Rückenwind 01/2025

12 Der ADFC hat Ende Oktober seine Bedenken gegen die Verbreiterung der A565 durch Bonn von 20 auf 40 Meter beim Erörterungstermin im Bonner Plenarsaal des Bundestages bekräftigt. Der Radschnellweg, den ADFC, Stadt Bonn und RheinSieg-Kreis gefordert haben, fehlt in der Planung der Autobahn GmbH. Während am ersten Tag der Anhörung draußen rund 70 Demonstranten gegen das Autobahnprojekt demonstrierten, hatten drinnen über 50 Einwenderinnen und Einwender, darunter der ADFC, Gelegenheit, ihre Bedenken noch einmal vorzutragen und Fragen zu den Gegenäußerungen der Autobahn GmbH zu stellen. Der Ausbau des Tausendfüßlers ist Teil des im Bundesverkehrswegeplan vorgesehenen kompletten sechsstreifigen Ausbaus der A565 zwischen dem Autobahnkreuz Meckenheim und dem Autobahndreieck Bonn Nordost einschließlich der Bonner Nordbrücke. Mit sieben Bonner Anschlussstellen in Beuel, Auerberg, Tannenbusch, Endenich, Poppelsdorf, Lengsdorf und Hardtberg hat die A565 auch große Bedeutung als innerstädtische Verbindung. Im früheren Bundestag fand der Erörtungstermin über die Einwendungen zur Verbreiterung der A565 in Bonn von 20 auf 40 Meter statt. ADFC-Vorsitzender Bernhard Meier nahm an den Beratun teil. Der ADFC ist gegen das Projekt, weil der Ausbau ohne Radschnellweg erfolgen soll, den nicht nur der ADFC und weitere Umweltgruppen, sondern auch die Stadt Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis gefordert haben. Trotzdem hat die Stadt nichts mitzureden. Laut Autobahn GmbH dauert der Neubau des 1,8 Kilometer langen Tausendfüßlers neun Jahre und soll 300 Millionen Euro kosten. Die Strecke soll von heute zwei Fahrstreifen ohne Standstreifen auf künftig drei Fahrstreifen mit Standstreifen neu- und ausgebaut werden. Sollte 2025 ein Planfeststellungsbeschluss Baurecht schaffen, wird zunächst auf der östlichen Seite eine neue Brücke errichtet, auf der künftig der gesamte Verkehr auf vier Fahrstreifen fahren kann. Anschließend wird der marode Tausendfüßler abgerissen. Auf der frei gewordenen Fläche entsteht dann die zweite Hälfte des Brückenzuges. Am Ende werden beide Hälften aneinandergeschoben. Kein Platz mehr für Radschnellweg Wenn es so kommt, ist der Platz für einen Radschnellweg verbraucht. Für den Autobahnneubau mit der Verbreiterung von 20 auf 40 Meter müssen bereits Häuser abgerissen und Eigentümer entschädigt werden. Kaum vorstellbar, dass dies für einen Radschnellweg passieren könnte. Die autobahnparallele Radstrecke ist für Pendler vom rechts- ins linksrheinische Kreisgebiet und umgekehrt fast alternativlos, weil immer Foto: Bernhard Meier Darf der Tausendfüßler ab 2025 gebaut werden? Prognose: Neun Jahre Bauzeit, 300 Mio. Euro teuer für 1,8 Kilometer Strecke

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