Radspur, die auch baulich abgegrenzt wird. Im weiteren Verlauf bis zum Bundeskanzlerplatz wird es einen breiten Radweg neben einer überbreiten Fahrspur geben. Was uns 2025 erwartet Gedanken zur Kommunalwahl und der Verkehrspolitik Autos, Busse, Radfahrer auf engem Raum: Die politischen Debatten um die Aufteilung der Verkehrsflächen wird schärfer, viele Verkehrsteilnehmer fühlen sich bevormundet.
15 VERKEHRSPOLITIK • Chaostage bei der Bahn: Menschen, die sich in den letzten Jahren überlegt haben, mit der Bahn z.B. zur Arbeit nach Köln oder Düsseldorf zu fahren, mussten oft erleben, dass diese Tour zur Qual wird. Auch, weil es z.B. in Bonn am Hauptbahnhof an vernünftigen Abstellplätzen für Räder mangelt. Und von mehr Fahrradmitnahme in Bussen und Bahnen sind wir immer noch weit entfernt. • Kommunale Finanzen werden knapper: Viele Gemeinden und Städte müssen in den nächsten Jahren sparen. Grund dafür sind nicht die Kosten für Radwege oder Fahrradstraßen, sondern häufig höhere Ausgaben in anderen Bereichen. Und egal, wo die Gemeinden Kürzungen vorschlagen, aufschreien tut immer jemand. • Gesellschaftliche Veränderungen: Nicht zuletzt haben sich Gesellschaft und Kultur verändert. Die vielen Krisen (Corona, Energiepreise, Inflation, Ukrainekrieg, Migration) zehren an den Nerven. Wenigstens im persönlichen Umfeld wollen die Menschen, ihr eigener Herr und ihre eigene Frau sein. Das ist einer der Gründe, warum manche Diskussion um Parkplätze und Fahrradstraßen und mehr Platz für Fußgänger oder Radfahrende in der Öffentlichkeit, aber auch im Freundeskreis oft hitzig endet. In diesen Zeiten ist es in Bonn immerhin gelungen, erste Verbesserungen für mehr Sicherheit im Radverkehr zu erreichen: • Das Bonner Rheinufer ist zwischen Zweiter Fährgasse und Rosental inzwischen Fahrradstraße mit gegenläufiger Kfz-Verkehrsführung, so dass hier kaum noch Autos fahren und Radfahrende sehr sicher unterwegs sind. • Am Beueler Rheinufer wurde der Radpendlerweg verbreitert, so dass sich dort nun Radfahrende auch aus zwei Richtungen sicher begegnen können, selbst wenn es große Räder mit Gepäck oder kleinen Kindern sind. • Die Oxfordstraße hat nun einen breiten Radfahrstreifen, der deutlich markiert und damit für Radfahrende viel sicherer zu befahren ist. • Die Kaiserstraße entwickelt sich durch den dort unterbundenen Durchgangsverkehr für Autos zunehmend zu einer stark frequentierten Fahrradroute, auch wenn die „englische“, d.h. linksseitige Radführung nicht optimal ist. Auch muss das Miteinander von Rad- und Busverkehr noch sicherer gestaltet werden. • Parkhäuser: Zu begrüßen ist auch das ausgebaute Angebot von sicheren Radabstellanlagen in vier Fahrradparkhäusern oder mehreren Stationen mit Mobilboxen. Deshalb werben wir dafür, dass in der nächsten Wahlperiode klare Prioritäten nicht nur gesetzt, sondern auch umgesetzt werden, vor allem ein sicheres Netz aus Radwegen und Fahrradstraßen auf den wichtigsten Pendler- und Hauptrouten in Bonn und im Rhein-SiegKreis. Der ADFC hilft gerne mit Rat und Tat. Gerd Billen Verkehrspolitischer Sprecher Bonn ADFC-Prioritäten zur Kommunalwahl 2025 Forderungen für die Jahre 2025 bis 2030 1. Vorrang für Fahrrad, Fußverkehr & ÖPNV • 10 Pendler- und Hauptrouten im neuen Bonner Radnetz sind ausgebaut • Fahrradparkhäuser und Mobilstationen an wichtigen Umsteigepunkten zwischen ÖPNV und Fahrrad wie „Bike and Ride“-Plätzen sind entstanden • Zentraler Omnibusbahnhof (ZOB) mit sicherer Radwegeführung an der Maximilianstraße ist ausgebaut 2. Leuchtturmprojekte • Die 4. Rheinbrücke für Radverkehr und Fußgänger zwischen Ringstraße und Zweiter Fährgasse ist gebaut • Neue Seilbahn ist realisiert 3. Nicht nur planen: Machen und gut kommunizieren • Eigenes Amt für Mobilität & Verkehr • Umsetzung Radentscheid Bonn gesichert
16 VERKEHRSPOLITIK Alle Fotos: Reinhard Griep Radpolitische Tour durch Bonn Politiker, Verkehrsplaner und Journalisten erlebten, wo es kneift Am 22. Oktober lud die verkehrspolitische Gruppe des ADFC Bonn/RheinSieg zu einer fahrradpolitischen Tour westlich der Bonner Innenstadt ein, an der auch Mitglieder des Stadtrates teilnahmen. Ziel der Tour war es, vor Ort Gefahrenstellen zu identifizieren und Lösungen für eine attraktivere Radverkehrsinfrastruktur zu diskutieren. Die Strecke durch Quantius- und Colmantstraße sowie Endenicher Allee ist Teil des von der Stadt Bonn beschlossenen Radverkehrsnetzes. Sie ist als Radpendlerroute ausgewiesen und genießt damit eine besondere Bedeutung innerhalb des geplanten Radverkehrsnetzes. Es begann in der Quantiusstraße mit einem kurzen Überblick über das Radwegenetz und die Radpendlerrouten in Bonn und dem RheinSieg-Kreis. Mit dem Hinweis, die Strecke auch aus der Perspektive der 11-jährigen Laura zu betrachten, die in der Radverkehrsplanung als Maßstab für sichere Radverkehrsanlagen gilt, startete die Tour. An den Stationen zwei und drei wurde deutlich, dass in der Colmantstraße die Verkehrsführung Radfahrende zum AnStart in der Quantiusstraße am Hauptbahnhof Hier in der Colmantstraße in der Nähe des Hauptbahnhofes wird es sehr eng, wenn sich Busse und Radfahrer entgegenkommen, erklärte ADFC-Verkehrsexperte Frank Begemann (r.).
17 VERKEHRSPOLITIK 53175 Bonn-Friesdorf Annaberger Str. 164 Tel. 0228 - 31 79 57 Email: Kontakt@Fun-Bikes.de halten zwingt, sobald ein Bus entgegenkommt. Dies weist auf ein zentrales Problem in diesem Abschnitt hin: Da die Einbahnstraße für den Radverkehr in Gegenrichtung freigegeben ist, nutzen viele Radfahrende diesen Abschnitt gerne stadtauswärts, wie auch während der Tour zu beobachten war. Bei den weiteren Stopps wurde deutlich, dass Markierungen an Straßeneinmündungen und insbesondere an komplexen Straßenkreuzungen erforderlich sind. Nach der Tour trafen sich einige Rats- und ADFC-Mitglieder in einem Lokal in Endenich, zum Austausch über die Eindrücke der absolvierten Tour. Dabei zeigte sich, dass die Tour eine willkommene Gelegenheit war, die unterschiedlichen Positionen der Ratsfraktionen zum Radverkehr darzustellen - eine Möglichkeit, die in den Ratssitzungen oft zu kurz kommt. Die positive Resonanz, sowohl der Teilnehmenden als auch der Presse ermutigt uns, weitere Touren im kommenden Frühjahr zu planen. So bleibt der Austausch zwischen Politik und Radverkehrsinitiativen lebendig Julia Dick Streckenabschnitt der fahrradpolitischen Tour mit Haltepunkten
18 VERKEHRSPOLITIK Autofreie Siedlung: Nach 13 Jahren Engagement begann 2007 der Bau der Siedlung „Stellwerk 60“. Heute finden nahezu wöchentlich Führungen des VCD Köln statt, so groß ist die Zahl der Interessenten an diesem Projekt. Verkehrsenthusiasten haben in KölnNippes erreicht, wovon wir in Bonn und Umgebung nur träumen können: eine autofreie Siedlung. 1550 Menschen wohnen in der Siedlung „Stellwerk 60“. VCD und ADFC besuchten gemeinsam das Wohnviertel, in dem nahezu jede Woche geführte Besichtigungen stattfinden. Auf 4,2 Hektar leben im „Stellwerk 60“ in 440 Wohneinheiten 1550 Menschen. Die Initiatoren des Projekts haben 13 Jahre gebraucht, um Politik und Stadt von dem Konzept zu überzeugen. 2007 begann der Bau der Siedlung. Allerdings wurde der Wunsch nach einer komplett autofreien Siedlung mit Verzicht auf Autostellplätze nicht umgesetzt. Die Stadt Köln hat das im Bebauungsplan nicht akzeptiert. Sie setzte eine Quote von 0,3 Stellplätzen pro Wohneinheit durch, die sich aus 0,18 für die Bewohner und 0,12 für Besucher zusammensetzt. Diese Stellplätze befinden sich jetzt in einem Parkhaus seitlich der Siedlung, dort gibt es zudem eine Carsharing-Station. Die Siedlung ist eine Fußgängerzone, freigegeben für Fahrräder. Vor jedem der Reihen- und Mehrfamilienhäuser gibt es überdachte Fahrradstellplätze. Die Hälfte der Kellergeschosse dient als Fahrradtiefgarage, zu erreichen über eine Zufahrtsrampe. Die Breite der Fußwege beträgt 3,50 Meter, breit genug für Rettungsdienste und Entsorgung. Braucht man einen Umzugswagen, so stellt man einen Antrag beim Ordnungsamt und zahlt 25 Euro. Die Mobilitätsstation am Rand der Siedlung verleiht spezielle Fahrräder wie Tandems, Fahrradanhänger, aber auch Sackkarren und Bollerwagen. Zwei S-BahnStationen liegen jeweils 600 Meter entfernt, mit Bus- und U-Bahn-Stationen. Der Kölner Hauptbahnhof ist mit dem Rad in zehn Minuten zu erreichen. Zur Einkaufsstraße sind es ebenfalls 600 Meter. Der Verzicht auf Autostellplätze vor den Häusern und Zufahrten ergab eine Flächenersparnis von 15%. Diese kam der Wohnbebauung zugute. Autofrei leben in Köln-Nippes Besuch in der Siedlung „Stellwerk 60“, wo keine Autos, sondern Räder fahren Alle Fotos: Nachbarn60 e.V.
19 Rundgang ohne störenden Autoverkehr Zweieinhalb Stunden sind wir durch die Siedlung gegangen. Ich erlebte die Zeit als sehr entspannt, hier musste ich nicht wie in unseren herkömmlichen Siedlungen ständig auf Autoverkehr achten. Das fühlte sich wie eine Befreiung an, und die Intention der Initiatoren wurde spürbar. Die Wege waren angenehm breit für Fußgänger und viele Radfahrer. Die Bebauung erschien hin und wieder dicht, dabei schufen jedoch die Wege und Plätze eine gute Verbindung zwischen den Wohngebäuden. Bänke vor den Haustüren wirken einladend für gute Kontakte unter den Bewohnern. Kindern stehen große Bewegungsräume zur Verfügung, Spielplätze und Grünflächen in den Innenhöfen. Wer sich für einen Besuch interessiert, kann über info@vcd-koeln.de Kontakt zum Kölner VCD aufnehmen. Die Erfahrungen vor Ort sind wichtig, um verstärkt darüber nachzudenken, wie wir leben wollen. Wie wichtig ist uns der öffentliche Raum? In welchem Maße wollen wir ihn für rollenden oder ruhenden Verkehr nutzen? Wieviel Raum wollen wir der Bewegung zu Fuß oder mit dem Rad geben? Wie schaffen wir Begegnungsräume für die Anwohnerinnen? Gelungene Siedlungspolitik ist ohne eine Lösung der Verkehrsfragen nicht möglich. Vielleicht brauchen wir auch im Bonner Raum eine autofreie Siedlung als Anschauungsobjekt, als Ansporn und zur Beflügelung der Phantasie, wie eine Verbesserung von Wohn- und Lebenssituationen gelingen kann. Rolf Tüschen (VCD) VERKEHRSPOLITIK Eine Mobilitätsstation gibt es mitten in der Siedlung. Oben links: Fahrradtiefgarage mit Bobbycar | Oben rechts: Sicherer Raum für Radfahrende | Unten links: Abstellplatz für Fahrräder in der Tiefgarage | Unten rechts: Bänke, umgeben von Hecken, ermöglichen gute Kontakte unter den Hausbewohnern.
20 VERKEHRSPOLITIK Alle Fotos: Georg Wilmers Radpendlerrouten verbessert Drei Routen gibt es zwischen dem linksrheinischen Kreisgebiet und Bonn Drei Radpendlerrouten zwischen dem linksrheinischen Kreisgebiet und Bonn wurden vom ADFC in Zusammenarbeit mit dem Kreis, der Stadt Bonn und den kreisangehörigen Kommunen konzipiert und 2020 feierlich „eröffnet“. Vier Jahre nach der Eröffnung hat der ADFC, gerade angesichts der Staus auf den Autobahnen und der Zuverlässigkeitsprobleme im ÖPNV, diese Verbesserungen zum Anlass genommen, erneut auf die Vorteile des Pendelns mit dem Rad aufmerksam zu machen – hier weiß man wenigstens, wann man ankommt! In unserer neuen Online-Broschüre werden die drei vorhandenen Radpendlerrouten mit ihren Verbesserungen, aber auch den noch vorhandenen Schwächen dargestellt. Die lila Fahrradsymbole, die vom Kreis und der Stadt Bonn zur Kennzeichnung des Verlaufs der Radpendlerrouten 2020 auf die Wege gesprüht wurden, sind zwar mittlerweile verschwunden oder verblasst, dafür gab es einige bauliche Verbesserungen, die die Routen an mehreren Stellen in neuem Glanz erstrahlen lassen. In Bornheim, Alfter und Bonn wurden Wege verbreitert und sind jetzt im Dunklen beleuchtet. In Alfter und Bonn wurden Streckenabschnitte als Fahrradstraßen ausgewiesen. Auf dem straßenbegleitenden Radweg neben der Landstraße außerorts zwischen Meckenheim und Röttgen gibt es nach der Erneuerung des Wegebelags kilometerlang weiße Begrenzungsstreifen links und rechts, die im Dunklen auch bei Blendung durch entgegenkommende Fahrzeuge die Wegeführung erkennbar machen. An verschiedenen Stellen wurden quer über den Weg verlaufende Bordsteine abgesenkt und damit unangenehme Stoßkanten beseitigt. Beschilderung der Pendlerroute Bornheim-Alfter-Bonn Top befahrbar: Links im Bild zu sehen ist die auf vier Meter verbreiterte Radpendlerroute Bornheim-Alfter-Bonn im Abschnitt Dransdorf. Rechts im Bild zu sehen ist die Durchfahrt durch ein Alfterer Wohngebiet. Ärgerlich: Noch fehlt vor allem die Brücke, um die viel befahrene Landstraße K12n sicher und schnell überqueren zu können.
21 VERKEHRSPOLITIK GENAU MEIN RAD fahrrad-xxl.de Fahrrad XXL Feld GmbH Einsteinstraße 35 · 53757 Sankt Augustin MRZ–AUG Mo.–Fr.: 10:00–19:30 Uhr · Sa.: 10:00–18:30 Uhr SEP – FEB Mo.–Fr.: 10:00–19:00 Uhr · Sa.: 10:00–18:00 Uhr Tel.: 02241 9773-0 · E-Mail: info.sa@fahrrad-xxl.de FÜRS GANZE JAHR Egal, ob du unsere schöne Region am liebsten beim täglichen Pendeln, deinen gemütlichen Freizeittouren oder sportlichen Rekordjagden erfährst – bei uns findest du sicher dein Traumrad in unserer XXL Auswahl an Fahrrädern und E Bikes namhafter Marken. Komm einfach vorbei, lass dich von unseren Bike-Experten beraten und probier deine Wunschmodelle direkt auf unserer Teststrecke aus. So lange, bis du sicher sagen kannst: „Das ist genau mein Rad!“ DEINE XXL-VORTEILE: • 50.000 Fahrräder und E Bikes vorrätig • Über 200 Top-Marken im Sortiment • Großes Zubehör und Bekleidungssortiment • Kompetente XXL Fachberatung inklusive • Teststrecke und Testgeräte vor Ort • Moderne und große Fachwerkstatt Erleben | Testen | Losfahren
22 VERKEHRSPOLITIK Es hat sich also einiges getan in Sachen Attraktivität der Radpendlerrouten. Sie ermöglichen bereits jetzt Durchschnittsgeschwindigkeiten von deutlich mehr als 20 km/h (einschließlich der Verweilzeiten z.B. an Ampeln), auch weil es nur wenige potenzielle Zwangshalte wie eben Ampeln oder Bahnübergänge gibt. Angesichts der Staus auf der A 565 und der häufigen Zugausfälle und -verspätungen ist das Fahrrad als zuverlässiges Verkehrsmittel mit sehr gut kalkulierbaren Fahrzeiten in der Region Bonn eine echte Alternative. Und wird es in den nächsten Jahren angesichts vieler angekündigter Baustellen auf Autobahnen und Bahnstrecken auch bleiben. Der ADFC wirbt mit der auf unserer Homepage verfügbaren Broschüre dafür, es vor allem bei schönem Wetter auszuprobieren. Für die 20 km von der Rheinbacher Innenstadt bis ins Bonner Zentrum benötigt man mit dem Rad bei zügiger Fahrt zuverlässig eine knappe Stunde von Tür zu Tür. Von Meckenheim, Swisttal oder Alfter aus geht es entsprechend schneller. Mit Auto oder Bus und Bahn kann man sich bei der heutigen Verkehrssituation nicht sicher sein, ob man es in dieser Zeit schafft. Die Broschüre des ADFC, in der die Verläufe der Radpendlerrouten und die Verbesserungen der letzten Jahre ausführlich dargestellt sind, sowie gpx-Tracks der Routen zur Navigation sind auf der Homepage des ADFC Bonn/Rhein-Sieg unter „Pendlerrouten“ zu finden. Georg Wilmers Übersicht der Radpendlerrouten zwischen Rheinbach, Meckenheim und Bonn Sehr auffallend markiert: Die Fahrradstraße in der Röckumstraße in Endenich im Zuge der Pendlerroute zwischen Meckenheim und Bonn ist eine gut zu befahrendes Teilstück. Alle Fotos: Georg Wilmers
RkJQdWJsaXNoZXIy MTM5Mjg=